Vielen Dank für die netten Worte, Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Echt hilfreich, werde ich versuchen beim nächsten Mal verstärkt auf die Tipps zu achten, also vermutlich so ab Tag 5

Bilder und Texte (ja, man könnte sie zuerst lesen bevor man einfach drauf los tippt

) sind nicht perfekt aber wenn sie Neugier, oder Erinnerungen wecken, dann hat die Geschichte ihren Ziel nicht verfehlt.
Weiter gehts. Es steht unsere härteste Tour auf dem Plan - ungewollt...
Tag 3: Levada do Furado (Tour 18) - auf Feiteiras de Baixo (Tour 19) - Balcoes (Tour 17)
21) Aufwachen!
Der Sonnenaufgang war wieder mal fantastisch. Das nenne ich Urlaubsfeeling. Erholung pur. Weit hinten links sieht man Umrisse von Porto Santo. Eine kleine Insel im Nordosten, erreichbar per Wasserflugzeug, oder Boot.
Voll motiviert mit genialen Erinnerungen vom letzten Tag stürzten wir uns schnell auf das Frühstück und schon gings los nach Ribeiro Frio.
Erste Warnung - die korrekte Abfahrt verpasst, also durch die Tunnels durchfahren, noch mal hin, erneut die Abfahrt verpasst, erneut durch ein Tunnel, und... nein, dieses mal die richtige Abfahrt erwischt
Es geht rauf auf´s Berg. Wie immer wenn man bei 0m losfährt und den Start der Wanderung in einer höheren Region (ich glaube ~850m), dabei aber nur kurze Stecke fährt geht das gehörig auf die Ohren. Nein, nicht wegen Höhenunterschied, sondern wegen ständigem Piepsen eines alten Renault´s, der in unteren Gängen gequält wird... Ziemlich nervig, aber egal.
Am Startpunkt angekommen kriege ich langsam die Kriese. Menschenmassen, Touristenbusse mit Menschen in allen Altersschichten, meistens in Badelatschen, oder ähnlich passendem Schuhwerk. Ok...
Parkplätze sind schon früh fast alle belegt, eins habe ich gerade so noch erwischt. Ufff... Langsam wird mir klar, was die Leute wollen. Ein Souvenirshop + leicht zugänglicher Aussichtspunkt "Balcões" (Balkon) = Menschenmassen.
Ich fühle mich unwohl, will weg, weg, weg... schnell die Wanderung starten.
Diese Rechnung habe ich ohne meine Frau gemacht

Ein bisschen schauen und ein Poncha zu Begrüßung. Ok, wer kann da schon nein sagen
22) Los geht´s
An der Forellenzucht beginnt die Wanderung und wir sind auf die neuen Eindrücke gespannt. Wir laufen, die Zeit vergeht, es gibt einen schönen Aussichtspunkt, aber auch sehr viele Menschen. Es ist die "klassische Levadawanderung". Leider kommt sie bei uns nicht so gut an.
Ja, es ist schön hier zu laufen, aber wir machen ständig Vergleiche mit der beeindruckenden Tour vom Vortag und irgendwie kann sie nicht mithalten.
Vielleicht waren wir zu ungeduldig, vielleicht ist die Tour doch so fantastisch wie sie beworben wird - ich weiß es nicht.
Wir entscheiden uns bei Ribeira do Poco do Bezerro für einen Planwechsel und laufen nun doe Tour 19 ab, die uns auf die Hochebene Feiteiras de Baixo (1170m) führen soll.
23) Planwechsel
Im Wanderführer wird die Tour mit Schwierigkeitsgrad "mittel" angegeben, genaue wie die Tour zuvor. Ich sehe zwar, dass uns ein Anstieg erwartet, doch der erscheint nicht lang und unproblematisch - denkt sich der 08/15 Tourist... Ich hätte das beim "steiler Anstieg" genauer aufpassen sollen und "viel weniger begangen" kann auch andere Bedeutung haben...
24) Ab nach oben
Der Tag ist heute besonders war, Schatten sehr angenehm. Es ist jedoch recht feucht. Die Strecke ist voll mit abgefallenen Blättern, die recht rutschig sind. Das Wasser in der Levada fliesst schneller als bisher. Kein Wunder. Es beginnt steiler zu werden. Die geübten Wanderer und Alpinisten dürfen jetzt ruhig lachen. Ich pfeife auch noch zufrieden vor mich hin, aber ich merke, dass hinter mir dunkle Wolken aufziehen - auf dem Gesicht meiner Frau.
Noch sagt sie nichts...
25) ...und weiter
Die Gegeend ist stark bewachsen. Aussichtspunkte gibt es nicht. Trotzdem ist es schön, weil total ruhig, menschenleere Strecke. Die Levada ist aus Steinplatten, nicht aus Beton. Schön, aber steil... Ich lächle, doch wenn Blicke töten könnten... "Du hast gesagt es ist nicht weit und nicht steil".
- Ok, weiter lächeln... "wir sind gleich da..." Ojeeee....
Diese Aussage werde ich noch ein paar mal wiederholen.
An einer Stelle müssen wir besonders aufpassen - Erdrutschgefahr!
Ein Teil der Levada existiert nicht, ein 10 Meter breiter Streifen des Hangs ist abgerutscht. Vorsichtig gehen wir weiter und kurze Zeit später erreichen wir den Ursprung der Levada.
26) Die Quelle
An dieser Stelle würde ich sehr gerne ein anderes Bild präsentieren, aber um familieren Frieden nicht zu geführen verzichte ich auf das wunderschöne Bild von meiner Frau, wie sie mir Blitze in ihren Blicken entgegenschleidert mit der Quelle der Levada im Hintergrund. Ein wirklich schönes Bild voller Gegensätze

Stattdessen gibt´s nur die Quelle

Ich bin sicher mit Eurer Vorstellungskraft könnt ihr euch das andere Bild ausmalen und wer weiß, vielleicht kriege ich irgendwann die Genehmigung das Bild zu posten
Weiter gehts nach kurzer Pause auf die Hochebene. Es ist imemr noch steil, aber nicht mehr so dramatisch. Vorbei an einer Farnwiese kommen wir aufr der Hochebene, die ein Acker ist. Seltsames Bild und bestimmt tolle Aussicht.
Leider sind wir komplett in Wolkendecke verhüllt. Braunes Feld, ein Haus, graue Wolken. Leider absolut nicht zeigenswert.
Von hier aus geht´s runter. Yupi! Oder auch nicht... Nach unten ist es ebenfalls steil und das geht schon auf die Waden. Zumindest ist der Abstieg zügig.
Inzwischen sind die Parkplätze fast leer. Der Souvenirshop ist geschlossen, es ist ruhig. Was ein Segen! Wir gehen direkt weiter zum Aussichtspunkt.
27) Zum Balkon
Der Weg ist kurz und flach. Obwohl es noch nicht spät ist ahne ich schon, dass die Wolkendecke zu tief hängt und spektakuläre Aussichten verborgen bleiben. Ganz klare Empfehlung: so früh wie möglich hierher kommen. Dann hat man bessere Aussicht, besseres Licht und keine Menschen. Na ja.. also eigentlich wie immer
28) Auf dem Balkon
Die Aussicht ist wirklich sehr schön. Man hat freie Sicht bis zu der Küste im Nordosten und sieht u.a. den Adlerfelsen bei Porto da Cruz. Auf der anderen Seite blickt man auf die Berge, die jedoch in Wolken verhüllt waren und nur einen Teil ihrer Schönheit preisgaben.
Anschliessend fahren wir ins Hotel und fangen an zu packen. Heute sind wir ruhiger. Es war auch ein anstrengender Tag...
Morgen wartet auf uns die Tour zum höchten Berg der Insel und eine Fahrt ans andere Ende nach Porto Moniz wo unser zweites Hotel gebucht wurde.