Vorteile vom 85mm 1.8 gegenüber einem Makro Objektiv

Hallo zusammen,

aktuell ist das Canon 85mm 1.8 unterwegs zu mir als Neuware.. ich wollte ein FB Objektiv haben welches schnell fokussiert, mit wenig Licht auskommt, ein schönes Bokeh erzeugt, primär für Porträt, Baby, Kleinkindfotografie drinnen wie draussen...

Bis jetzt habe ich da noch gar nicht an Makro Objektive gedacht bzw. dachte ich immer dass es nur für den ultra-nah Bereich sein sollte, so scheint es aber gar nicht zu sein.

Ich bin großer Fan von Bokeh und bräuchte langfristig sicher ein Makro Objektiv, frage mich allerdings nun ob ein Makro nicht sogar anstatt des 85ers zum Einsatz kommen könnte um so beides zusammen zu haben?

Was wären in meinem Fall der Vor-Nachteile, z.b. beim Makro 60mm USM? (oder auch andere alternativen bis 350-400 Euro)

Makro Objektive haben im Grunde keine richtigen Nachteile.
Im Vergleich zu anderen Festbrennweiten sind sie aber meist etwas lichtschwächer so das sie nicht so Stark freistellen können wie zb das 85 1,8 USM. Aufgrund des langen Fokusweges ist der AF auch meist ne Idee langsamer. Ansonsten sind es völlig alltagstaugliche Objektive.
Das EF 85 1,8 USM hatte ich bis vor kurzem auch noch, es war mir aber auf Dauer oft zu lang , besonders in Innenräumen. Das von dir genannte 60 2,8 Macro oder auch das Tamron 60 2,0 Macro ( Lichtstärker, dafür langsamer AF ) könnten daher für dich auch interessant sein.
Aber probier doch erstmal dein 85er aus wie du damit zurecht kommst.

okay danke..nur das mit dem Freistellen verstehe ich nicht so ganz. Beim Makro ist das doch neben der Naheinstellgrenze der entscheidene Punkt, dass auch bei kleiner Blende der Hintergrund schnell extrem unscharf wird - oder habe ich das falsch aufgeschnappt?

Ja, hast Du.
Der unscharfe Hintergrund liegt an der sehr geringen Entfernung zum Motiv, nicht daran dass es ein tatsächlich Makro-Objektiv ist.

Wenn Du ein "normales" Objektiv und Zwischenringe verwendest, ist der Effekt der gleiche. Ansonsten kannst Du mit dem normalen Objektiv halt nicht den geringen Abstand und damit den großen Abbildungsmaßstab erreichen (halt Zwischenringe, Balgen, Nahlinsen, Umkehrring, etc....)

Karl

Genau , ein normales 100 2,8 Objektiv stellt genauso frei wie ein 100 2,8 Macro Objektiv. Nur dadurch das du mit dem Macro näher ran kannst wirkt die Freistellung größer. Meist hat man bei Makros aber das Problem das man zuviel Freistellung hat und blendet daher stärker ab oder verrechnet sogar mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichem Fokus zu einer, um genug Schärfentiefe zu bekommen.

Die Schärfentiefe ist bei allen Objektiven bei gleichen Aufnahmeparametern gleich.

Vielleicht meinst du, dass das Bokeh im allgemeinen bei Makros sehr schön aussieht.

Es gibt durchaus Makro-Objektive, die auch als Portrait-Linse taugen. Das Canon 100mm in der L-Version beispielsweise. Dennoch sind "richtige" Portrait-Objektive meistens nochmal lichtstärker und zeichnen sich auch durch ein nochmal schöneres Bokeh aus.

Es gibt einen tollen Vergleich zwischen allen möglichen Canon Objektiven samt etlichen Bildern. Find den nur leider grad nicht mehr...

Super. danke für den Input. Dann bleibe ich doch beim 85mm Ich hab ja genau das Ziel, wenn ich ein Porträt mache, viel und gute Freistellunf zu haben und genau das ist mit der Linse ja dann besser als bei einer Makro.

Genau dafür ist es Super. Könnte dir nur in Innenräumen etwas lang werden.
Kann man aber später gut mit zb nem Sigma 30 1,4 oder Canon 35 2 IS USM oder Sigma 18-35 1,8 ergänzen.