Ich habe das Nikkor 18/3,5 AIS.
Vorteile:
- Relativ klein und leicht (das 20er ist aber kleiner)
- Sehr wenig Verzeichnung (wurde ja für analog gebaut, wo Verzeichnung nicht entfernt werden konnte; falls die Verzeichnung doch mal stört, ist sie allerdings schnurbartförmig und dann muss PtLens ran)
- perfekte Brennweite (s. u.)
Nachteile:
- Schärfe am Rand und in den Ecken, insbesondere wenn nicht abgeblendet
- Kein Stabi, nur f/3,5
Bei der Brennweite ist ein Stabi mMn. sehr praktisch, weil man oft in geschlossenen und schlecht beleuchteten Räumen (z. B. Kirchen) fotografiert. Wer immer ein Stativ nutzt, braucht den Stabi natürlich nicht.
Die Brennweite von 18mm finde ich für Innenarchitektur ideal. 24mm reichen oft nicht, 18mm schon, aber ohne dass es zu verzerrt aussieht. Und wenn es doch nicht reicht, mit noch kürzeren Brennweiten nimmt die perspektivische Verzerrung und Betonung des Vordergrundes so sehr zu, dass man damit trotzdem keine besseren Bilder macht. (Wenn ich beruflich mein Geld mit Innenarchitekturfotografie verdienen würde, würde ich dennnoch z. B. ein 12/2,8 dazu nehmen, für wenige hartnäckige Fälle.)
Falls Geld keine Rolle spielt, wäre das 19/4 PC Nikkor topp.
Wenn Du ein 8er Fisheye entfisht, dann hast Du auch in etwa einen Bildwinkel wie bei einem 10mm Weitwinkel (bei manchen Zusatzprogrammen sogar fast keinen Verschnitt wie z.B. bei Fisheye-Hemi). Deshalb würde ich ein Fisheye nicht von vorne herein ausschließen.
Ich habe ein Fisheye von Tokina. Nein, das ist keine Empfehlung für Innenarchitektur. Die qualitativen Verluste an den Rändern und in den Ecken beim Entzerren sind doch ganz erheblich. Schlimmer ist, dass beim Fotografieren schwer zu beurteilen ist, welche Bereiche abgeschnitten werden, so dass eine vernünftige Bildkomposition deutlich erschwert wird.
Für interaktive Kugelpanoramen (gibt es bei Innenarchitektur manchmal auch) sind Fisheyes allerdings praktisch.
Ich weiß nicht, wie du bei 8mm Fisheye auf 10mm WW-Brennweite kommst. Der Bildwinkel eines Fisheyes ist deutlich größer als der eines Weitwinkels gleicher Brennweite. Ein 15mm-Fisheye kann zu einem Bild mit einer WW-Brennweite zwischen 10 und 13mm (geschätzt, keine Vergleichsmöglichkeit) entzerrt werden.