48 Stunden Connemara

Mich hatte mal wieder die Reiselust gepackt, also entschloss ich mich, über Pfingsten einen 48-Stunden-Kurztrip nach Connemara zu machen, eine landschaftlich beeindruckende Region im Westen Irlands in der Grafschaft Galway gelegen. Zwei Tage sind freilich relativ wenig Zeit, um ein anderes Land kennenzulernen, aber die Reise hat sich definitiv gelohnt: Es war wie Balsam für die Seele und auch fotografisch sind ein paar, wie ich finde, schöne Bilder, entstanden. Einige Aufnahmen möchte ich hier zeigen und zur Diskussion stellen. Zu sehen gibt es immergrüne Landschaften, viel Wasser, den oder anderen Pool - also packt die Badehose ein - und eigenartig irlandtypische Motive.

Beginnen möchte ich mit einer Szene, bei der ich mich frage, ob irgendjemand diese so drapiert hat Auf mich wirkt das ganze zumindest etwas unwirklich. Wie auch immer, es war ein sehr entspannender Ort.

1) Idylle Connemara

Gratuliere, für mich eine sehr idyllische Szene die zum verweilen einlädt !

Sehr schönes irisches "Klischee", wirkt tatsächlich wie für ein Prospekt zusammengeshopt, und das in einem Foto, Respekt!

Freue mich auf weitere Bilder!

Lg, Gernot

Gefällt mir sehr gut, ich bin schon auf mehr gespannt!

Ich bin auch dabei. Hab' mir grad erst unsere Irland Bilder von 2012 angeschaut. Da waren wir auch eine Woche in Connemera, in Clifden. Das war traumhaft schön. Ich freue mich drauf und der Beginn ist ja sehr gut.

Das Haus schließt mit dem Berg ab, der Wasserlauf im Vordergrund, einfach idyllisch schön. Noch 'en Irish Whiskey und gut iss

Sehr fein....so stell ich mir Irland vor. Coole G'schicht, einfach so 2 Tage rüberjetten. Ich wünschte, ich wär auch so flexibel! Freu mich auf mehr Fotos.

Vielen Dank für Euer Feedback. Es freut mich, dass das Bild gefällt.

@ Holger.L.
Ich kann dir nur beipflichten. Connemara ist wirklich eine Perle, nicht nur landschaftlich, sondern auch was die Gastfreunlichkeit, Hilfsbereitschft und Offenheit der Menschen betrifft. Das hat mich fast so stark beeindruckt, wie der landschaftliche Reichtum des Landes.

Kommen wir zu den nächsten zwei Aufnahmen: Zu sehen ist "Bina's Cottage". Bina Mcloughlin galt in Connemara als eine Art Heilige und sie trug aufgrund ihrer Beliebtheit und ihres selbstlosen Charakters den Namen "Queen of Connemara". Bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 lebte sie in der Hütte zusammen mit ihren Tieren und ohne fließend Wasser und Elektrizät. Ihre Popularität ließ den Preis ihrer Hütte in die Höhe schnellen: Nach ihrem Ableben war sie fast eine Millionen Euro Wert. Seither steht die Hütte zum Verkauf, inzwischen ist sie auf irischen Immobilienportalen im Internet für rund 40.000 zu ersteigern.

Ich hatte im Rahmen meiner Vorabrecherche ein paar Bilder von der Hütte gesehen: Alte Gemälde, auf denen die Hütte in ihrer vollen Blüte abgebildet war, Fotoaufnahmen, die die von einem Feuer zerstörte Hütte ohne Verkaufsschild mit geplegten Rasen zeigten, und ein Bild eines irischen Landschaftsfotografen, der die Hütte im Winter 2013 in dem jetzigen Zustand ablichtete. Mir hat dieses Bild so gut gefallen, dass ich Bina's Cottage mit in meine Spotliste aufnahm. Hier nun meine zwei Aufnahmen dieser gerschichtsträchtigen Hütte.

2) A Queen's Castle...


3) ... is up for sale

#1 ist ja wirklich wie aus dem Märchenbuch!
Ist abonniert

Echt Klasse Fotos!

Bin auf mehr Gespannt, mir gefällt das 1. bisher am Besten!

Gruß

Danke euch beiden.

Weiter gehts mit einem Foto, das aus der Not heraus entstanden ist. Der Aufnahmeort gehört zwar nicht mehr zu Connemara, aber eben zur Rückreise, deswegen bring ich es ein. Ich war eigentlich auf dem Weg zu den Cliffs of Moher, um den Sonnenuntergang abzulichten. Weil ich aber zuvor etwas Zeit verloren hatte, wurde das ganze ziemlich knapp. Die Sonne näherte sich dem Horizont, und ich hatte noch etwa 25-30 Minuten Fahrzeit vor mir. Also entschloss ich mich, Halt am Straßenrand zu machen. Zu meinem Glück befand ich mich gerade an den Ausläufern des Burren Nationalparks, eine unwirklich erscheinende Karstlandschaft, die aus teif zerfurchten Steinplatten besteht. Also schnell Stativ aufgebaut und einen geeigneten Aufnahmeort gesucht. Herausgekommen ist hierbei unter anderem diese Aufnahme. Eine weitere folgt im Threadverlauf.

4) Sonnenuntergang über Karstlandschaft

Burren gefällt mir auch wieder sehr gut!
Ich find bei solchen Motiven die Bildgestaltung immer extrem schwer, die Vielen Linien halbwegs aufgeräumt wirken zu lassen ist mir nicht gegeben...

Dazu der Sonnenuntergang:

Lg, Gernot

Linien aufräumen ist ebenfalls nicht so meins. Und in dieser Aufnahme ist es mir leider auch nur bedingt gelungen. Erschwert wurde das ganze dadurch, das ich mich ja zur Sonne ausrichten musste. Es gab auch Formationen die sich perfekt als Linienführung angeboten hätten, dann hätte ich allerdings keinen Blick auf den Horizont gehabt. In der zweiten Aufnahme die noch kommt ist es mir allerdings ein bisschen besser gelungen.

#2 mit der Geschichte dazu ist klasse.

Interessanterweise hat der 2-Tage-Kurztrip nach Connemara mich fotografisch viel weitergebracht als meine deutlich längeren Reisen nach Island und auf die Lofoten. Ich war jetzt besser vorbereitet, viele Bilder hatte ich mir im Kopf schon zurechtgelegt. Auch habe ich mit mehr Zeit vor Ort genommen, um die Ideen umzusetzen. Am wichtigsten war aber, dass ich meinen inneren Schweinehund überwunden habe. In Island und Norwegen beherrschte mich die Gemütlichkeit - relativ früh ins Bett und morgens einen ruhigen Schuh gemacht. Meistens war ich nicht vor 10:00 Uhr mit der Kamera unterwegs. Das war in Connemara anders: Am ersten Tag um 6:00 Uhr in der Früh raus und am zweiten Tag um 5:00 Uhr und bin straight zu den Orten hingefahren, die ich am Vorabend abgecheckt hatte. Und tatsächlich sind in den frühen Morgenstunden an diesen beiden Tagen meine persönlichen Topshots entstanden. Am ersten Morgen war ich am Strand von Blackrock Salthill und am zweiten Tag am Derryclare Lough und in dem schönen Fischerörtchen Roundstone. In Blackrock ist eine Miniserie von 4 Aufnahmen entstanden, die ich nacheinander zeigen möchte. Dabei löse ich die Szene mal untypisch von der Detailaufnahme über die Totale hin zur Supertotalen auf. Das macht das ganze interessanter

5) Dein Sprungbrett in den Atlantik
Das Foto ist inzwischen fast schon meine Lieblingsaufnahme. Ich finde es lebt einfach von den absoluten Basics: Perpektive, Linien und Farbe

Uncle Junior,

dieses Bild ist der absolute Knaller! So wie Du sagst, irgendwie Basic aber doch SEHR intensiv, man kann sich nicht satt sehen: Farben, Linien, Motiv an sich wie es sich öffnet etc. das passt echt alles perfekt zusammen!

RESPEKT und ich bin auf mehr gespannt

c6Δ

Der Knaller. Klasse gesehen und klasse umgesetzt.

Sehr schön! Aber irgendwie verstehe ich die Botschaft des Hinweisschilds nicht

Vielen Dank für das Lob.

@ J3TF0RC3
Ohne den Gesamtkontext macht das Schild auch nicht wirkllich Sinn. Daher löse ich die Szene mal direkt auf und zeige die anderen zwei Aufnahmen aus der Serie zu einem späteren Zeitpunkt.

Auf dem folgenden Foto zu sehen ist der Blackrock Salthill Diving Tower. Die vorherige Aufnahme zeigt die untere Ebene, darüber befinden sich zwei weitere Absprungebenen, dürften wohl die klassischen 3m und 5m Bretter sein. Daher der Hinweis auf dem Schild, man solle doch bitte vor dem Abspringen nach oben gucken.

6) Blackrock Salthill Diving Tower am frühen Morgen

Auf dem folgenden Foto ist die Delphi Lodge zu sehen, ein inhabergeführtes Hotel der Luxusklasse in absoluter Traumlage direkt am Fin Lough gelegen. Ich hatte von dem Hotel in einem Buch gelesen, und da mir gefiel, was las und sah, kam es mit auf die Spotliste. Die Delphi Lodge befindet ganz im Norden der Grafschaft Galway, fast an der Countygrenze zur Grafschaft Mayo. Aber das passte mir ganz gut, da ich wegen Bina's Cottage an diesem Tage ohnehin im Norden von Connemara unterwegs war. Also packte ich noch ein paar Meilen drauf und stattete der Delphi Lodge einen Besuch ab. Ich kann nur jedem empfehlen, der vor hat, in der Ecke unterwegs zu sein, bei der Delphi Lodge halt zu machen. Man kann dort perfekt relaxen und die Seele baumeln lassen.

Da ich noch etwas müde vom frühen Aufstehen war, klopfte ich an die Tür, um mich mit meinem durchschnittlichen Englisch nach einer Tasse Kaffee zu erkundigen. Der Hotelchef öffnete mir die Tür und gastfreundlich und zuvorkommend wie die Iren sind, bot er mich herein. "Sure, please come in Sir." Er führte mich durch die Bibliothek des Hauses, in der er mir mit viel Humor die dort sitzenden Damen, die gerade ihre Teatime hatten, vorstellte und führte mich anschließend ins gemütliche Wohnzimmer. Er bot mir noch ein paar Bisquits zum Kaffee an und ich genoss die paar Minuten in dieser tollen Atmoshpäre. Als ich kurz alleine in dem Raum war, checkte ich rasch meine Finanzen, ich rechnete schon mit einer fetten Rechnung. Aber zu meiner Überraschung kosteten mich zwei Tassen Kaffee und die Bisquits nur ganze 3 Euro. Da war ich erstmal baff - im positiven Sinn

Genug der Geschichten. Es sind natürlich auch ein paar Aufnahmen enstanden, von denen ich ein paar hier im Laufe des Threads zeigen werde. Beginn möchte ich mit einer Aufnahme, die ich vom hoteleigenen Bootsanleger aufgenommen habe.

7) Delphi Lodge

Traumhaft, einfach traumhaft schön (Vielleicht mal im 16:9 Format beschneiden, unten a bisserl Wasser wegnehmen)