• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs Juli 2025.
    Thema: "Unscharf"

    Nur noch bis zum 31.07.2025 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Spiegelreflexkamera Welche DSLR fokussiert am treffsichersten? Budget eher nebensächlich

M.B.H.

Themenersteller
Hallo!
Ich weiß, dass die Fokussierung auch immer zusätzlich vom verwendetem Objektiv abhängt (lichtstärke, Fokussiermotor...) jedoch gibt es sicherlich auch schon direkt Unterschiede in der Kamera, anhand der verwendeten Messfelder/Sensoren/Algorithmen, daher wollte ich fragen, welche Kamera hier vllt auch sogar mit Abstand die niedrigste Ausschussquote erzeugt, sprich, dass wirklich 95-100% aller Fotos selbst bei Offenblende 1.2 oder 1.4 perfekt sitzen (auf dem Auge vorzugsweise).
System (Nikon / Canon / etc.) ist mir egal, Preislich ist auch erst mal nebensächlich, die Kombination aus Kamera + 2 oder 3 Objektive sollte jedoch nicht mehr als 10.000 euro kosten.

Gibts hier einen Geheimtipp?

Im Moment besitze ich eine Canon EOS 50d zusammen mit einem 85mm 1.8 und einem 70-200 2.8 L IS USM. Jedoch ist diese ganze Fokussiererei doch recht schwammig und ich habe schon 20-30 % Aussschuss wegen leichtem Fehlfokus (sitzt dann auf der Nase oder Ohren anstatt den Augen...) je nach Lichtsituation. Diesen Wert möchte ich halt STARK optimieren.
 
Da du schon gute Canon Objektive hast wäre wohl die 1D mark 4 was für dich. Sollte zusammen mit der Nikon D3s wohl so ziemlich das treffsicherste sein was es gibt.
 
Bei Canon würde ich sagen ist das die 7D.
Ansonsten sind die neueren Hasselblads wahnsinnig gut... aber ausserhalb des Budgets.

Häufig ist es ja kein Fokus Problem sondern besonders bei großer Blende ein Compose-Recompose Problem. Wenn du die Kamera nach dem Fokussieren bewegst ändern sich damit auch die Entfernungen und der Fokus.
Die einzig mir bekannte Marke, die das erkennt und ausbessert ist Hasselblad.
 
Hallo!
Ich weiß, dass die Fokussierung auch immer zusätzlich vom verwendetem Objektiv abhängt (lichtstärke, Fokussiermotor...) jedoch gibt es sicherlich auch schon direkt Unterschiede in der Kamera, anhand der verwendeten Messfelder/Sensoren/Algorithmen, daher wollte ich fragen, welche Kamera hier vllt auch sogar mit Abstand die niedrigste Ausschussquote erzeugt, sprich, dass wirklich 95-100% aller Fotos selbst bei Offenblende 1.2 oder 1.4 perfekt sitzen (auf dem Auge vorzugsweise).
System (Nikon / Canon / etc.) ist mir egal, Preislich ist auch erst mal nebensächlich, die Kombination aus Kamera + 2 oder 3 Objektive sollte jedoch nicht mehr als 10.000 euro kosten.

Gibts hier einen Geheimtipp?

Im Moment besitze ich eine Canon EOS 50d zusammen mit einem 85mm 1.8 und einem 70-200 2.8 L IS USM. Jedoch ist diese ganze Fokussiererei doch recht schwammig und ich habe schon 20-30 % Aussschuss wegen leichtem Fehlfokus (sitzt dann auf der Nase oder Ohren anstatt den Augen...) je nach Lichtsituation. Diesen Wert möchte ich halt STARK optimieren.

Bevor Geld ausgegeben wird sollte erstmal ueberprueft werden, was genau das Problem ist.

- Die AF-Punkte sind groesser als im Sucher angegeben, wenn also das Zentrum des AF-Punktes auf einem Bereich mit weniger Kontrast als der Rand, dann kann es sein dass auf den Rand fokussiert wird, auch wenn dieser schon ausserhalb des im Sucher angezeigten Bereiches ist.

- Focus-shift kann man wohl ausschliessen wenn nicht leicht abgeblendet wurde.

- Vielleicht ist der AF grundsaetzlich leicht daneben, bei der 50D koennte man eine Feinjustierung machen.

- Kein AF-Punkt in der 50D ist praeziser als 1/3 Tiefenschaerfe bei f/2.8 oder besser (1 Tiefenschaerfe bei f/5.6 oder besser), ABER: Der Sensor ist nur so gross, dass er f/2.8 ausnutzen kann, mehr nicht, d.h. das 1/3 bezieht sich auf die Tiefenschaerfe bei f/2.8, nicht auf die viel kleinere Tiefenschaerfe bei f/1.2 oder f/1.4!
 
Kein AF-Punkt in der 50D ist praeziser als 1/3 Tiefenschaerfe bei f/2.8 oder besser (1 Tiefenschaerfe bei f/5.6 oder besser), ABER: Der Sensor ist nur so gross, dass er f/2.8 ausnutzen kann, mehr nicht, d.h. das 1/3 bezieht sich auf die Tiefenschaerfe bei f/2.8, nicht auf die viel kleinere Tiefenschaerfe bei f/1.2 oder f/1.4!


Also ich habe mir diesen Satz nun mehrmals durchgelesen, aber ich glaube, mir fehlt da irgendwie etwas Wissen und verstehe es nicht so ganz. In wie fern kann die 50d nur f/2.8 ausnutzen? Wenn ich ein f/1.4 Objektiv dranmache, kann die 50d damit doch auch fokussieren. Sprichst du von maximaler Feinfokussierungsstufen? Müsste diese dann bei f/1.4 bei 1/6 liegen deiner Logik zufolge? Willst du damit sagen, dass diese 1/6 eig zu wenig sind für so eine Offenblende bei so geringer Tiefenschärfe? Und wenn das so ist, können das andere Kameras, also z.b. die oben genannten 7D und 1ds mk4 besser?

würde mich freuen, wenn du dazu etwas schreiben könntest.

@ die anderen
danke soweit für eure tipps, ja ich denke Hasselblad ist schon eine andere liga, die wohl mein Budget sprengt, dafür, dass ich das nur hobbymässig mache.
 
Also ich habe mir diesen Satz nun mehrmals durchgelesen, aber ich glaube, mir fehlt da irgendwie etwas Wissen und verstehe es nicht so ganz. In wie fern kann die 50d nur f/2.8 ausnutzen? Wenn ich ein f/1.4 Objektiv dranmache, kann die 50d damit doch auch fokussieren. Sprichst du von maximaler Feinfokussierungsstufen? Müsste diese dann bei f/1.4 bei 1/6 liegen deiner Logik zufolge? Willst du damit sagen, dass diese 1/6 eig zu wenig sind für so eine Offenblende bei so geringer Tiefenschärfe? Und wenn das so ist, können das andere Kameras, also z.b. die oben genannten 7D und 1ds mk4 besser?

Je groesser die Blende, desto mehr "Pfade" durch das Glas gibt's fuer das Licht, deswegen kommt ja auch mehr rein, und deswegen wird's auch oft unschaerfer, weil's nicht so einfach ist, alle "Pfade" genau zu "kontrollieren".

Der groessere AF-Sensor ist so gross, dass er bei f/5.6 nur zum Teil Licht abbekommt, erst bei f/2.8 oder besser gibt's genug "Pfade" dass er voll zum tragen kommt. Wenn aber die Blende noch groesser ist, dann hilft das nicht mehr, weil der AF-Sensor selbst eben nicht noch groesser ist; wenn du durch zwei Loecher hintereinander guckst dann entscheidet halt das kleinere wie viel du siehst...

Bei f/2.8 hast du eine bestimmte Tiefenschaerfe, und die Genauigkeit von den f/2.8-Punkten ist so, dass die Fehlfokussierung max. 1/3 der Tiefenschaerfe betraegt. Wenn die Tiefenschaerfe bei f/2.8 also 3cm ist liegt der AF also max 1cm daneben; wenn die Tiefenschaerfe gleichmaessig 1.5cm vor und 1.5cm hinter der Fokusentfernung liegt dann bist du also im gruenen Bereich.

Wenn du jetzt auf f/1.4 gehst dann halbiert sich die Tiefenschaerfe auf 1.5cm, du hast also nur 0.75cm vor und hinter der Fokusentfernung, aber deine AF-Genauigkeit hat sich nicht veraendert, betraegt immer noch "nur" 1cm...

Soweit ich weiss hat keiner der aktuellen Canon einen AF-Punkt der "mehr als f/2.8 sehen kann". Die 50D hat einen f/2.8er in der Mitte und die anderen sind nur f/5.6er (in der Mitte auch ein f/5.6er falls eine langsame Linse montiert ist), alle kreuzfoermig. Die 7D hat 19 mal einen f/2.8er, alle kreuzfoermig. Meine 5D2 ist in der Mitte wie die 50D, die 8 auesseren sind f/5.6 aber nur linear; dafuer hat sie noch 6 lineare Hilfs-Punkte um die Mitte fuer Servo-AF.
 
Heißt: AF mit f/1.4 oder 1.2, womöglich noch schön an der Naheinstellgrenze, ist schon allein wegen der geringen Tiefenschärfe ein Problem. Bei 50mm musste Dich dabei z. B. entscheiden, ob die Nasenspitze oder die Augen einer Person scharf sein sollen. Da kann Dir der (noch so gute) AF auch nicht bei helfen.
 
Hallo!
Im Moment besitze ich eine Canon EOS 50d zusammen mit einem 85mm 1.8 und einem 70-200 2.8 L IS USM. Jedoch ist diese ganze Fokussiererei doch recht schwammig und ich habe schon 20-30 % Aussschuss wegen leichtem Fehlfokus (sitzt dann auf der Nase oder Ohren anstatt den Augen...) je nach Lichtsituation. Diesen Wert möchte ich halt STARK optimieren.

5. Grund weshalb der AF daneben sein kann, hatte ich in der ersten Liste vergessen:

- Du fokussierst erst, und veraenderst dann nochmal den Bildausschnitt.
 
Danke für die genaue Erklärung, ich denke ich habe es soweit verstanden.
Das würde heißen, erst wenn der AF-Sensor noch viel grösser wäre, würde man bis Blende 1.0 hochgenau fokussieren können. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass physikalisch gesehen es NIE möglich sein wird, dass der AF-Sensor in der Mitte noch kleiner wird (damit er wirklich nur die Augen scharf stellt und nicht die Nase beachet) und er gleichzeitig Blende 1.4 oder besser beherrscht (damit die Fehlfokussierung dementsprechend genauer werden würde) ? Hätte ich jetzt nicht gedacht. Dann wird es ja echt zeit, dass sich auf diesem Sektor noch richtig was tut, z.b. dass das Licht durch einen halbtransparenten (Vor)Chip/CMOS laufen, und dann live anhand der Kontrast- und Schärfewerte mit guten Algorithmen der optimale Fokus bestimmt und auf den Objektivmotor übertragen wird. Also im Prinzip wie beim Live-Modus der 50d, bloss halt viel schneller, und ohne dass man aufs Display gucken muss.

Theoretisch wäre es dann sogar sinnvoller für Peopleshootings, wo ich stets mit offenblende fotografiere, eine 7D zu nehmen, anstatt eine 5D mk2 , damit ich bei der Wahl der seitlichen AF-Sensoren (damit ich den mittleren Sensor nicht verschieben muss nach dem Fokussieren für schönen Bildaufbau) eine geringere Fehlfokussierung ereiche (2.8 statt 5.6)?

Ich hätte jetzt echt gedacht, dass Vollformat-slrs genauere AF-Sensoren haben, weil halt alles grösser ist. Wie sieht es bei der 1d Reihe aus, was für AF-Sensoren haben diese an den Seiten?
 
Ich hätte jetzt echt gedacht, dass Vollformat-slrs genauere AF-Sensoren haben, weil halt alles grösser ist. Wie sieht es bei der 1d Reihe aus, was für AF-Sensoren haben diese an den Seiten?

Die haben viele AF-Punkte, das kannst du mit einer Suche leicht im Netz finden.

Die 1D und 1Ds haben sogar noch einen kleineren AF-Punkt in der Mitte fuer f/8 damit die auch bei so lichtschwachen Objektiven (z.B. Tele plus Extender) noch einen AF hinbekommen wo alle anderen nur noch MF bleibt.
 
Der groessere AF-Sensor ist so gross, dass er bei f/5.6 nur zum Teil Licht abbekommt, erst bei f/2.8 oder besser gibt's genug "Pfade" dass er voll zum tragen kommt. Wenn aber die Blende noch groesser ist, dann hilft das nicht mehr, weil der AF-Sensor selbst eben nicht noch groesser ist; wenn du durch zwei Loecher hintereinander guckst dann entscheidet halt das kleinere wie viel du siehst...

Das würde heißen, erst wenn der AF-Sensor noch viel grösser wäre, würde man bis Blende 1.0 hochgenau fokussieren können. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass physikalisch gesehen es NIE möglich sein wird, dass der AF-Sensor in der Mitte noch kleiner wird (damit er wirklich nur die Augen scharf stellt und nicht die Nase beachet) und er gleichzeitig Blende 1.4 oder besser beherrscht (damit die Fehlfokussierung dementsprechend genauer werden würde) ?

Die 1D und 1Ds haben sogar noch einen kleineren AF-Punkt in der Mitte fuer f/8 damit die auch bei so lichtschwachen Objektiven (z.B. Tele plus Extender) noch einen AF hinbekommen wo alle anderen nur noch MF bleibt.

Hier kam es doch zu einigen Missverstaendnissen, die ich mal versuchen will aufzuraeumen.

Zunaechst mal stimmt es, dass der AF nicht direkt von hochlichtstarken FBs profitiert. D.h. vergleicht man z.B. eine f/2.8 mit einer f/1.4 Optik, bekommt der AF-Sensor bei beiden Linsen gleich viel Licht ab. Das Maerchen, der AF bekaeme mit hochlichtstarken FBs mehr Licht und koenne auch in schummrigen Lichtsituationen noch besser funktionieren haelt sich zwar immer noch sehr vehement, ich sehe aber, dass meine Predigten (und die einiger anderer User hier) doch langsam zum Forum durchdringen.:p

Zuerst sind die Groesse des AF-Sensorfeldes und die Praezision voneinander unabhaengig. Es wird fuer den AF zwar leichter, den Phasenversatz fuer einen kleinen Sensor zu bestimmen, gleichzeitig laeuft man auch weniger Gefahr, aus Versehen auf ein anderes Objekt, was sich auch zufellig im Bereich des AF-Sensorsbefindet, scharf zu stellen; auf der anderen Seite wird aber so das "zielen" auf ein Objekt schwieriger, wenn das AF-Feld sehr klein ist. Zu beachten ist hierbei auch die endliche Toleranz der Position der AF-Felder, die gerne mal minimal neben den im Sucher angezeigten Punkten zum Liegen kommen. So koennte man schnell systematisch etwas neben das Objekt der Begierde zielen und somit ein ungewolltes Objekt treffen.

Kommen wir nun zur Frage Genauigkeit (Praezision) vs. Empfindlichkeit (Sensitivitaet). Hier muss man sich zunaechst klar machen, wie so ein Phasenversatz-AF-Sensor funktioniert.
Genaugenommen besteht jeder AF-Punkt aus zwei AF-Sensoren, die durch unterschiedliche Blendenbereiche entgegengesetzt zum Zentrum der Blendenoeffung (Apertur) "sehen". Dabei ist es auch nicht so, dass ein groesserer AF-Sensor bei f/5.6 etwas Licht bekommt, und bei f/2.8 dann viel Licht. Vielmehr gilt die Regel "Alles oder Nichts". D.h. liegt der Aperturbereich innerhalb der wirksamen Apertur, so bekommt ein Sensor Licht zum Arbeiten, liegt er ausserhalb, bekommt er keines. Will ich z.B. die Vorzuege der grossen Blendenoeffnung (Apertur) meiner f/1.4-FB auch dem AF zugaenglich machen, funktioniert dieser eben schon nicht mehr mit einer f/1.8-Optik. Der Effekt ist der gleiche wie bei einer Schnittbildmattscheibe, was z.B. bei einer alten Vollmanuellen SLR experimentell sehr gut nachvollziehbar ist. Wenn ich Schritt fuer Schritt abblende, bleibt das Schnittbild immer gleich hell! Erst wenn ich eine bestimmte Blende ueberschreite, wird schlagartig das Schnittbild komplett schwarz (meist zunaechst eine Seite, da sich durch einen etwas schraegen Einblickwinkel in den Sucher auch der effektive Winkel der beiden Schnittbildkeile etwas zueinander verschiebt).
Betrachtet man nun die Praezision, so ist diese um so groesser, je weiter aussen der Aperturbereich ist, durch den der AF-Sensor sieht. Das bedeutet aber, dass ich einen hochpraezisen (NICHT zu verwechseln mit hochempfindlich!) AF-Sensor aber nur mit lichtstarken Objektiven verwenden kann, da der weit aussen liegende Aperturbereich des AF-Sensors ja noch in der wirksamen Apertur des Objektivs liegen muss. Verwende ich ein zu lichtschwaches Objektiv, dann sieht der hochpraezise Sensor schwarz. Ein weiter Trick, mit dem ich die Praezision erhoehen kann, ist die Groesse der AF-Apertur zu verringern. Der Effekt ist der selbe wie beim Abblenden: Objekte, die ausserhalb der Fokusebene liegen werden schaerfe abgebildet, so dass der AF genauer den Phasenversatz bestimmen kann. Gleichzeitig sinkt aber die Helligkeit, die auf den AF-Sensor trifft, d.h. die Empfindlichkeit sinkt, da der Blendenbereich ja kleiner ist! Hier sehen wir, dass bei gegebener Grenzblende des AF-Sensors (die Blende, ab der der AF-kein Licht mehr bekommt), Empfindlichkeit und Genauigkeit GEGENLAEUFIG sind! Mit einfachen Worten: Will ich einen AF, der auch im stockdunkeln noch (einigermassen) funktioniert, darf ich mich nicht ueber statistischen Fehlfokus und haeufiges "Pumpen" beschweren. Will ich andersherum einen sehr praezisen AF ohne Aussreisser perfekt auf die Augen, wird der, sobald es etwas schummrig wird nur noch ziellos hin- und herfahren.

Um diese Grundbedingungen in einen bestmoeglichen Kompromiss aus Empfindlichkeit und Genauigkeit zu packen, verwendet Canon haeufig beim zentralen AF-Sensor folgenden Trick: Es gibt zwei unabhaengige AF-Sensoren, einer mit einer Grenzblende von f/5.6 und einer mit einer Grenzblende von f/2.8. Verwende ich eine Optik mit Offenblende f/3.5-f/5.6, so wird nur der ungenauere AF-Sensor verwendet; bei einer Optik mit f/2.8 oder besser, wird der genauere hinzugeschaltet. Ab dann ist es aber egal, ob die Optik f/2.8 oder f/1.0 hat; Empfindlichkeit und Genauigkeit werden davon nicht direkt beeinflusst.

Ich hoffe, dass es der ein oder andere bis hierher geschafft hat. Ich habe versucht, es so verstaendlich wie moeglich zu schreiben, und trotzdem so exakt wie moeglich. Vielleicht konnte ich ja einige Missverstaendniss ausraeumen...:cool:
 
Das Maerchen, der AF bekaeme mit hochlichtstarken FBs mehr Licht und koenne auch in schummrigen Lichtsituationen noch besser funktionieren haelt sich zwar immer noch sehr vehement, ich sehe aber, dass meine Predigten (und die einiger anderer User hier) doch langsam zum Forum durchdringen.:p

Ich versuch es mal plausibel zu machen:

Stell Dir mal vor, Du sitzt im Haus und willst wissen, wie weit der Vogel weg ist, den Du draussen pfeifen hörst. Du gehst also ans Fenster und schaust raus. Würdest Du nur mit einem Auge rausschauen, könntest Du nicht sagen, ob es ein kleiner Vogel ist, der nah da ist oder ein großer, der weit weg ist. Mit zwei Augen ist das aber kein Problem. Die Breite des Fensters ist bei dem Ganzen aber total unwichtig, solange es mindestens so breit ist wie Dein Augenabstand, d.h. Du würdest die Entfernung des Vogels kein Fitzelchen besser einschätzten können, wenn das Fenster statt 20 cm zwei Meter breit wäre. Ebensowenig würde Dir beim breiteren Fenster der Vogel heller erscheinen. Bei einer 5 cm breiten Schießscharte hättest Du aber Probleme, weil du nicht mit beiden Augen gleichzeitig durchschauen kannst.
Jetzt ersetzte noch Auge durch AF-Sensor und Fensterbreite durch Lichtstärke.

Die zusätztlichen AF-Sensoren für f/2.8,die manche Kameras haben, entsprächen eine zweiten Augenpaar, bei dem der Abstand zwischen Augen größer ist. Dass man damit Entfernungen besser abschätzten könnte, ist ja klar. Für enge Fenster nähme man dann das enge zusammenstehende Augenpaar, wenn das Fenster breit genug ist, des andere.
 
Ich hoffe, dass es der ein oder andere bis hierher geschafft hat. Ich habe versucht, es so verstaendlich wie moeglich zu schreiben, und trotzdem so exakt wie moeglich. Vielleicht konnte ich ja einige Missverstaendniss ausraeumen...:cool:

Danke, ich habe mich da auch erst vor kurzem in diese Details eingearbeitet, und deine Erklaerung ist noch einen Schritt klarer als meine :top:
 
@CanonUser75 und @UnclePat, also ich muß schon sagen... :top:
Respekt für eure, sagen wir mal "Abhandlung über die Funktion eines Autofokus in einer DSLR".

mfg Andi


PS: solche Kommentare gehören oben angepinnt....
 
Jetzt fehlt nur noch eine modulare DSLR, bei der man sich die Zahl und Position der AF-Punkte in einem gewissen Rahmen selbst zusammenstellen kann — und auch was noch genaueres als die f/2.8er in der Auswahl steht ;-)
 
echt klasse erklärt UnclePat und kknie:top: jetzt hab ich auch endlich kapiert wie der Schnittbildkeil funktioniert.

bleibt also das problem, dass man mit einer vielzahl von verschiedenen Objektiven genau treffen will... nur gut, dass ich nicht so auf nur halbschafe gesichter bei portraits stehe
 
Zuletzt bearbeitet:
echt klasse erklärt UnclePat und kknie:top: jetzt hab ich auch endlich kapiert wie der Schnittbildkeil funktioniert.
Ja, wenn man den einmal kapiert hat, hat man es verstanden!:top:
Das Schnittbild ist so schoen anschaulich, da praktisch das Auge den AF-Liniensensor ersetzt. Der Unterschied ist nur, dass der AF-Sensor den Versatz "sieht" und sofort weiss, wie weit das Objektiv fahren muss, damit es scharf wird. Der Mensch muss so lange drehen, bis es scharf wird (meist erst in die falsche Richtung...:lol:)
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten