Vielleicht passen meine aktuellen Erfahrungen ganz gut hierher:
Ich komme gerade aus dem Urlaub und hatte zum Wandern zum erstem Mal meine FZ1000 mitgenommen. Vorher bin ich immer mit der RX100 los und hatte für Weitwinkelaufnahmen noch eine Lumix GM1 mit Zuiko 9-18 Superweitwinkel im Rucksack. Es war also mein erster Urlaub seit Jahren ohne mFT-Ausrüstung mit nur einer einzigen Kamera für alles.
Was soll ich sagen - es hat wunderbar funktioniert. Beim Wandern oder Trekking habe ich sowieso einen Rucksack auf. Mit Hilfe von sogn. "Camera Straps" habe ich eine relativ kleine Kameratasche (Dörr NoLimit M) direkt am Rucksack befestigt. Die Kameratasche war also quasi vor meinem Bauchnabel immer sofort greifbar. Damit die Tasche nicht bei jedem Schritt baumelt, habe ich ein Plastikgurt für 1€ durch die Gürtelschlaufe der Tasche gezogen und um meinen Rücken befestigt. Außerdem besitzt die Tasche einen eingebauten Regenschutz (Plastikfolie, die sehr schnell über die Tasche gezogen werden kann).
Genau so war ich schon mal auf einer 3 Wöchigen Trekking Tour unterwegs - nur mit einer mFT-Kamera. Das Anlegen des Gurtes dauert nicht mal 10s - 20s.
Problem war, dass ich auf die GeLi verzichten musste, obwohl ich nie ohne GeLi unterwegs bin. Dieser hätte die Dimensionen der Kameratasche leider gesprengt. Verkehrt herum wäre kein Problem gewesen, aber vor jedem Foto erst die GeLi wieder anbringen hätte ich keine Lust gehabt.
Es gab vor einiger Zeit im FZ1000 Thread eine Diskussion im, ob eine GeLi wirklich notwendig ist und ob es einen Unterschied ohne GeLi macht. Definitiv: Ja, der Unterschied ist (bei meinen Fotos) auf vielleicht 10% der Bilder sichtbar. Und zwar
sehr deutlich, insbesondere wenn man mit interessanten Perspektiven "spielt" und nicht permanent das Licht komplett im Rücken hat. D.h. wenn ich den typischen Kontrastverlust im Display bemerkt habe (nicht zu übersehen), habe ich im Fall der Fälle die Linse mit der Hand abgeschattet. Das hat bestens funktioniert - oder (das kam auch gelegentlich vor) ich habe das Streulicht und die Lens-Flares bewusst als Stilmittel eingesetzt.
Die Größe der Kamera war also überhaupt kein Problem. Die Tasche hat mich überhaupt nicht behindert und selbst eine kleine Kamera in einer Hosen/Jackentasche wäre unbequemer gewesen. Im Gegenteil: Ich konnte bei Bedarf auch mal die Kamera schön am Griff festhalten, wenn sich eine Situation ergeben hat und musste sie nicht jedesmal wieder in der Tasche verstauen.
Rein vom Gewicht (die Kamera wiegt ~830g) habe ich kaum etwas gespürrt, zumal die Kamera nicht über der Schulter hing, sondern komfortabel über den Rucksack getragen wurde. Bei 3l Wasser im Rucksack, Snacks, Fleece und Windstopper im Rucksack war das Gewicht schon fast nebensächlich (eine G3X hätte übrigens ca. 100g weniger gewogen - ich würde sagen Peanuts).
Fotografiert habe ich zu einem Großteil über den Sucher. Das Display kam nur bei besonderen Perspektiven zum Einsatz. Auch wenn es ohne Sucher (wie auch bei der RX100) gegangen wäre, empfand ich ihn als echten Mehrwert.
Im Wald ist die Kamera an ihre Grenzen gekommen (ISO1600 bei hohem Dynamikumfang). Hier wünsche ich mir eine deutlich höhere verfügbare Dynamik (wie bei einer Nikon APS-C oder Vollformat; man darf ja träumen). Immerhin ist noch etwas Brauchbares dabei herausgekommen, aber eine RX100 III wäre hier deutlich besser aufgestellt. Die G3X hat übrigens hier deutliche Nachteile - zumindest wird sie schneller bei zunehmender Brennweite lichtschwach (bis zu 1 Blende).
AF-C in Verbindung mit der Serienbildfunktion habe ich auch benutzt. Stichwort: Insekten und Vögel im Flug. Da war ich auch froh zumindest für einen (wenn auch geringen Anteil) Fotos diese Möglichkeit zu nutzen.
Interessant war die Erfahrung, dass ich mir nicht mehr Brennweite gewünscht habe. Selbst die 400mm habe ich selten benutzt, zumal das Luftflimmern ein Problem war. Wichtiger empfand ich (zumindest in diesem Urlaub) die Naheinstellgrenze. Stichwort: Telemakros.
Schmetterlinge, Insekten, Eidechsen, ggf. Blumen am Hang... Sachen an die man nur schwer herankommt. Ich muss die Fotos noch entwickeln und ich habe einige Schmetterlinge getroffen, aber ein größerer Abbildungsmaßstab im Telebereich wäre schön gewesen. Leider ein "Feature", welches in Testberichten kaum Beachtung findet. Keine Ahnung, ob das die G3X oder eine RX10 noch besser kann. Mit der FZ1000 klappt es gut, aber hier ist noch Luft nach Oben.
So... und nun werde ich weiter Fotos aussortieren. Für Wandern / Trekking ist aus meiner Sicht die FZ1000 eine tolle Lösung. Es war ein Experiment und es hat super funktioniert. Einziger Nachteil: Man muss aufpassen, dass der Urlaub im Vordergrund steht. Durch die vielen Möglichkeiten hatte ich das Gefühl deutlich mehr Fotos zu schießen als noch mit der RX100.
Zum Klettern oder anderen Aktivitäten mag das alles anders sein. Aber für solche Sachen wäre aus meiner Sicht sowohl die FZ1000, als auch eine G3X keine gute Wahl. Zum Wandern und Trekken aber immer wieder.