Naja, mit VLC geht fast alles. VLC ist ziemlich egal, was im Header steht.
Schöne Theorie, die hier aber trotzdem nichts nützt. Nach einem simpelen Recovery kann VLC die Datei trortzdem nicht abspielen. Avidemux weigert sich genauso.
Mein Vorgehen dabei:
- Karte am PC vollständig löschen (z.B. mit Nullen überschreiben)
- Karte in der Kamera formatieren
- Videoaufnahme starten
- Karte bei laufender Aufnahme aus der Kamera ziehen
- Mittels Programm einen MOV-Header auf der Karte suchen (es wird genau einer gefunden)
- Ab dem MOV-Header genügend Daten kopieren (=garantiert mehr wie die Aufnahme groß sein muss)
- Dieses File mittels VLC öffnen
Es geschieht ..... nichts.
Mache ich das ganze in anderer Reihenfolge:
- Karte am PC vollständig löschen (z.B. mit Nullen überschreiben)
- Karte in der Kamera formatieren
- Videoaufnahme starten
- Aufnahme korrekt beenden
- Karte in der Kamera formatieren
- Mittels Programm einen MOV-Header auf der Karte suchen (es wird genau einer gefunden)
- Ab dem MOV-Header genügend Daten kopieren (=garantiert mehr wie die Aufnahme groß sein muss)
- Dieses File mittels VLC öffnen
dann ist das Video mit VLC oder Avidemux vollständig abspielbar.
Besonders ein Video sollte sich relativ einfach wieder herstellen lassen, selbst wenn es in ein paar Brocken zersprungen ist (schreibvorgänge mittendrin).
Es wäre schön, wenn Nikon das auch wüsste und die Dateien entsprechend schreiben würde (MP4 eignet sich schliesslich fürs Streaming, dann sollte sich sowas auch im MOV verpacken lassen). Wer natürlich nach der "einfachen" Rettung der Daten von der Karte Spaß daran hat, entweder ein MOV/MP4-Analysetool zu schreiben oder von Hand die Daten zu manipulieren, der darf das gerne machen. Bei MP4 oder AVI hätte ich das ja mal aus Spaß versucht, auf ein weiteres Containerformat, das ich sonst nirgendwo nutze, habe ich keine Lust.
Mir ist noch nicht einmal ein brauchbares Opensource Programm bekannt, mit dem man MP4-Dateien im korrekten Container, aber mit u.U. defekten Videodaten (= HD-Aufnahmenn aus dem TV) vernünftig schneiden oder gar bereinigen könnte (also sowas wie ProjectX für MPEG2), um schon nur einen garantiert synchronen Ton zu erhalten.
Ein Tool, das dann auch noch einen MOV-Header rekonstruiert oder gar inhaltsbasiert den korrekten Folgecluster aus dem Dateisystem sucht, müsste noch viel weiter gehen. Sowas wird die NSA und gute professionelle Datenretter (hoffentlich) haben. Aber letztere wissen auch, warum sie sich die Datenrettung entsprechend bezahlen lassen.
Bei dieser Art Frage war die ja / nein / doch - Antworten-Flut natürlich vorhersehbar.
Bei auch nur geringster Kenntnis der allgemeinen "Tatbestandes" ist dies auch selbstverständlich.
Welche Schritte zur Wiederherstellung sind zu tun?
Nach meinem einfachen Test ist für die Wiederherstellung eines so von der Kamera unvollständig geschriebenen MOV-Files mind. die Rekonstruktion des MOV-Headers nötig. Sollte die Karte zuvor nicht komplett leer gewesen sein, dann ist noch viel mehr Arbeit nötig.
Das vom TO erwähnte Tool liefet bei mir auch nur Schrott. Die Demo erkennt jedenfalls kein Videoende, womit es mir nicht gelingt, beispielhaft ein kleines Video zu retten, obwohl sich nachweislich auf der Karte nur ein einziger MOV-Header befindet. Dazu müsste man wohl vorher die komplette Karte mit Nullen löschen. Das Tool nimmt damit eindeutig keine Analyse des Dateiinhaltes vor. Es sucht wohl nur bis es:
- den ersten MOV-Header findet
- und dann, bis es irgendeinen weiteren ihm bekannten Dateiheader findet oder das Ende der Karte erreicht ist.
u.U. wird noch jeder Cluster danach untersucht, ob er irgendwelche Daten enthält, die zu einem MP4-Video passen könnten.
Das ist sicher von allgemeinem Interesse und nicht nur für den TO relevant.
Ist es das? Zumindest bei der D7000 halte ich diese Fehlbedienung (im Gegensatz zum Kartenwechsel nach einer langen Bildserie) für sehr unwahrscheinlich. Mir bleibt noch nicht einmal eine Sekunde Zeit zwischn dem Beenden der Aufnahme und dem Ende das Schreibvorgangs.
Mir ist daher schleierhaft, wie man das ganze überhaupt schafft, wenn einem die laufende Aufnahme wichtig ist. Selbst bei meiner uralten Class 10 Transcend Karte muss ich schon vor dem Ende der Aufnahme das Kartenfach öffnen, damit ich die Karte schnell genug aus der D7000 bekomme. Etwas, das ich bei Aufnahmen, die ich benötige, nie machen würde, falls die Kamera nicht einbetoniert ist.