AW: SX10 Bildpraxis
Ach übrigens, Marxbrother, ich hoffe, dass du, wenn du die Spotmessung ausgewählt hattest, auch beim Spotmessfeld "AF-Messfeld" und nicht "Zentral" ausgewählt hattest.
Versuche mit dieser Einstellung und das AF-Messfeld auf "Klein" und AF-Rahmen auf "Flexizone" gestellt, ergeben bei mir sehr gute Spotmessungen.
Man ist kameraseitig bei der Kombination der AF-Voreinstellungen leider etwas eingeschränkt: Bei Gesichtserkennung schaltet die SX10 unveränderbar auf Zentrales Spotmessfeld. Die Größe des AF-Rahmens kann man nur in der Flexi-Zone ändern.
Die Gesichtserkennung scheint bei sehr stark oder sehr schwach beleuchteten kleinen Gesichtern (WW) nicht mehr zuverlässig zu funktionieren.
PPS Noch etwas Marx Brother, hast du schon mal mit der Gesichtserkennung gearbeitet? Ich noch nicht, aber vielleicht bringt das ja etwas. Denn wenn ich mich recht erinnere gelesen zu haben, wird damit ein Bild schwerpunktmässig auf das erkannte Gesicht hin korrekt belichtet.
Das hatte ich auch geglaubt, zumal das meine analogen Eossen bei augengesteuerter Auswahl des AF-Sensors unabhängig von der Art der Belichtungsmessung so machen, und das dürfte bei meinen vermeintlichen SX10-Spotmessungen auf das Gesicht des Weißbehemdeten der Grund für die Unterbelichtungen gewesen sein. Hab gestern im Benutzerhandbuch der SX10 nachgeschlagen: Bei Gesichtserkennung wird die Belichtung seltsamerweise
nur im Mehrfeldmessung-Modus auf das erkannte Gesicht eingestellt. An dem Abend mit den vielen unterbelichteten Fotos hatte ich Gesichtserkennung plus Servo-AF und Spotmessung eingestellt. Also hat die SX10 bei mir damals wegen Spotmessung mit dem Zentralen Spotmessfeld und damit aufs weiße Hemd gemessen. Hab ich aber die Gitarre anvisiert, waren die Bilder richtig belichtet. Gestern hab ich mich nicht auf die Gesichtserkennung verlassen, sondern die Gesichter im Zentrum des Suchers anfokussiert und den Auslöser halb durchgedrückt und dann den gewünschten Bildausschnitt eingerichtet und fast alle Bilder waren richtig belichtet. Außerdem hab ich gestern die hellere Sucher/Display-Darstellung gewählt und Rückblick statt Fokus-Check eingestellt und konnte da keine Helligkeitsdiskrepanz zwischen dem Sucherbild bei halb gedrücktem Auslöser und dem geschossenen Bild feststellen - meine seinerzeitigen Beobachtungen eines helleren Bildes am Computer als vorher im Sucher dürften also auf die schwächere Sucher/Display-Einstellung zurückzuführen gewesen sein.
Ich habe gemerkt, dass ich zu Zeitpunkt des Fokussierens auf das Histogramm schaue, meist aber den Ausschnitt danach noch verschiebe, sprich, die Helligkeitswerte im Bild sich durch das Verschieben natürlich noch recht verändern können......Hat man also wirklich in dem Moment darauf geschaut, in dem man abgedrückt hat, oder in dem Moment, in dem man fokussiert hat?
Wird nicht gleichzeitig mit dem Fokussieren auch die dazugehörige Belichtung gespeichert, es sei denn man stellt Belichtung und Fokus unabhängig voneinander mit Extraspeicherung der Belichtung per +/--Taste ein (*Anzeige im Sucher/Display)?
So, jetzt aber genug der Theorie. Für die beiden gestrigen Konzerte hatte ich mir irrtümlicherweise sehr gute Lichtverhältnisse erhofft - nix da, speziell im zweiten war es häufig extrem duster, noch dazu mit mal blauen, dann wieder gelben oder roten Scheinwerfern. Manchmal so duster, daß ich selbst mit
ISO 3200 nur auf eine 1/8-Sekunde kam, das erste hab ich prompt etwas verwackelt oder der AF war verwirrt, lade es aber trotzdem hoch, weil es zeigt, wie wenig Licht zeitweise vorhanden war:
ISO 800 reichten selbst in den hellsten Momenten nicht aus, also wieder einmal ein paar
ISO 1600-Fotos von mir, die Anti-Rausch-Liga und die Detailsucher mögen es mir verzeihen - ich finde aber, solche Bilder aus der Praxis geben besser darüber Auskunft, was die Kamera kann und was nicht, als zwei, drei High-ISO-Testfotos aus einem Studio. Sämtliche Fotos gänzlich unbearbeitet, alle mit Spotmessung und AWB geschossen, die EXIFs sollten auslesbar sein:
Bei derartigen Lichtverhältnissen ist die SX10 zwar an ihren Grenzen - AF und Sucher hatten bei hastigen Bewegungen der Musiker aber auch bei raschen Schwenks meinerseits manchmal gröbere Probleme, sich schnell genug anzupassen - aber für eine Bridge hat sie sich unter diesen schwierigen Lichtverhältnissen trotzdem erstaunlich gut geschlagen, der meiste Ausschuß beruht auf Bewegungsunschärfen, nur in wenigen Fällen sind AF oder Belichtung deutlich danebengegangen.
In einigen Fällen haben die Bewegungsunschärfen für mich aber durchaus einen reizvollen Effekt, wenn sie die Action auf der Bühne wiederspiegeln:
Makro kennt den Schärfebreich zwischen 50cm und einem Meter nicht.
Als ich seinerzeit bei meinen ersten Makro-Testfotos diesbezügliche Probleme festgestellt habe, war ich sehr verwundert. Kennt jemand den Grund?
Die SX10 ist eine Kamera, die man kennen muss, dann ist sie echt genial.
Jo, da haste Recht. Bei dem gestrigen Konzert hat bei abgeschalteter Saalbeleuchtung außer mir letztlich nur der offizielle Festivalfotograf mit seiner Profi-DSLR fotografiert. Alle Leute mit kleinen Digicams steckten sie rasch wieder weg, weil sie sahen, daß sie ohne Blitz nichts ausrichten konnten. Aber das Benutzerhandbuch muß ich noch gründlich studieren, ist doch einiges anders als bei meiner Ixus und meinen analogen Eossen.
MfG Marx_Brother