dark star
Themenersteller
Ich habe schon des öfteren hier im Forum die Frage gelesen:
Ist meine Objektiv unscharf?
Habe ich ein schlechtes Exemplar?
Meist stellt der Fragesteller dann einige Bilder ein, anhand deren beurteilt werden soll, ob das Objektiv in Ordnung ist oder nicht.
Anhand von ”normalen“ Motiven ist meiner Meinung nach problematisch ein Objektiv zu beurteilen, weil die Aufnahmebedienungen (Entfernung, Lichtsituation, Stativ?, Wind, Luftbewegungen) meinst sehr undefiniert sind.
Es macht schon einen großen Unterschied, ob ein Vogel in 8 oder 10 m Entfernung aufgenommen wird. Hat er sich eventuell bewegt?
Hier ein Ansatz, um die Problematik etwas belastbarer anzugehen:
Die Methode, um die Ausgangsfrage etwas objektiver zu klären, erfordert 5 € Banknoten.
Warum gerade die 5 € Banknote?
Auf der einen Seite ist ein Brücke mit einem Steinmuster, welches nach links hin immer feiner wird. Das ermöglicht bei richtigem Abstand brauchbare Aussagen, bezüglich der Schärfe im Vergleich zu anderen Objektiven.
Zum anderen hat jeder einfachen Zugriff auf 5 € Banknoten und diese haben alle eine sehr hohe gleichmäßige Druckqualität. Man sollte natürlich versuchen, möglichst frische, nicht zu sehr abgegriffene Exemplare zu bekommen.
Mit Testcharts die jeder selber ausdruckt, ist so eine Beurteilung nicht so eindeutig möglich, weil die Druckqualität zu unterschiedlich sein kann.
Die Testcharts funktionieren beim Vergleich von zwei Anwendern nur, wenn die Charts absolut gleich ausgedruckt wurde, bzw. vom gleichen Lieferanten stammen.
Selbst professionell gedruckte ISO 12233 Charts oder ähnliche können sich in der Druckqualität unterscheiden.
Zudem hat nicht jeder so etwas zu Hause.
Natürlich funktionieren ausgedruckte Charts, wenn am selben Chart zwei Objektive miteinander verglichen werden.
Weiter zum Vorgehen mit den 5 € Banknoten.
Als erstes würde ich immer empfehlen, zu überprüfen, ob das Objektiv dezentriert ist.
Das Vorgehen dazu ist hier perfekt beschrieben:
http://www.gletscherbruch.de/foto/test/dezentrierung/dezentrierung.html
Wenn die Überprüfung der Zentrierung keine Auffälligkeiten ergeben hat, kann es mit den 5 € Banknoten weitergehen.
Man wählt den Aufnahmeabstand dabei möglichst so, dass in dem mittleren der 9 Brückenpfeiler die Steine gerade noch zu erkennen sind links davon aber nicht mehr.
Optimal ist es, wenn man eine 5 € Banknote in der Mitte hat und weitere 4 Stück in den Ecken, aber bitte nicht unbedingt in die äußersten Ecken, die sind nicht wirklich relevant und die Schärfe fällt da oft schon deutlich ab.
Davon macht man Aufnahmen bei denen man neben den EXIF-Daten auch die genaue Entfernung vom Motiv bis zu Sensorebene angibt.
Das kann man z.B. ganz einfach mit einem Laserentfernungsmesser messen.
Z.B. mit so etwas:
https://www.bosch-do-it.de/de/de/bosch-elektrowerkzeuge/werkzeuge/plr-15-3165140765541-199929.jsp
Dann braucht man nur noch jemanden, der das gleiche Equipment hat und bereit ist eine Vergleichsaufnahme zu erstellen.
Hilfreich wäre es, wenn die Beleuchtung ähnlich ausgeführt wäre.
Ein gültiger Vergleich setzt natürlich voraus, dass die Aufnahmen mit dem exakt gleichen Aufnahmeentfernung, der gleichen Brennweite dem gleichen Kameratyp bzw. zumindest mit dem gleichen Sensor gemacht wurden.
Die Aufnahmen natürlich vom Stativ, am besten mit Fernauslöser.
Bitte immer mehrere Aufnahmen mit der gleichen Einstellung machen und die besten auswählen.
Bei einer Brennweite von 200 mm brauchte ich mit meinem 70-200 2.8 IS II schon 5000 mm.
Siehe Beispielbilder.
Um zu prüfen, ob der Anstand bei den Aufnahmen der anderen gleich war, kann man z.B. bestimmen, wie viele Pixel die Banknotenbreite oder Höhe hat.
Man kann so auch vergleichen, wie scharf ein Canon 70-200 2.8 IS II + 2x Extender im Vergleich zu z.B. einem Canon 100-400 II ist. Dabei muss man aber den Abstand anpassen, weil das 100-400 II bei ca. 6 m keine vollen 400 mm Brennweite schafft, daher da Beispielbild mit der Distanz 5566 mm.
Weiterhin kann man so beurteilen, ob ein Extender/Teleconverter. etwas bringt oder nicht.
Man macht einfach Aufnahmen in gleicher Entfernung mit und ohne Extender/Teleconverter und vergleicht in der 100% Ansicht.
An den verlinkten Beispielbildern, kann man in den Ecken erkennen welchen Unterschied ca. 0,5 m machen. Es ist wirklich nicht viel.
Was haltet ihr von dem Ansatz?
Brauchbar?
Was sollte man sonst noch beachten?
Canon 100-400II, Dist. 6000 mm, f 400 mm
Canon 100-400II, Dist. 5566 mm, f 400 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 4000 mm, f 200 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 5000 mm, f 200 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 6000 mm, f 200 mm
Ist meine Objektiv unscharf?
Habe ich ein schlechtes Exemplar?
Meist stellt der Fragesteller dann einige Bilder ein, anhand deren beurteilt werden soll, ob das Objektiv in Ordnung ist oder nicht.
Anhand von ”normalen“ Motiven ist meiner Meinung nach problematisch ein Objektiv zu beurteilen, weil die Aufnahmebedienungen (Entfernung, Lichtsituation, Stativ?, Wind, Luftbewegungen) meinst sehr undefiniert sind.
Es macht schon einen großen Unterschied, ob ein Vogel in 8 oder 10 m Entfernung aufgenommen wird. Hat er sich eventuell bewegt?
Hier ein Ansatz, um die Problematik etwas belastbarer anzugehen:
Die Methode, um die Ausgangsfrage etwas objektiver zu klären, erfordert 5 € Banknoten.
Warum gerade die 5 € Banknote?
Auf der einen Seite ist ein Brücke mit einem Steinmuster, welches nach links hin immer feiner wird. Das ermöglicht bei richtigem Abstand brauchbare Aussagen, bezüglich der Schärfe im Vergleich zu anderen Objektiven.
Zum anderen hat jeder einfachen Zugriff auf 5 € Banknoten und diese haben alle eine sehr hohe gleichmäßige Druckqualität. Man sollte natürlich versuchen, möglichst frische, nicht zu sehr abgegriffene Exemplare zu bekommen.
Mit Testcharts die jeder selber ausdruckt, ist so eine Beurteilung nicht so eindeutig möglich, weil die Druckqualität zu unterschiedlich sein kann.
Die Testcharts funktionieren beim Vergleich von zwei Anwendern nur, wenn die Charts absolut gleich ausgedruckt wurde, bzw. vom gleichen Lieferanten stammen.
Selbst professionell gedruckte ISO 12233 Charts oder ähnliche können sich in der Druckqualität unterscheiden.
Zudem hat nicht jeder so etwas zu Hause.
Natürlich funktionieren ausgedruckte Charts, wenn am selben Chart zwei Objektive miteinander verglichen werden.
Weiter zum Vorgehen mit den 5 € Banknoten.
Als erstes würde ich immer empfehlen, zu überprüfen, ob das Objektiv dezentriert ist.
Das Vorgehen dazu ist hier perfekt beschrieben:
http://www.gletscherbruch.de/foto/test/dezentrierung/dezentrierung.html
Wenn die Überprüfung der Zentrierung keine Auffälligkeiten ergeben hat, kann es mit den 5 € Banknoten weitergehen.
Man wählt den Aufnahmeabstand dabei möglichst so, dass in dem mittleren der 9 Brückenpfeiler die Steine gerade noch zu erkennen sind links davon aber nicht mehr.
Optimal ist es, wenn man eine 5 € Banknote in der Mitte hat und weitere 4 Stück in den Ecken, aber bitte nicht unbedingt in die äußersten Ecken, die sind nicht wirklich relevant und die Schärfe fällt da oft schon deutlich ab.
Davon macht man Aufnahmen bei denen man neben den EXIF-Daten auch die genaue Entfernung vom Motiv bis zu Sensorebene angibt.
Das kann man z.B. ganz einfach mit einem Laserentfernungsmesser messen.
Z.B. mit so etwas:
https://www.bosch-do-it.de/de/de/bosch-elektrowerkzeuge/werkzeuge/plr-15-3165140765541-199929.jsp
Dann braucht man nur noch jemanden, der das gleiche Equipment hat und bereit ist eine Vergleichsaufnahme zu erstellen.
Hilfreich wäre es, wenn die Beleuchtung ähnlich ausgeführt wäre.
Ein gültiger Vergleich setzt natürlich voraus, dass die Aufnahmen mit dem exakt gleichen Aufnahmeentfernung, der gleichen Brennweite dem gleichen Kameratyp bzw. zumindest mit dem gleichen Sensor gemacht wurden.
Die Aufnahmen natürlich vom Stativ, am besten mit Fernauslöser.
Bitte immer mehrere Aufnahmen mit der gleichen Einstellung machen und die besten auswählen.
Bei einer Brennweite von 200 mm brauchte ich mit meinem 70-200 2.8 IS II schon 5000 mm.
Siehe Beispielbilder.
Um zu prüfen, ob der Anstand bei den Aufnahmen der anderen gleich war, kann man z.B. bestimmen, wie viele Pixel die Banknotenbreite oder Höhe hat.
Man kann so auch vergleichen, wie scharf ein Canon 70-200 2.8 IS II + 2x Extender im Vergleich zu z.B. einem Canon 100-400 II ist. Dabei muss man aber den Abstand anpassen, weil das 100-400 II bei ca. 6 m keine vollen 400 mm Brennweite schafft, daher da Beispielbild mit der Distanz 5566 mm.
Weiterhin kann man so beurteilen, ob ein Extender/Teleconverter. etwas bringt oder nicht.
Man macht einfach Aufnahmen in gleicher Entfernung mit und ohne Extender/Teleconverter und vergleicht in der 100% Ansicht.
An den verlinkten Beispielbildern, kann man in den Ecken erkennen welchen Unterschied ca. 0,5 m machen. Es ist wirklich nicht viel.
Was haltet ihr von dem Ansatz?
Brauchbar?
Was sollte man sonst noch beachten?
Canon 100-400II, Dist. 6000 mm, f 400 mm
Canon 100-400II, Dist. 5566 mm, f 400 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 4000 mm, f 200 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 5000 mm, f 200 mm
Canon 70-200 2.8 II, Dist. 6000 mm, f 200 mm
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