Hi,
ich glaube nicht, dass eine derartige Pauschalierung angebracht ist (die Aussage zum Thema "gekaufter Bericht" stellt Dich aber sicher auch nicht in die Ecke der vorbehaltslosen und vorurteilsfreien Betrachter).
Gerade bei den Olympus-Eignern -speziell im Forum
www.oly-e.de- ist in schöner Regelmässigkeit und mit unerbittlicher Konstanz nachzulesen, dass Ratsuchende -immer dann, wenn angebracht und aufgrund der individuellen Ansprüche des Fragenden sinnvoll und/oder notwendig- durchaus auch auf andere Marken verwiesen werden, dass oft genug beispielsweise Canon als die im angefragten Anwendungsfall bessere (idealere) Marke ganz offen benannt wird.
Es ist doch allen Anhängern des Olympus-Systems zweifelsfrei bekannt, dass weder die E-300 noch die E-1 eine Eignung für Sportfotografie oder alle anderen Arten der schnellen Action-Fotografie haben, noch als Idealinstrument in Low-Light-Situationen wie Theater oder Bühnenevent zu bezeichnen wären.
Da fehlt es zum einen an ausreichender Schnelligkeit, zum anderen an Rauschfreiheit bei bspw. 1600 ISO.
Ich denke, dies wird sowohl hier wie auch anderswo deutlich genug gemacht und von keinem ernsthaften Diskussionspartner geleugnet oder hinweggeredet.
Demgegenueber empfinden nicht wenige (eigentlich alle) Nutzer des E-Systems sowohl den grundsätzlichen Bildeindruck wie aber auch die Farbcharakteristik der Olympus-Kameras als sehr angenehm, um nicht zu sagen optimal. Die zweifelsfrei dem System zu attestierenden optischen Vorteile der kleinen und leistungsstarken Linsen sind ein weiteres Pro-Argument zugunsten von Olympus. Ebenso das Fehlen jedweden Back- oder Frontfokusses, das Fehlen jedweder Kompatibilitätsprobleme und das Vorhandensein eines wirksamen Staubfilters, der die in Canon-Foren so oft zu lesenden (aber auch überbewertete) Problematik der Staubablagerung auf dem Sensor vollständig eliminiert.
Dass eine aktuell gekaufte E-1 im Set als wettergeschuetzte (nahezu wasserdichte) Kamera zu diesem Preis eine Alleinstellung hat, sei am Rande angemerkt.
Fakt ist doch, dass das Olympus-System in überraschend kurzer Zeit eine stark gewachsene Fangemeinde gefunden hat - und dies sicher nicht ohne Berechtigung.
Genauso wie Canon oder Nikon, deren Anhänger man ja wohl auch nicht als blind oder kurzsichtig bezeichnen kann.
Alle diese Systeme haben im Markt ihre Existenzberechtigung, haben ihre spezifischen Vorteile und ihre ebenso nicht zu verhehlenden Nachteile.
Bedauerlicherweise ist es bis zum heutigen Tage noch niemandem gelungen, eine allumfassend als ideal zu bezeichnende DSLR zu bauen (obwohl Nikon diesem Ziel mit der D2X offenbar ein gutes Stück näher gekommen ist). Vielleicht will dies aber auch niemand, denn damit wäre die Tür für die zukünftigen Absatzzahlen weniger weit offen als für die Ertragssituation der Hersteller zuträglich.
Fassen wir zusammen: Canon ist -und bleibt sicher auch ohne jeden Zweifel- unangefochten Marktführer - aus vielerlei Hinsicht nicht ohne Grund.
Nikon hat nach jahrelangen Versäumnissen inzwischen offenbar wieder angesetzt, den Abstand ein klein Wenig zu verringern, bringt endlich für seine noch vorhandene Fangemeinde wieder aktuellere Kameras, die den Abstand zum Markführers möglichst wieder etwas kleiner werden lassen sollen.
Und Olympus hat sich in kaum mehr als eineinhalb Jahren zum dritten grossen Anbieter entwickelt, der weltweit im DSLR-Markt bereits auf 17% Marktanteil kommt - mehr als die alteingesessenen Marken wie KonicaMinolta und Pentax, obwohl deren Altkunden auf eine stattliche Anzahl von bereits vorhandenen Optiken zurueckgreifen können.
Dass Olympus diesen Anschluss an die beiden Grossen des Marktes gefunden hat, liegt doch ganz sicher nicht darin begruendet, dass sich die Käufer dieses Systemes in die eigene Tasche lügen, dass alle an der Marke bleiben, obwohl sie nicht zufrieden damit sind. Nein, dass sie angeblich einen missionarischen Eifer an den Tag legen, ist doch sicher nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass sie mit ihrem System glücklich sind.
Und dieses Glücklichsein, diese offenkundige Zufriedenheit ist sicher weder einer Blindheit, noch einer Marktunkenntnis zu verdanken, denn kaum sonstwo finden sich derart viele versierte Personen, die sich sehr ernsthaft mit dem Thema "Fotografie" beschäftigen, wie dort.
Missionarischen Eifer würde ich daher eher manchem Canon- und Nikon-Nutzer attestieren, der denkt, dass eine Kamera dieser Marke -möglichst auffällig auf der Brust getragen- den Eigner adelt.
Letztendlich ist aber jede Kamera nur ein mehr oder weniger schlichtes Arbeitsgerät, ein Werkzeug, das dem Fotografen hilft, zu einem guten Ergebnis zu kommen. Den Inhalt des Bildes und seine Aussagekraft bestimmen aber bis zum heutigen Tage und sicher auch in Zukunft weder Canon, noch Nikon, noch Olympus.