AW: Projekt Baustelle
Bin gerade von Arbeit zurück, Danke für die aufmunternden Kritiken.
Steffens Version gefällt mir an sich auch gut, sie ist nur vielleicht etwas stark farbgesättigt. Aber das ist, wie schon geschrieben wurde, immer das Problem, wenn man die originale Örtlichkeit nicht kennt. Die HDR Datei ist aus Einzelbildern mit korrektem Weißabgleich entstanden, ich habe ausnahmsweise mal nicht die Graukarte vergessen. Insgesamt wirkt der Dom im original durch den türkisen Marmor recht düster.
Zum Workflow kann ich noch einiges für Interessierte sagen:
- Weißabgleich in Lightroom, Export als TIFF mit Pro Photo sRGB Profil
- HDR in Photomatix erzeugt
- Tonemapping in Photomatix, Export als 16Bit TIFF
Zum Tonemapping kann ich so viel sagen, daß ich seit einiger Zeit die LDRs relativ hell und kontrastarm erzeuge, da in Photoshop sowieso diverse kontrast- und damit sättigungssteigernde und dadurch detailkillende Methoden zum Einsatz kommen, so erspare ich mir, daß das Bild dann in Photoshop aus dem Ruder läuft und matschig wirkt.
Zur Veranschaulichung hänge ich mal das rohe LDR und meine TM Einstellungen mit an.
Dann geht es in Photoshop weiter:
- letzte Belichtungs- und erste Kontrastkorrektur im LAB Modus in einer etwas abgespeckten Version von Rolands Methode
- Schärfen nach dieser Methode
- Details verstärken, für die Microdetails nehme ich den Mischmodus "Farbig Abwedeln", für die Makrodetails "Linear abwedeln". Linear Abwedeln hat nach meiner beobachtung gegenüber Farbig Abwedeln den Vorteil, daß sich die Kontraste über die Deckkraft der zusammengefaßten Ebene feiner regeln lassen und nicht zu stark ansteigen, was das Bild auch wieder matschig wirken lassen kann
- Ebenen zusammenfassen, Bild auf 6000px Breite vergrößert
- Anisotroper Korneffekt (Stärke auf 30% reduziert)
- Bild um 500px verkleinert, um 90° gedreht, Kornfilter mit 20% Wirkung
- Pixeldichte auf Druckauflösung (300dpi) und 2400px Breite skaliert (für späteren Ausdruck)
- Ebene kopiert, Kopie Mischmodus "Weiches Licht", Gaußscher Weichzeichner mit Stärke 11, Ebenenmaske und die stellen ausmaskiert, an denen die weichgezeichnete Ebene nicht wirken soll (einige Stuckelemente, Geländer der Orgelempore, ...)
- Ebenen zusammengefaßt
- für Webausgabe Pixeldichte aus 72dpi reduziert und auf 1200px Breite skaliert
- Fertig
Hoffentlich interessiert der ganze Psalm jetzt auch jemanden.

Und wie man sieht (weil ich es gerade gelesen habe), es gibt immer noch User, die den Kornfilter benutzen.
Steffen, ich kann mir vorstellen, was Du mit "in der Luft hängen" meinst, sicher den angeschnittenen Bogen des Eingangs. Leider ist es bei diesem Dom, wie bei vielen, kaum möglich, tagsüber Bilder vom Schiff zu machen, es ist immer extremes Touristengewimmel. Deshalb der gewählte Bildausschnitt. Zum Beschnitt konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich die Unterkante der Empore als Schnittkante nehmen soll, oder den obersten Punkt des Türbogens. Da erhoffe ich mir hier noch Meinungen, was besser wirken sollte.
Interessant finde ich auch Eines: ich hatte das Bild im urlaub schon mal provisorisch auf dem Notebook (MB pro 15" mit Glare Display) bearbeitet, die Urlaubsversion liegt gar nich so weit weg vom Endergebnis. da sage noch mal Einer, mit Glare Displays kann man keine Bilder bearbeiten.
Zu piXiacs Bild: das Ausgangsbild gefällt mir gut, schönes Motiv interessant photographiert, am Ergebnis noch Feinschliff, dann paßt es. Ich würde nur das Hauptmotiv soft gestalten, relativ hart abgegrenzt gegen den Boden und weich abgegrenzt gegen den Himmel. ist aber nur mein Geschmack.
Sakrowars Bild erscheint mir durch den Zaun etwas "wuselig", aber bei seltenen Motiven kann man sich die Umgebung ja leider selten aussuchen. Vielleicht läßt sich der komplette Hintergrund austauschen?