Sind ja schon teilweise interessante Antworten zusammengekommen.
ein quasi "Einweg-teil" mehrere Jahre um die halbe Welt "geschleppt", wer macht denn sowas überhaupt?
Bei der in meinen Augen recht großen Grundgesamtheit an Käufern gehe ich mal davon aus,
dass ein paar wenige es auch gekauft haben um es wirklich zu nutzen.
Wenn das aber nicht der Fall wäre, so wäre dies durchaus auch ein Indiz mit einer gewissen Aussagekraft.
Ich bin ehrlichgesagt schockiert, dass 2 von 3 (ehemaligen) Besitzern, die sich hier bisher zu Wort gemeldet haben,
schonmal ein Bein in der Hand hatten.
Soll nicht heißen, dass ich davon ausgehe, das 2 von 3 Käufern Probleme damit haben (werden),
da ich ja auch explizit die angesprochen habe, die bereits Probleme hatten und "Vielnutzer" sind.
Dennoch vielleicht etwas zum Hintergrund der Frage:
(wer nicht soviel lesen möchte kann den Teil gerne überspringen und weiter seine Erfahrungen mit dem Velbon Beinmechanismus mitteilen)
Ich habe hier ein Serie 2 Traveler Gitzo und ein Serie 4 (beide mit Ocean Locks) die für entsprechenden Einsatz in (Salz)wasser, Sand etc.
sehr gut geeignet sind und dafür auch genutzt werden (und eine KB DSLR, D800 in meinem Fall, auch mit größeren Objektiven problemlos unterstützen können).
Um etwas (erheblich) Gewicht zu sparen bin ich auf Städtretrips (in den letzten 6 Monaten Venedig und Prag, siehe Signatur bei Interesse)
mit einer A7s und V-M Objektiven unterwegs und nach den zwei Trips kann ich mittlerweile sagen,
dass die Anforderungen einer A7s mit EFC und ohne Spiegel, max. 90 mm, eher 12-50 mm (und nur 12 mp) an ein Stativ etwas andere sind,
als bei einer D800, und das Serie 2 Traveler hier etwas "überdimensioniert" ist, insbesondere, was das Gewicht (1,84 kg) angeht.
Weil ich besonders mutig war habe ich mir gedacht, es wäre auch noch schön, wenn das Sativ
in den Rucksack passen würde
und habe das maximale Packmaß (vorerst) auf 35 cm für mich festgelegt.
Ich habe mir dann 2 Stative kommen lassen (außer Zeit, Nerven und guter Laune hatte ich aus meiner Sicht ja nichts zu verlieren):
Rollei Compact Traveler No. 1
Velbon UT-43D II
Das Rollei hat meine schlimmsten Erwartungen noch übertroffen:
Die Beinverschlüsse waren gar nicht soo schlecht, aber die gefühlt halbe Höhe wird halt durch die zweigeteilte Mittelsäule erreicht und dann wackelt
die Kamera bereits vom "Anpusten" im Wohnzimmer und die Nachschwingzeit ist auch recht lang.
Das ich hier Einschränkungen in Kauf nehmen werde war mir mehr als bewusst, aber neben der Kamera stehen und Atmen sollte dann doch drin sein
Das Velbon dagegen macht von der reinen Stabilität her gar keinen so schlechten Eindruck:
Die Mittelsäule ist zwar auch zweigeteilt, aber beide Elemente recht kurz und erheblich stabiler als beim Rollei.
Die Verdrehsteifigkeit des Gesamtstativs ist nicht so hoch, aber dies wäre hier für mich (aufgrund der geringen Brennweiten) zu verschmerzen.
Und bevor hier jemand etwas hineininterpretiert: mit "gar keinen so schlechten Eindruck" ist gemeint,
dass ich davon ausgehe, dass es für meine angedachten Anwendungszwecke ausreichend sein könnte.
Achja, die Kugelköpfe bei beiden sind ziemlicher Mist (sollte niemanden wundern).
Der vom Velbon wäre vielleicht sogar ganz ok, wenn man diese unsägliche Wechseleinrichtung abbekommen würde.
Und da kommen wir zu den Beinverschlüssen des Velbon:
Die lassen sich recht schnell komplett Ausziehen, dafür ist eine Feinjustage der Beinlängen etwas aufwendiger.
Aber irgendwie knarzt das auch alles etwas und so habe ich Bedenken, dass da doch mal was kaputtgehen könnte.
Manchmal trügt einen so ein Eindruck aber auch (diese ganzen Start-Stopp-Automatiken bei Autos
funktionieren scheinbar auch besser, als ich gedacht hätte)
und daher habe ich den Thread hier gestartet, um einen Eindruck zu bekommen,
ob man sich auf diese Mechanik wirklich verlassen kann, oder ob man nach Ablauf der Garantiezeit
möglicherweise nur noch einen teuren, irreparablen Briefbeschwerer hat.
Sollte ich diesen Eindruck haben würde ich mich lieber nach etwas anderem angucken,
was eventuell einen erheblich höheren Anschaffungspreis hat, aber wo die Gefahr eines "Totalschadens" geringer ist.
Und so einfach wie hier beschrieben:
Wer damit Schwierigkeiten hat, muss halt was anderes kaufen, weiß man doch aber vorher.
Ist das dann (für mich) leider auch nicht. Bei vielen Produkten fallen einem (zumindest ist das bei mir so) Probleme oder suboptimale Lebensdauer einzelner Komponenten teilweise erst nach Jahren (der Benutzung) auf.
Möglicherweise ist die Antwort: ist irreparabel, nicht kaufen.
Aber vielleicht schildern ja auch noch mehr Nutzer ihre Erfahrungen.
Nachtrag:
Das mit der Verklebung kam ja hier schon im Rexi Fred vor, es gibt auch Leute die haben ein Gitzo Bein in der Hand oder eins von Novoflex...
Das ist sicherlich richtig, aber bei Gitzo kann ich hier Ersatzteile bestellen und diese sogar selber montieren (und diese Ersatzteile werden,
und hier spreche ich aus eigener Erfahrungen, noch lange über die eigentliche Produktlebensdauer hinaus hergestellt).
Bei Velbon scheint (und das ist jetzt eine Vermutung, die gerne widerlegt werden kann) mir das nicht so einfach zu sein.