Wie verbessert man sich bzw. seine Bilder denn? Wohl nicht dadurch, dass man immer nur ein

als "Antwort" bekommt. Dafür ist entweder rein technische oder inhaltliche Kritik/Anregung gefragt.
Wenn ich nur von mir ausgehe, dann verbessert man sich in der Tat durch Lob.
Bei mir läuft das - in allen Bereichen - so, dass ich durch Lob oder allg. positive Rückmeldungen der Art, dass ich überhaupt in der Lage bin in dem Bereich etwas zu leisten, zunächst Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten entwickele, was dazu führt, dass ich diese weiter ausbaue, dann Ehrgeiz und dadurch dann selbst kritischer werde und Punkte suche, die ich verbessern möchte. An diesem Punkt wünsche oder suche ich dann aktive gezielt Kritik und möchte auch kein Lob ohne weitere Anregungen mehr holen.
Wenn ich aber am Anfang kritisiert werde, werde ich unsicher/ verkrampft und laufe quasi immer hinterher und werde dann eher immer schlechter.
Analog könnte man sagen, wenn ich schwimmen lerne und mich anfangs jemand lobt, kann ich früher freischwimmen und möchte dann vielleicht auch mal schneller werden oder Sprünge üben - die Kür halt; werde ich anfangs kritisiert, ist das eher als ob mich jemand immer untertaucht und ich kämpfe nur noch darum, mal Luft zu schnappen. Das hinterlässt natürlich das Gefühl, unfähig auf dem Gebiet zu sein und sehr unter Druck zu stehen, wenigstens den Kopf über Wasser zu halten.
Ich denke, als Anfänger egal in welchem Bereich muss man sich mindestens einen Zipfel suchen, an dem man sich festhalten kann - eine Bereich, einen Aspekt, in dem man sich zuverscihtlich und kompetent fühlt - und wenn man Routine hat, die Anfänge verstanden hat, entwickelt man automatisch irgendwann Ehrgeiz oder man betreibt die Sache nur nebenbei oder gibt sie auf.
Wird man anfangs kritisiert, steht man zu sehr unter Druck - man kann wenig lernen, weil man erst mal damit beschäftigt ist, den Kritiker zufrieden zu stellen, man wird also fremdgesteuert, macht sich das Gebiet nicht zu eigen, entwickelt keine eigenen Schwerpunkte, keinen eigenen Stil - man rennt nur hinterher, arbeitet, in der Hoffnung, dass es keine weitere Kritik hagelt.
Dabei sollte man - finde ich - sich das Gebiet doch zu eigen machen, selbst Schwerpunkte setzen, selbst etwas bestimmtes lernen wollen - was das ist, bestimmt jeder für sich - und je nach Schwerpunkt - verallgemeinert: jemanden imitieren wollen, dessen Arbeit einen beeindruckt oder kreativ etwas ganz Eigenes schaffen wollen - entwickelt man sich dann weiter, weil man ein (selbst definiertes) Ziel hat. An diesem Punkt braucht man kein Lob mehr, weil einen das Ziel aufrecht erhält und weil man weiß, dass man grundsätzlich auf dem Gebiet etwas leisten kann (was das ist, definiert wieder jeder für sich selbst. Was der eine als Leistung empfindet, ist für den andern unzulänglich...).
Beispiel lesen:
Man fängt zu lesen an, hangelt sich durch den Text, sucht sich neue Bücher, die einen interessieren und die man lesen möchte und wird so immer besser.
Oder man fängt zu lesen an, wird alle paar Wörter unterbrochen, weil man falsch liest und liest dann immer weniger, weil das Lesen immer mit der Korrektur, mit dem Versagen und mit der Ablenkung vom Text zu tun hat (ich will lesen, um den Inhalt zu verstehen, der Korrektor möchte v.a.. dass ich Wörter richtig ausspreche). Man kommt also viel langsamer voran, ist abhängig vom Lob des Korrektors und hat eher das Gefühl, zu lesen, um Wörter richtig auszusprechen als um den Inhalt zu erfassen. Dadurch liest man anders, weniger, lustloser und verbindet mit dem Lesen schlechtere Gefühle - in jedem Fall liest man weniger für sich, als wenn man sich freiwillig ein Buch sucht, das einen interessiert und sich da alleine durchhangelt.
Deshalb sind für mich allg. beim Lernen wichtig:
Eigeninteresse,
Ermutigung/ Bestätigung, dass man grundsätzlich erfolgreich sein kann,
eigene Schwerpunkte setze und selbstständig daran arbeiten (auch mit Lehrer, aber nicht stur nach Lehrbuch, sondern auch orientiert an den eigenen Interessen),
Besserwerden und Lob,
eigene Zielsetzung und Ehrgeiz/ Druchhaltevermögen, diese umzusetzen,
unabhängig vom Lob das Gebiet (weitgehend) autodidaktisch erarbeiten können und sich dabei stetig verbessern, wobei die Schwerpunkte sich immer mal wieder ändern können. An diesem Punkt sind die eigenen Zielsetzungen und die Umsetzung wichtiger als Bestätigung von außen und man sucht ggf. nach Tutoren etc., die einen gezielt verbessern, damit man seine selbstgesteckten Ziele erreicht.
Man wird also immer unabhängiger vom Lob, setzt sich immer individuellere Ziele und entdeckt immer persönlichere Aspekte am Thema. Man geht also nicht nach Lehrbuch/ Lehrplan vor, sondern macht sich das Thema aktiv zu eigen, bestimmt selbst, was man wie wann lernen möchte.
Dadurch ist man mMn langfristig viel erfolgreicher, da man mehr Durchhaltevermögen und Motivation entwickelt und sich selbst voll in das "Fachgebiet" einbringt, statt sich voll nach anderen/ fremden Vorgaben zu richten.
LG
Frederica