AW: kleiner Sensor,mehr Schärfentiefe
Auch wenn Du zum richtigen Ergebnis kommst, finde ich doch einige Gedankengänge fragwürdig. Z.B. sollte man beim Vergleich verschiedener Aufnahmeformate den Abbildungsmaßstab außen vor lassen, denn gerade dann gilt die Schärfentiefeweisheit ".....hängt nur vom A-Maßstab ab, nicht von Brennweite und Abstand...." nicht mehr. Auch die Pixelgröße hat bei Schärfentiefebetrachtungen nichts verloren.
Ich würde es so ausdrücken:
Kleinere Aufnahmeformate benötigen für den gleichen Bildwinkel kleinere Brennweiten, das Brennweitenverhältnis entspricht ungefähr dem Verhältnis der Dagonalen der Aufnahmeformate. Ein um den Faktor 1/1,5 kleinerer Sensor benötigt eine ebenfalls um den Faktor 1/1,5 kleinere Brennweite. Bei gleicher Blende und gleicher Fokusentfernung wird außerhalb der Fokusebene ein Unschärfescheibchen projiziert, das proportional zum Quadrat der Brennweite ist. Mit der geringeren Brennweite des kleineren Formats werden also um 1/1,5² kleinere Unschärfescheibchen erzeugt. Das Bild des kleineren Sensors muss aber auch um 1,5x stärker vergrößert werden, um das gleiche Ausgabeformat zu erreichen. Entsprechend werden auch die Unschärfescheibchen wieder um 1,5x größer. Im Endergebnis sind sie aber um 1,5/1,5², also 1/1,5 kleiner, und damit erscheint auf den fertigen Foto vom kleineren Sensor ein größerer Bereich scharf.
Und zum 1/1500 der Bilddiagonale noch dies: Tatsächlich ist die Grundlage, dass das enschliche Auge etwas gerade als unscharf erkennt, das etwa 1/1500 der betrachtungsentfernung groß ist, also z.B. 3mm auf 2m Entfernung. Selbstverständlich ist das nur eine ganz grobe Vereinfachung. Und bei den ST-Rechnern wird i.a. davon ausgegangen, dass man ein Bild etwa aus einer Entfernung betrachtet, das seiner Diagonalen entspricht, denn dann lässt es sich gerade vom Auge erfassen ohne den Kopf zu drehen (Blickfeld etwa 50°). Und nur wegen dieser Annahme wird der zulässige Z-Kreis als 1/1500 der Bild-, und damit Sensordiagonale angenommen.
Gruß, Matthias