...Der Sensor wird ausgelesen und über diverse Berechnungen ein RGGB-Abbild im Speicher erstellt...
Ich unterstelle mal, dass RGGB kein Verschreiber ist, sondern die Info der Bayer- Matrix beschreibt.
Da muss man dann aber nicht viel berechnen. Die Daten kommen aus der Hardware.
Und, vorausgesetzt, dass Nikon da nicht trickst, es ist das ja schon das RAW, dem dann noch die Aufnahmeparameter und ein Vorschaubild hinzugefügt werden.
...Die Qualität der Jpegs dürfte mit der der RAWs nichts zu tun haben, das wäre einfach unlogisch. Komprimierte RAWs zu erstellen und die dann zum Zwecke der JPeg-Erstellung wieder zu entpacken, wäre doch wohl arg kontraproduktiv.
Das denke ich auch.
Im Zuge der Jpeg- Erzeugung wird man die 14 Bit auf 8 Bit reduzieren und dabei hoffentlich, links- bzw. rechtslastige Tonwertverteilungen so berücksichtigen, dass ungenutzte Tonwerte an den beiden Enden des 14Bit- Umfangs nicht vor der Reduzierung auf 8 Bit weggelassen oder weniger berücksichtigt werden.
Dazu kommt die Bildbearbeitung entsprechend den eingestellten PictureStyles und dann geht es ab zur JPEG- Kompression.
Und die wird, je nach gewählter JPEG- Qualität reichlich Informationen entfernen.
Reichlich heißt für mich auch, dass ich absolut nicht auf den Gedanken kommen würde, Parallelen zwischen
vermutete Datenverluste bei RAW unkomprimiert versus RAW verlustfrei komprimiert auf JPEGs zu übertragen.
Bzw., was ja eigentlich wie beschrieben unnötig ist, zu hinterfragen, ob ein unkomprimiertes oder verlustfrei komprimiertes RAW als Quelle im Endprodukt JPEG noch zu unterscheiden wäre.
Wer da noch Zweifel hat, der darf sich gern mit den Dateigrößen beschäftigen.
Dabei natürlich daran denken, dass die RAWs, egal ob unkomprimiert oder verlustfrei komprimiert nicht pro Bildpunkt die RGB- Informationen enthalten, sondern pro Bildpunkt nur eine Farbe vorliegt.
Also wenn vergleichen, dann bitte 8- Bit Tiff aus unkomprimiertem, verlustfrei komprimiertem RAW gegen JPEG in den verschiedenen, in der Kamera einstellbaren Qualitätsstufen.
Natürlich kann man das auch außerhalb der Kamera machen.
Vom Stativ ein unkomprimiertes RAW und ein verlustfrei komprimiertes RAW aufnehmen.
Die, am besten mittels vom Kamerahersteller mitgelieferter Konverter, z.B. ViewNX jeweils in TIFF und JPEG wandeln.
Dann kann man sich stunden- ... tagelang mit dem Vergleich der Resultate beschäftigen.
Ich wette darauf, dass man auch bei diesem Testverfahren bei den TIFFs eher wenig Unterschiede erkennen kann. Wenig, weil ja auch jede RAW- Aufnahme wegen des Rauschens einmalig ist und daher kein 100%iger Vergleich zweier Aufnahmen unter ansonsten gleichen Bedingungen möglich ist.
Und ich wette darauf, dass es bei den JPEGs noch mehr Unschärfen gibt und es selbst bei zehntausenden Proben nicht möglich ist, auf diesem Weg die JPEGs den Quellen, also den unkomprimierten oder verlustfrei komprimierten RAWs eindeutig zuzuordnen.
Wie gesagt, dieser Test ist aber nur über den Weg "RAW aus Kamera" -> "Konvertierung am Rechner" -> "Vergleiche" der TIFFs und der JPEGs sinnvoll.
Gruß
ewm
PS: Das Thread wurde ja, so wie ich es verstanden habe wegen der Diskussion "unkomprimiertes RAW vs. verlustfrei komprimiertem RAW" und vermeintlichen Unterschieden gestartet.
Man kann nicht gleichzeitig mit einer Kamera RAWs "unkomprimiert" und "verlustfrei komprimiert" aufnehmen.
Man muss also für den Vergleich zwei Aufnahmen hintereinander machen.
Und da spielen, selbst bei 100%ig identischem Testaufbau diverse Toleranzen eine Rolle.
Das Rauschen der Verarbeitungskette Sensor bis zur AD- Wandlung steht da an erster Stelle. Gerade bei Langzeitaufnahmen.