AW: Kompaktkamera SX 220 Bildgrößen?!?!?
Das, was der Sensor der Kamera an Originalmaterial liefert ist ca. 20 MB groß.
Mit einem Hack für die Kamera (CHDK) lässt es sich unkomprimiert und von der Kamera unbearbeitet auf der Speicherkarte speichern. Man spricht dann davon, dass das Bild im RAW-Format vorliegt. Hier ein Beispiel:
http://www.datenkeule.de/dl.php?file=file1309205826CRW_0124.DNG
Du erkennst recht schnell, dass die Kamera mit dem Material noch viel anstellt, bevor es als jpg auf der Speicherkarte landet. Offensichtlich nimmt sie einen kleineren Ausschnitt, damit die Abdunklungen an den Ecken verschwinden. Dann rechnet sie noch munter je nach Einstellung an den einzelnen Pixeln rum und speichert das ganze dann letztendlich als verlustbehaftetes komprimiertes jpg auf der Karte. Diese ganzen Schritte könntest du mit der entsprechenden Software später auf deinem PC nachholen.
Aus diesem Grund bieten die professionelleren Kameras häufig die Möglichkeit das Foto im RAW Format auf der Speicherkarte abzulegen, damit es später mit allen Optionen bearbeitet werden kann (aber die Schatten in den Kanten werden dann wohl trotzdem entfernt, im Gegensatz zu dem, was CHDK liefert, oder hat Canon wegen diesem Mangel bewusst auf RAW verzichtet? Wird das Bild anschliessend eigentlich wieder auf mehr MP hochgerechnet, nachdem es beschnitten wurde?).
Der Verlust entsteht, da das jpg-Verfahren Dinge, die dem menschlichen Auge weniger auffallen einfach wegstreicht, wie z.B. geringe Kontrastunterschiede und feine Linien, aber z.B. grobe Strukturen erhält. (MP3 funktioniert da übrigens ganz ähnlich - es streicht Töne, die wir nicht wahrnehmen können weg, bzw, beläst die für uns wichtigsten hörbaren Frequenzen und schneidet an den Höhen, Tiefen und Überschattungen, die durch laute Töne entstehen - jeh nach Einstellung - und komprimiert das ganze dann mit einigen Verfahren)
Inwieweit das JPG-Verfahren ins RAW-Bild eingreift lässt sich regeln. Es ist auch möglich ein JPG komplett verlustfrei zu speichern. Dann wird es nur mit verschiedenen Verfahren komprimiert, ähnlich wie es bei ZIP-Dateien geschieht.
Leider lässt sich an Kameras selten genau regeln, welches Codierungsverfahren bei der Umwandlung vom RAW ins JPG angewandt wird. Diese Entscheidungsfreiheit hält uns der Hersteller vor und wenn er denkt, ~3 MB für ein Bild die richtige Größe ist, dann rechnet es eben der JPG-Algorithmus auf ~3 MB runter.
Der Hersteller deiner Spiegelreflex hat die optimale Bildgröße eben anders eingestuft, was wohl mit dem Zusammenspiel der elektronischen Komponenten der Kamera (speichert z.B. schneller als eine Kompakte Fotos auf Karte, kann mit größeren Datenmengen besser/schneller umgehen) und dem zu erwartenden Profil des Endkunden dieser Kamera zu begründen ist (stört sich z.B. nicht an 10MB großen Fotos).