AW: Projekt Baustelle
zum lucis hätte ich mal ne frage: wie und welche filter nutzt ihr da genau? und was für einstellungen? Das teil ist für mich noch ein absolutes buch mit sieben siegeln
Der LucisArt-Filter ist ein sogenannter "Kunst-Filter", mit dem malerische Effekte in Fotografien erzeugt werden können (vgl. "Klimmt"). Ich verwende ihn in der Version 2.0. Soweit ich mich erinnere, wurden hauptsächlich die Optionen Whyet, Sculpture und Exposure für die Illustration benutzt. Ich selbst verwende die beiden letzteren.
Im Unterschied zu NIK Tonal Contrast, welcher die Kontraste überwiegend linear verstärkt, kann LucisArt Sculpture die Kontraste - durch Verschiebung von Luminanz- und Farbkontrasten - auch nichtlinear verstärken, was einen plastischen Effekt erzeugt. Andreas Papke sprach immer von Pixelverschiebung. Dafür würde sprechen, dass dieser Filter - ähnlich wie der Basrelief - bei zu starker Anwendung Linien und Konturen beeinträchtigen kann. Unterstützt werden kann dieser plastische Effekt durch die Option Exposure, welche eine aufhellende und die Leuchtkraft von Farben steigernde Wirkung hat.
Da der LucisArt-Filter in der Version 2 nur unter 8 Bit im RGB-Raum läuft, stösst er im Bereich hoher Kontraste an gewisse farbliche Grenzen - d.h. die Farbverschiebungen können beim Clipping einzelner Farbkanäle schnell zu einem Ausgrauen von Farben führen.
Deshalb warne ich davor, diesen Filter in zu großer Stärke zu verwenden. (Ich selbst gehe - je nach Motiv - nicht höher als 10...maximal 15 % beim aktivierten ersten Punkt) Ich ziehe es vor, den LucisArt-Filter mit dem NIK Tonal Contrast zu kombinieren, da ersterer sauberer arbeitet und besser kontrolliert eingesetzt werden kann. Also etwa 2/3 Nik Tonal Contrast und darauf aufsetzend etwa 1/3 Lucis Sculpture + Exposure. Natürlich sind die konkreten Mischungsverhältnise wie immer bildabhängig (Welche Detailgröße habe ich in einem Bild?) und auch eine Sache von Erfahrung.
Je besser man lernt, mit Bordmitteln von PS zu arbeiten, z.B. mit den sehr sauber und effektiv arbeitenden Einstellungsebenen, umso sparsamer und selektiver kann man den Lucis zur lokalen Vertiefung von "Points of interest" im Bild benutzen.
Ich weise an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass die Kombination von NIK Tonal Contrast und Lucis Sculpture + Exposure eine aufhellende und akzentuierende Wirkung auf das Bild hat - darin durchaus vergleichbar mit (weichem) Tonemapping - und dass man diese Wirkung durch andere Arbeitsschritte wieder ausgleichen muss. Ich ziehe sie dennoch oft dem Tonemapping vor, weil ich die Wirkungen über die Ebenentechnik und die Maskierung wesentlich besser steuern kann als beim Tonemapping. Aber vielleicht ist das auch nur eine Sache von Gewöhnung und Einarbeitung - da gehen die Meinungen sicher weit auseinander.
LG Steffen