Und bringt 130% des Gewichts auf die Waage.
Aber nur, weil wir noch keine Gewichtsäquivalenz eingeführt haben, sonst wöge das 50-200 nicht 995g, sondern 1990g. Wenn wir die Lichtstärke oder die Sensorfläche oder die Baulänge von Objektiven umrechnen, warum nicht auch die Gewichte? Das eine ist so albern wie das andere.
...ich würde ja mal gerne das 160-800 egal welcher Lichtstärke sehen, das kompaktheitsmäßig da herankäme.
Das wäre dann aber wieder ein FT 320-1600...
Der Trick von FT ist nicht, dass die die Objektive wirklich kleiner bauen können, sondern der kleine Sensor. Wenn der ein Nachteil ist, dann ist das gesamte System ein Nachteil. Bzw. wenn der kleine Sensor ein prinzipieller Nachteil ist, dann ist das so, wie wenn man einer Katze vorwerfen würde, dass sie kein Pferd ist und darum prinzipielle Nachteile hat, weil sie sich nicht als Reittier eignet, und als einzigen Vorteil gelten ließe, dass sie praktischer zum Mäusefangen ist als ein Pferd. Erst durch den kleinen Sensor wird ein 300er zum 600er. Man könnte das FT-System auch einfach dadurch ersetzen, dass man in einem größeren Format, z.B. KB, einen Digitalzoom mit Crop 2,0x installiert, und hätte ein 100% ergebnisäquivalentes Ergebnis.
Mit zwei oder drei kleinen Einschränkungen. Zum einen neigen Hersteller nicht dazu, perfekte Objektive zu bauen, sondern legen die Konstruktion und auch die Korrektur der Abbildungsfehler auf das jeweilige Format (und den Schmerzpegel ihrer Stammkundschaft) aus. Davon abgesehen könnte man mit einer A900, 1DsIII oder 5DII eine E-1 komplett ersetzen (Für eine E-3 bräuchte man ca. 40Mpix). Allerdings handelt man sich durch den starken Crop exakt dieselben Nachteile in Punkto Rauschen und Dynamik ein, die man bei FT bemängelt. Das kann man sogar ganz praktisch ausprobieren, indem man sich Fotos der 20+Mpix Kameras herunterlädt und auf FT-Größe cropt, also auf ca. 50%. Dann braucht man auch gar nichts umrechnen, weder ISO noch Brennweite noch Lichtstärke noch Fläche noch Schärfentiefe noch Beugung, weil alles von sich aus schon äquivalent ist. Man kann's sogar andersrum betrachten: Das einzige, was man bei gleicher Brennweite mit einem größeren Format gewinnt, ist ein größerer Bildwinkel.
Ich kaufe mir morgen eine D700. Damit ist mein 85/1,4 wieder ein 85er. Der damit erreichte Effekt beruht zu 100% auf Gewohnheit und zu 0% auf Physik. Ergebnisäquivalent wird aus dem gefühlten 135/1,4 ein gewohntes 85/1,4. Ich verliere dabei das Äquivalent zu 42,5mm gefühlter Brennweite an Bildwinkel bei gleichzeitigem Verlust an Freistellungsvermögen, da es ein 135/1,4 aktuell nicht gibt. Ich gewinne 491mm² Fläche durch den verringerten Crop. Die Ergebnisäquivalenz stelle ich her, indem ich mir (äquivalent zum Übergang von KB auf DX) neue Objektive kaufe oder den Abstand zum Motiv verändere. Spätestens jetzt sollte ich glücklich sein. Aber irgendetwas stimmt nicht. Um mich zu trösten, gehe ich in die dunkle Sporthalle, um etwas zu fotografieren, worauf ich nie Lust hatte: Schwitzende Männer mit haarigen Beinen. Jetzt fehlen mir bei meinem 70-210/2,8 aber plötzlich 100mm am langen Ende, die ich jetzt gut gebrauchen könnte. Ich stelle fest, ein 300/2,8 muss her... Moment mal, da war doch was mit den ISOs... klar, ich kann ja jetzt problemlos mit 6400 oder 12800 arbeiten... dann reicht mir ja ein 300/4 locker. Auf einmal passt alles. Und ich bin endlich glücklich, weil ich mein 70-210/2,8 durch ein 300/4 ersetzt habe. Es ärgert mich nur, dass ich nicht von FT auf Vollformat umgestiegen bin, da wären der Gewinn und das Glück noch größer gewesen.