Zunächst: Alle, ALLE Makroobjektive des Marktes sind optisch hervorragend und liegen eigentlich nur messtechnisch auseinander. Die besonderen Probleme im Makrobereich (sehr geringe Schärfentiefe, hohe Erschütterungsempfindlichkeit, kleinste Luftbewegungen, schwierige Beleuchtung, störende Objekte in der Nähe,...) dominieren die optischen Eigenschaften des Objektivs um Größenordnungen. Anders ausgedrückt: Wenn das Makrofoto technisch unbefriedigend ausfällt, sind entweder Kamera und/oder Objektiv defekt (sehr selten) oder der Fotograf hat einen oder mehrere Fehler begangen (sehr häufig).
Konsequenz: Du kannst unbesorgt dasjenige Makroobjektiv aussuchen, das Dir in puncto Ausstattung, Design, Handhabung, Preis am besten zusagt. Irgendwelche Tests brauchst Du nicht. Been there, done that. Punkt.
Konkret: Für Canon EF gibt es im Brennweitenbereich um 100mm vier interessante Makroobjektive: Canon EF 2,8/100 USM, Canon 2,8/100L IS USM, Tamron SP 2,8/90 Di VC USD und Sigma 2,8/105 EX DG OS HSM. Alle vier sind solide gebaut, haben Innenfokussierung, Ultraschall-AF, den maximalen Abbildungsmaßstab 1:1 und eine hervorragende optische Qualität. Die drei Letztgenannten haben außerdem einen eingebauten Stabilisator und die Streulichtblende im Lieferumfang. Die beiden Canon-Makros bieten die Möglichkeit, eine Stativschelle anzusetzen, die beiden anderen nicht. Das Canon 100L ist signifikant teurer als die drei übrigen.
Damit hast Du alle erforderlichen Infos beisammen. Falls Du das Objektiv auch freihand als Universaltele nutzen willst (oder Dir einbildest, auf ein Stativ generell verzichten zu können), nimm unbedingt eines mit Stabi. Falls Du es vorwiegend im Makrobereich und dann - große Empfehlung! - mit Stativ einsetzen wirst, nimm vielleicht lieber eines der Canon-Objektive wegen der Stativschelle. Den Rest kann Dein Bauch oder Dein Geldbeutel entscheiden.