AW: Sigma 24mm f/1.4 DG HSM Art
Einen Flop sehe ich nur 1x auf der Liste: ein 50-150/2.8 OS für Crop-Sensor kauft sich niemand, wenn Preis und Gewicht einem 70-200/2.8 OS für KB entsprechen. Erst recht nicht, wenn der non-OS-Vorgänger genau in diesen Bereichen gepunktet hat. Aber auch hier ist das Problem nicht die Leistung, sondern "nur", dass das Objektiv Sigma zu dick und zu teuer geraten ist.
Als ich noch mit der D300 und AF-S 17-55mm unterwegs war, habe ich dieses Objektiv in Erwägung gezogen, da es von der optischen Leistung super sein soll.
Mit Vorstellung der D7100 habe ich dann für mich keine Zukunft mehr bei DX (Crop) gesehen, da eine D400 (weniger Auflösung, dafür bessere ISO-Leistung, ausreichender Buffer, evtl. mehr FPS) sehr unwahrscheinlich wurde und ich somit zur D700 (KB) gewechselt bin.
Wenn ich bei DX geblieben wäre, dann wäre das 50-150mm OS ein wirkliche Option gewesen die ich mir auf jeden Fall angeschaut hätte.
Wenn man bei Sigma unbedingt einen Wendepunkt vom Fremdhersteller mit notorischen AF-Problemen (die berühmt-berüchtigte "Sigma-AF-Lotterie") zum Qualitätshersteller festmachen will, dann vielleicht sogar schon 2009 (?) mit der Einführung des 50/1.4 -- teurer (!) und besser als die Variante vom gelben N und roten C (wenn auch IMHO unverhältnismäßig schwer und deshalb bei mir wieder aussortiert).
Das 50er kann ich jetzt nur mit Nikon vergleichen:
Sowohl die Nikons (die neuen AF-S 1.4 und 1.8) sind deutlich leichter, präziser bzgl. AF, optisch sehr gut. Wenn man was bemängeln will, dann das Bokeh und eine gewisse "Charakterlosigkeit".
Das Sigma ist schon ein Klotz für ein 50mm, es ist im Zentrum und Crop-Bildkreis sehr gut, bei KB fällt es aber schon deutlich ab am Rand und in den Ecken. Muss man wissen ob das beim bevorzugten Einsatzzweck relevant ist oder nicht. Dafür hat es ein sahniges Bokeh, tolle Farben und eben Charakter.
Den Fokus fand ich aber (ähnlich dem 85mm 1.4) an der D300 aber nicht überragend. Der AF saß zwar, aber eine gewisse Toleranz hatten beide (50er und 85er). Hat man gemerkt, wenn man mit Stativ mehrfach das gleiche Objekt anvisiert (mit Fernauslöser). Da lag der Fokus dann doch gelegentlich Nuancen anders, in beide Richtungen.
Ist jetzt nicht so dramatisch wie ein dezentriertes Objektiv oder ein "kompletter" Fehlfokus, aber gut fand ich es nicht, denn auch beim Einsatz ohne Stativ war der AF öfter mal unsicher und manchmal daneben, wo sich die AF-S 50mm vermutlich besser geschlagen hätten.
Allerdings hat Sigma die letzten Jahre wirklich viel richtig gemacht, wenn ich mit dem Studium mal fertig bin, dann wird wohl ein 35er, das 24mm (wenn es ans 35er anknüpft) und evtl. wieder das 50mm (oder eine evtl. Neuauflage in der A-Serie) in meine Ausrüstung dazustoßen.