Für das Teil damals würde ich das nicht sagen. Das hatte schon einen konkreten, realpraktischen Sinn als es seinerzeit durch die Gazetten geisterte. Damals waren viele der Film-SLR noch im praktischen Einsatz, nicht aus nostalgischen Gründen. Auch hatte man sich noch nicht an den irren Preisverfall des analogen Equipments gewöhnt, das waren noch Werte in der Fototasche. Dazu kam, dass der Qualitätsanspruch viel niedriger war als heute, besonders im Netz. 1024 x 768 war viel zu groß um es so auf Webseiten zu publizieren. Ich habe damals in der Produktion einer Kunstzeitschrift gearbeitet (das Ding im A5-Format mit 400 Seiten und mehr, manche werden sie kennen). Wir hätten solche Fotos sofort gedruckt. Ich weiß noch, wie einer der Redakteure eine Olympus Camedia E10 angeschafft hatte. Das war der Hammer, eine Revolution in der Produktion. Auf diese 'digitalen Filme' haben früher auch viele professionelle Fotografen sehnlichst gewartet. Mit Crop musste man ja auch bei den meisten neuen DSLR leben.
Eine Anwendung fällt mir heute noch ein: Ersatz für eine Polaroid-Magazin bei Mittelformaten. Für die Spätgeborenen: Eine Mittelformat-Spiegelreflex hatte/hat meist ein Magazin-System, bei dem man die Filmaufnahme vom Body abnehmen kann. Damit lassen sich schnell Filme laden, auch unterschiedliche. Es gab solche Magazine für Polaroid-Sofortbildfilme. Damit hat man zuerst Testbilder gemacht, bevor der eigentliche Film ran kam. Das war und ist natürlich ein sehr teures Verfahren.