Faspotun
Themenersteller
Nachfolgend möchte ich gerne meine Geschichte erzählen, wie ich von Olympus zu Nikon und wieder zurück wechselte. Ich hoffe, es interessiert.
Wie ich zu Olympus kam
Nachdem ich bei Sony in die Spiegelreflexfotografie eingestiegen war und damit eher schlechte Erfahrungen machte (von drei Kameras hatte jede Dreck im Sucher und innert kürzester Zeit einen vollkommen verstaubten Sensor – ohne Objektivwechsel!), bin ich rasch bei Olympus gelandet. Nach den Erfahrungen bei Sony war dafür tatsächlich ein Detail wie die zuverlässige Sensorreinigung ausschlaggebend. Aber nicht nur, auch die kompakte Grösse und das leichte Gewicht sowie der "Analog-Flair" der E-420 haben mich sofort angesprochen – schliesslich möchte ich die Kamera möglichst oft dabei haben! Eine E-420 im Doppelzoom-Kit sollte es also werden und gut ist.
Die E-420 habe ich dann auch sofort in mein Herz geschlossen und von Beginn weg viele schöne Fotos gemacht. Auch ohne Nachbearbeitung – die Olympus JPEG-Engine ist halt einfach eine Klasse für sich! Ein Aspekt, den ich allerdings erst später realisierte und zu schätzen lernte, aber dazu unten mehr.
Und warum blieb es nicht dabei?
Nun, wie es halt so ist, die Ansprüche steigen und es gibt immer noch ein Objektiv, das noch ein bisschen mehr aus der Kamera herauskitzelt. Ich kaufte noch das 35/3.5 Makro, einen FL-36R, dann das 50/2, undsoweiter undsofort. Schliesslich fehlte mir der Bildstabilisator halt doch und so wurde die E-420 gegen eine E-520 ausgetauscht, mitsamt einem 70-300.
Und so war meine Ausrüstung innert weniger Monate wie folgt angewachsen: E-520, 14-42, 40-150, 35/3.5, 50/2, 14-54, 70-300, 9-18, Pancake, FL-36R. Und obwohl ich mit dieser Ausrüstung sehr zufrieden war, realisierte ich, dass mein ursprüngliches Ziel einer kompakten, kleinen aber feinen Ausrüstung nicht mehr erfüllt war. Es war schon einiges an Material zusammengekommen, das entsprechend viel Kapital band.
Und warum nun der Wechsel zu Nikon?
Daran ist dieses Forum nicht unschuldig: Ständiges Gejammere der Olympioniken, dauernde Rauschdiskussionen, unablässiges Lamentieren, Olympus sei nächstens Pleite oder Panasonic liefere bald keine Sensoren mehr usw. – das ging nicht spurlos an mir vorbei. Plötzlich machte ich mir Gedanken wie folgender: Was wenn Olympus wirklich nächstens Konkurs geht, was mache ich dann mit meinem ganzen Material? Wie zukunftssicher sind meine Investitionen wirklich?
Aber natürlich war nicht nur das Forum schuld. Auch Tests wie jene in ColorFoto, wonach die Bildqualität der D90 bei ISO 800 anscheinend doppelt so gut sein soll wie jene der E-520. Und auch, dass viele meiner Freunde zufrieden bei Nikon sind, spielte eine Rolle. Und so traf ich eines Tages – obwohl ich bei Olympus sehr zufrieden war! – folgende Wahnsinnsentscheidung (was ich damals noch als "Vernunftsentscheidung" bezeichnete): Wechsel zu Nikon! Ich versteigerte also mein ganzes Olympus-Zeug, verlor einiges Geld, legte noch was drauf und hatte mir schliesslich folgende Nikon-Ausrüstung zusammengekauft: D90, 16-85, 70-300, 50/1.4, 35/1.8, SB-600.
Und der erste Eindruck meiner neuen Nikon war denn auch sehr positiv: Der grosse Sucher! Das geringe Rauschen! Das hochauflösende Display! Die zwei Rändelrädchen und das zweite Display! Die vielen Direktzugriffstasten! Lichtstärke 1.4! Alles wunderbar.
Und warum dann der Wechsel zurück zu Olympus?
Nachdem die erste Euphorie verflogen war, entdeckte ich natürlich auch Schattenseiten: Kein erschwingliches und noch einigermassen kompaktes lichtstarkes Standardzoom (ich vermisste das 14-54/2.8-3.5). Einfach nicht die Schärfe des 50/2. Und kompakt war die Ausrüstung erst recht nicht mehr. Auch den im Gehäuse eingebauten Bildstabilisator vermisste ich bald. Und immer diese flauen JPEGs (wichtige Bilder bearbeite ich schon RAW, aber für Schnappschüsse tue ich mir dies nicht an)! Ich drehte an den Einstellungen, testete und testete – die JPEGs blieben flau, einfach kein Vergleich zu den Olympus-JPEGs. Ach wie vermisste ich die viel zitierten (und von mir lange als Mythos abgetanen) Olympus-Farben!
Und so beobachtete ich, dass ich einfach weniger fotografierte und das mit weniger Spass an der Sache. Ich hatte mich halt an die Olympus gewöhnt und sie lieb gewonnen. Und die D90 war bei allen ihren Vorzügen einfach keine Olympus. Ich konnte mich einfach nicht richtig mit ihr anfreunden, so sehr ich auch wollte. Dazu kam, dass Olympus zwischenzeitlich meine Traumkamera ankündigte – die E-620. Die Kompaktheit der E-420 und der Bildstabilisator sowie die Direktzugriffstasten der E-520 vereint in einem schicken Gehäuse! Im Vergleich ist das Nikon-Pendant zur E-620, die D5000, einfach ein unförmiger, hässlicher Klotz. Und auch das von Nikon zeitgleich angekündigte 10-24: Grösser, schwerer und teurer als das ausgezeichnete Zuiko 9-18. Und nichtmal stabilisiert ist es.
Und so traf ich also die zweite Wahnsinnsentscheidung (was ich dieses Mal als "Herzensentscheidung" bezeichne): Wieder zurück zu Olympus! Weg vom rauscharmen Supergerät D90, hin zur rauschenden E-620 mit Minisensor vom Nischenanbieter. Ich kaufte gebraucht wieder das Pancake, das 9-18 und ein 14-54; und die E-620 im Doppelzoom-Kit sowie ein 50/2 sind neu unterwegs zu mir und sollten morgen eintreffen. Das 70-300 und der FL-36R müssen leider noch etwas warten, dafür reicht das Geld nicht mehr, nachdem ich durch den Wiederverkauf natürlich wieder einiges Geld liegen gelassen habe. Aber das ist mir jetzt gerade egal.
Ich freue mich einfach, wieder zurück bei Olympus zu sein! Aber was ist jetzt mit mehr Rauschen, weniger selektive Schärfe, geringere Zukunftssicherheit? I couldn't care less. Ist sowieso überbewertet und in der Praxis kaum von Belang.
Und die Moral von der Geschichte?
Kehrt Olympus nicht vorschnell unter dem Eindruck von irgendwelchen Tests den Rücken. Ihr könntet es bereuen bzw. es könnte euch teuer zu stehen kommen! Ihr wisst nämlich erst, was ihr an Olympus und den exzellenten Zuikos habt, wenn ihr es eben nicht mehr habt.
Wie ich zu Olympus kam
Nachdem ich bei Sony in die Spiegelreflexfotografie eingestiegen war und damit eher schlechte Erfahrungen machte (von drei Kameras hatte jede Dreck im Sucher und innert kürzester Zeit einen vollkommen verstaubten Sensor – ohne Objektivwechsel!), bin ich rasch bei Olympus gelandet. Nach den Erfahrungen bei Sony war dafür tatsächlich ein Detail wie die zuverlässige Sensorreinigung ausschlaggebend. Aber nicht nur, auch die kompakte Grösse und das leichte Gewicht sowie der "Analog-Flair" der E-420 haben mich sofort angesprochen – schliesslich möchte ich die Kamera möglichst oft dabei haben! Eine E-420 im Doppelzoom-Kit sollte es also werden und gut ist.
Die E-420 habe ich dann auch sofort in mein Herz geschlossen und von Beginn weg viele schöne Fotos gemacht. Auch ohne Nachbearbeitung – die Olympus JPEG-Engine ist halt einfach eine Klasse für sich! Ein Aspekt, den ich allerdings erst später realisierte und zu schätzen lernte, aber dazu unten mehr.
Und warum blieb es nicht dabei?
Nun, wie es halt so ist, die Ansprüche steigen und es gibt immer noch ein Objektiv, das noch ein bisschen mehr aus der Kamera herauskitzelt. Ich kaufte noch das 35/3.5 Makro, einen FL-36R, dann das 50/2, undsoweiter undsofort. Schliesslich fehlte mir der Bildstabilisator halt doch und so wurde die E-420 gegen eine E-520 ausgetauscht, mitsamt einem 70-300.
Und so war meine Ausrüstung innert weniger Monate wie folgt angewachsen: E-520, 14-42, 40-150, 35/3.5, 50/2, 14-54, 70-300, 9-18, Pancake, FL-36R. Und obwohl ich mit dieser Ausrüstung sehr zufrieden war, realisierte ich, dass mein ursprüngliches Ziel einer kompakten, kleinen aber feinen Ausrüstung nicht mehr erfüllt war. Es war schon einiges an Material zusammengekommen, das entsprechend viel Kapital band.
Und warum nun der Wechsel zu Nikon?
Daran ist dieses Forum nicht unschuldig: Ständiges Gejammere der Olympioniken, dauernde Rauschdiskussionen, unablässiges Lamentieren, Olympus sei nächstens Pleite oder Panasonic liefere bald keine Sensoren mehr usw. – das ging nicht spurlos an mir vorbei. Plötzlich machte ich mir Gedanken wie folgender: Was wenn Olympus wirklich nächstens Konkurs geht, was mache ich dann mit meinem ganzen Material? Wie zukunftssicher sind meine Investitionen wirklich?
Aber natürlich war nicht nur das Forum schuld. Auch Tests wie jene in ColorFoto, wonach die Bildqualität der D90 bei ISO 800 anscheinend doppelt so gut sein soll wie jene der E-520. Und auch, dass viele meiner Freunde zufrieden bei Nikon sind, spielte eine Rolle. Und so traf ich eines Tages – obwohl ich bei Olympus sehr zufrieden war! – folgende Wahnsinnsentscheidung (was ich damals noch als "Vernunftsentscheidung" bezeichnete): Wechsel zu Nikon! Ich versteigerte also mein ganzes Olympus-Zeug, verlor einiges Geld, legte noch was drauf und hatte mir schliesslich folgende Nikon-Ausrüstung zusammengekauft: D90, 16-85, 70-300, 50/1.4, 35/1.8, SB-600.
Und der erste Eindruck meiner neuen Nikon war denn auch sehr positiv: Der grosse Sucher! Das geringe Rauschen! Das hochauflösende Display! Die zwei Rändelrädchen und das zweite Display! Die vielen Direktzugriffstasten! Lichtstärke 1.4! Alles wunderbar.
Und warum dann der Wechsel zurück zu Olympus?
Nachdem die erste Euphorie verflogen war, entdeckte ich natürlich auch Schattenseiten: Kein erschwingliches und noch einigermassen kompaktes lichtstarkes Standardzoom (ich vermisste das 14-54/2.8-3.5). Einfach nicht die Schärfe des 50/2. Und kompakt war die Ausrüstung erst recht nicht mehr. Auch den im Gehäuse eingebauten Bildstabilisator vermisste ich bald. Und immer diese flauen JPEGs (wichtige Bilder bearbeite ich schon RAW, aber für Schnappschüsse tue ich mir dies nicht an)! Ich drehte an den Einstellungen, testete und testete – die JPEGs blieben flau, einfach kein Vergleich zu den Olympus-JPEGs. Ach wie vermisste ich die viel zitierten (und von mir lange als Mythos abgetanen) Olympus-Farben!
Und so beobachtete ich, dass ich einfach weniger fotografierte und das mit weniger Spass an der Sache. Ich hatte mich halt an die Olympus gewöhnt und sie lieb gewonnen. Und die D90 war bei allen ihren Vorzügen einfach keine Olympus. Ich konnte mich einfach nicht richtig mit ihr anfreunden, so sehr ich auch wollte. Dazu kam, dass Olympus zwischenzeitlich meine Traumkamera ankündigte – die E-620. Die Kompaktheit der E-420 und der Bildstabilisator sowie die Direktzugriffstasten der E-520 vereint in einem schicken Gehäuse! Im Vergleich ist das Nikon-Pendant zur E-620, die D5000, einfach ein unförmiger, hässlicher Klotz. Und auch das von Nikon zeitgleich angekündigte 10-24: Grösser, schwerer und teurer als das ausgezeichnete Zuiko 9-18. Und nichtmal stabilisiert ist es.
Und so traf ich also die zweite Wahnsinnsentscheidung (was ich dieses Mal als "Herzensentscheidung" bezeichne): Wieder zurück zu Olympus! Weg vom rauscharmen Supergerät D90, hin zur rauschenden E-620 mit Minisensor vom Nischenanbieter. Ich kaufte gebraucht wieder das Pancake, das 9-18 und ein 14-54; und die E-620 im Doppelzoom-Kit sowie ein 50/2 sind neu unterwegs zu mir und sollten morgen eintreffen. Das 70-300 und der FL-36R müssen leider noch etwas warten, dafür reicht das Geld nicht mehr, nachdem ich durch den Wiederverkauf natürlich wieder einiges Geld liegen gelassen habe. Aber das ist mir jetzt gerade egal.
Ich freue mich einfach, wieder zurück bei Olympus zu sein! Aber was ist jetzt mit mehr Rauschen, weniger selektive Schärfe, geringere Zukunftssicherheit? I couldn't care less. Ist sowieso überbewertet und in der Praxis kaum von Belang.
Und die Moral von der Geschichte?
Kehrt Olympus nicht vorschnell unter dem Eindruck von irgendwelchen Tests den Rücken. Ihr könntet es bereuen bzw. es könnte euch teuer zu stehen kommen! Ihr wisst nämlich erst, was ihr an Olympus und den exzellenten Zuikos habt, wenn ihr es eben nicht mehr habt.
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