Der nachträgliche Einbau eines Chips ist kompliziert, aber mit einigem Aufwand machbar. Es wird zwar immer wieder gerne behauptet, dass die Kontakte so viel Platz benötigen, dass AF-Objektive mit 1.2 für das F-Bajonett prinzipiell nicht möglich wären, das stimmt aber nicht. Die Leute plappern zu viel nach, aber messen und rechnen fast nichts nach.
Ich habe das 50/1,2 hier an der Kamera. Glaub mir, es geht nicht. Der Metallrahmen, der den Chip aufnehmen müsste, ist gerade mal 1mm dick. Sämtliche mir bekannten Chips - die ja auch noch kleine Federn für die Kontakte enthalten müssen - sind aber mindestens 2mm dick. Man bräuchte aber eine Eigenentwicklung, die nur 0,5mm dick ist, was weder der Stabilität der Objektivfassung noch der des Chips zuträglich wäre.
Es ist eine drittel Blendendstufe...
f1 f1.1 f1.2 f1.4 ...
Um wieder auf das 50/1,2 zurückzukommen, was zwar nichts mit dem hier besprochenen Objektiv zu tun hat, aber das einzige mir bekannte Nikkor mit 1,2 ist, der Unterschied zwischen 1,2 und 1,4 ist eindeutig größer als die 1/3-Blendenstufe des Nikkor 85/1,8D zwischen 1,8 und 2,0 (deutlich erkennbarer Unterschied beim Blick durch das Objektiv auf die Lamellen). Vermutlich ist es aber keine komplette halbe Blendenstufe mehr als 1,4, aber die meisten lichtstarken Objektive erreichen die angegebene Anfangsblende nicht ganz, weswegen ein Objektiv mit Anfangsblende 1,2 schon eine halbe Blendenstufe lichtstärker ist als eines mit Anfangsblende 1,4.
Geringe Abweichungen sind für die Praxis aber nebensächlich; interessanter ist, welchen Bildeindruck ein Objektiv erzielen kann - und der kann selbst bei gleicher Anfangsblende unterschiedlich sein.