stefan_hsgk
Themenersteller
Hallo Miteinander,
ich habe ein Problem, mit dem ich gerne mal ein wenig die Allgemeinheit hier konfrontieren möchte. Es geht um Folgendes:
Umgebung:
Ich war zu Zeiten der Fussball-WM in einer sogenannten "PublicViewingArea", ein Stadion, welches durch Security abgegrenzt wurde, jedoch keinen Eintritt kostete und im Grunde öffentlich zugänglich ist. Nirgends ist ein Hinweis darauf, dass man nicht fotografieren dürfe und auch sonst wurde ich auf nichts weiter hingewiesen, obwohl ich beim Eintritt meine Kamera mit meinem Canon 70-200mm 2.8L um den Hals hängen hatte.
Veranstalter war auch nicht die FIFA, sondern ein regionaler Anbieter.
Die Situation:
Am Nachmittag war dort ein Streetsoccer-Turnier, auf dem ich einige Fotos machte. Das Objektiv ist neu und ich wollte es eben auch mal auf Herz und Nieren austesten und Fotomotive in schneller Bewegung sind hierfür bestens geeignet, zumal ich mich in Richtung Sportfotografie entwickeln möchte.
Eine Gruppe türkischer und arabischer Jungs waren auch dort, alle im Alter ca. 13-16 Jahre alt. Irgendwann sprachen sie mich auf die Kamera an und waren neugierig, warum das halt so ein "phettes Teil" ist.
Wir kamen ein wenig ins Gespräch und ich ließ die Jungs unter Aufsicht auch ein paar Fotos mit der Kamera machen, bis sie mich irgendwann fragten, ob ich sie auch mal fotografieren könnte.
Klar, war ja nicht das Problem, ich machte von den Jungs ein paar Fotos in dieser Arena und ließ mir die email-adressen geben, weil sie die Fotos natürlich auch haben wollten für ihren MSN-Account und für ihre Accounts bei knuddels.
Bis dato hatte ich also mehr Fotos von irgendwelchen Jugendlichen gesammelt als alles andere, was ursprünglich gar nicht bezweckt worden ist.
Abends machte ich dann beim Spiel einige Fotos im Publikum, vor allem bei Jubel- und Feierszenen und irgendwann kam eine Mutter mit ihrem ca. 8jährigen Sohn vorbei und fragte, ob ich nicht auch ein paar Fotos von ihrem Jungen machen möchte, da sie ihn doch so schön herausgeputzt hatte zum Spiel (eben angemalt und mit Flagge und Trikot usw.)
Für mich letztlich also eine offizielle Geschichte und ich machte ein paar Fotos, während der Junge mit seiner Flagge herumposierte, mit seinem Trikot wedelte usw.
Die Mutter gab mir ihre Mailadresse und ich versprach ihr, die Bilder kostenfrei zur Verfügung zu stellen und versicherte ihr auch, dass es zu keiner Veröffentlichung kommen wird, da ich nur Hobbyfotograf und kein Journalist bin.
Die Mutter ging wieder zurück zu ihrem Platz, der Junge blieb noch etwas bei mir, ich machte noch ein paar Fotos und zeigte ihm dann die Bilder übers Display.
Als der Junge weg war, kam einige Minuten später plötzlich eine Frau auf mich zu und fragte mich, wieso ich dieses Kind fotografiert hätte.
So ehrlich wie ich (leider) bin, erzählte ich ihr, wie es dazu gekommen ist und sie schien zufrieden zu sein und zog wieder ab.
Etwa 5 bis 10 Minuten später standen dann plötzlich 6 Polizisten um mich herum und geleiteten mich aus dem Stadion und fragten mich, wieso ich Kinder fotografieren würde und überhaupt hätte ich gegen das Urhebergesetz verstossen, weil ich kommerzielle Fotos auf einer privaten Veranstaltung gemacht hätte.
Die Mutter des Jungen war leider nicht auffindbar, die Polizei gab mir jedoch auch nur etwa 30 Sekunden Zeit bei einer Menschenmasse von rund 500 Personen mitten in der Nacht gegen 23:30 Uhr!
Der Polizei versuchte ich dann beizubringen, dass diese Veranstaltung öffentlichen Charakters war und er sich irrte, aber das wollten die Staatsschützer gar nicht wissen, ich hätte gegen das Urhebergesetz verstossen und die Frau hätte mich schließlich wegen Erstellung von Kinderpornographie gemeldet.
Gut, spätestens da ging mir dann die Hutschnur hoch, das war ja nun wirklich das Abwegigste und Letzte, was man mir hätte unterstellen können, schließlich war ich nur in dieser Arena und dann zwischen 500 Menschen vorne in der ersten Reihe.
Von dem Thema "Kinder" waren wir relativ schnell weg, darum schien es dann augenscheinlich gar nicht mehr zu gehen, aber der Polizist beharrte auf den Verdacht des Verstosses gegen das Urhebergesetz und geleitete mich mit seinen 12 anderen Mannen zum Einsatzfahrzeug.
Zwischenzeitlich hörte ich die Polizisten murmeln, dass der Veranstalter auch keine Anzeige erstatten würde.
Dennoch beschlagnahmte die Polizei von mir die Kamera sowie zwei Speicherkarten (eine leere und die in der Kamera). Das Objektiv durfte ich "dankenswerterweise" behalten.
Was nun?
Ich war zwar direkt einen Tag später bei einem sehr guten Rechtsanwalt, welcher mich jedoch direkt als Vorauslage bereits 250 Euro kosten wird, alleine zur Akteneinsicht und der Forderung der sofortigen Aushändigung der Kamera ohne der Speicherkarten.
Ich weiss jetzt wirklich nicht, was auf mich zukommen könnte, es hieß jedenfalls, das Gelände war definitiv öffentlich, die Fotos sind klar als privat definierbar und dass ich Kids fotografiert habe, stellt keinen Straftatbestand dar.
Jedenfalls schiebe ich richtig Panik, denn ich bin Empfänger von Sozialleistungen, wollte mit dem Kameraequipment versuchen, eine Existenz aufzubauen und stehe nun ohne Kamera da.
Meine Speicherkarten sind auch erst einmal weg, ebenso die Bilder und ich weiß nicht, was ich dieser Mutter erklären soll, dass die Fotos von Ihrem Sohn bei der Polizei liegen.
Ich weiss nicht einmal, ob ich letztlich die Anwaltskosten überhaupt bezahlen kann, und das, wo nicht einmal eine Straftat vorliegt geschweige denn eine Anzeige!
Sollte man gegen diese Frau vorgehen oder hat man da ohnehin keine Chance? Immerhin habe ich einen erheblichen Schaden erlitten, finanziell sowie auch in psychischer Hinsicht.
Seit dieser Geschichte (nun eine Woche her) leide ich jedenfalls an Schlaflosigkeit, Angst- und Panikattacken, Lustlosigkeit und Nervosität.
Vielleicht gibt es hier einige Profis, die mir evtl. ein paar Tipps geben könnten, zu meinem weiteren Verhalten und wie man sich als Fotograf künftig verhalten sollte, wenn es zu solchen (meiner Ansicht nach unberechtigten) Anschuldigungen kommt, da diese Situation wohl inzwischen alltäglich zu sein scheint.
Falls noch Fragen sein sollten, bin ich gerne zu weiteren Antworten bereit.
ich habe ein Problem, mit dem ich gerne mal ein wenig die Allgemeinheit hier konfrontieren möchte. Es geht um Folgendes:
Umgebung:
Ich war zu Zeiten der Fussball-WM in einer sogenannten "PublicViewingArea", ein Stadion, welches durch Security abgegrenzt wurde, jedoch keinen Eintritt kostete und im Grunde öffentlich zugänglich ist. Nirgends ist ein Hinweis darauf, dass man nicht fotografieren dürfe und auch sonst wurde ich auf nichts weiter hingewiesen, obwohl ich beim Eintritt meine Kamera mit meinem Canon 70-200mm 2.8L um den Hals hängen hatte.
Veranstalter war auch nicht die FIFA, sondern ein regionaler Anbieter.
Die Situation:
Am Nachmittag war dort ein Streetsoccer-Turnier, auf dem ich einige Fotos machte. Das Objektiv ist neu und ich wollte es eben auch mal auf Herz und Nieren austesten und Fotomotive in schneller Bewegung sind hierfür bestens geeignet, zumal ich mich in Richtung Sportfotografie entwickeln möchte.
Eine Gruppe türkischer und arabischer Jungs waren auch dort, alle im Alter ca. 13-16 Jahre alt. Irgendwann sprachen sie mich auf die Kamera an und waren neugierig, warum das halt so ein "phettes Teil" ist.
Wir kamen ein wenig ins Gespräch und ich ließ die Jungs unter Aufsicht auch ein paar Fotos mit der Kamera machen, bis sie mich irgendwann fragten, ob ich sie auch mal fotografieren könnte.
Klar, war ja nicht das Problem, ich machte von den Jungs ein paar Fotos in dieser Arena und ließ mir die email-adressen geben, weil sie die Fotos natürlich auch haben wollten für ihren MSN-Account und für ihre Accounts bei knuddels.
Bis dato hatte ich also mehr Fotos von irgendwelchen Jugendlichen gesammelt als alles andere, was ursprünglich gar nicht bezweckt worden ist.
Abends machte ich dann beim Spiel einige Fotos im Publikum, vor allem bei Jubel- und Feierszenen und irgendwann kam eine Mutter mit ihrem ca. 8jährigen Sohn vorbei und fragte, ob ich nicht auch ein paar Fotos von ihrem Jungen machen möchte, da sie ihn doch so schön herausgeputzt hatte zum Spiel (eben angemalt und mit Flagge und Trikot usw.)
Für mich letztlich also eine offizielle Geschichte und ich machte ein paar Fotos, während der Junge mit seiner Flagge herumposierte, mit seinem Trikot wedelte usw.
Die Mutter gab mir ihre Mailadresse und ich versprach ihr, die Bilder kostenfrei zur Verfügung zu stellen und versicherte ihr auch, dass es zu keiner Veröffentlichung kommen wird, da ich nur Hobbyfotograf und kein Journalist bin.
Die Mutter ging wieder zurück zu ihrem Platz, der Junge blieb noch etwas bei mir, ich machte noch ein paar Fotos und zeigte ihm dann die Bilder übers Display.
Als der Junge weg war, kam einige Minuten später plötzlich eine Frau auf mich zu und fragte mich, wieso ich dieses Kind fotografiert hätte.
So ehrlich wie ich (leider) bin, erzählte ich ihr, wie es dazu gekommen ist und sie schien zufrieden zu sein und zog wieder ab.
Etwa 5 bis 10 Minuten später standen dann plötzlich 6 Polizisten um mich herum und geleiteten mich aus dem Stadion und fragten mich, wieso ich Kinder fotografieren würde und überhaupt hätte ich gegen das Urhebergesetz verstossen, weil ich kommerzielle Fotos auf einer privaten Veranstaltung gemacht hätte.
Die Mutter des Jungen war leider nicht auffindbar, die Polizei gab mir jedoch auch nur etwa 30 Sekunden Zeit bei einer Menschenmasse von rund 500 Personen mitten in der Nacht gegen 23:30 Uhr!
Der Polizei versuchte ich dann beizubringen, dass diese Veranstaltung öffentlichen Charakters war und er sich irrte, aber das wollten die Staatsschützer gar nicht wissen, ich hätte gegen das Urhebergesetz verstossen und die Frau hätte mich schließlich wegen Erstellung von Kinderpornographie gemeldet.
Gut, spätestens da ging mir dann die Hutschnur hoch, das war ja nun wirklich das Abwegigste und Letzte, was man mir hätte unterstellen können, schließlich war ich nur in dieser Arena und dann zwischen 500 Menschen vorne in der ersten Reihe.
Von dem Thema "Kinder" waren wir relativ schnell weg, darum schien es dann augenscheinlich gar nicht mehr zu gehen, aber der Polizist beharrte auf den Verdacht des Verstosses gegen das Urhebergesetz und geleitete mich mit seinen 12 anderen Mannen zum Einsatzfahrzeug.
Zwischenzeitlich hörte ich die Polizisten murmeln, dass der Veranstalter auch keine Anzeige erstatten würde.
Dennoch beschlagnahmte die Polizei von mir die Kamera sowie zwei Speicherkarten (eine leere und die in der Kamera). Das Objektiv durfte ich "dankenswerterweise" behalten.
Was nun?
Ich war zwar direkt einen Tag später bei einem sehr guten Rechtsanwalt, welcher mich jedoch direkt als Vorauslage bereits 250 Euro kosten wird, alleine zur Akteneinsicht und der Forderung der sofortigen Aushändigung der Kamera ohne der Speicherkarten.
Ich weiss jetzt wirklich nicht, was auf mich zukommen könnte, es hieß jedenfalls, das Gelände war definitiv öffentlich, die Fotos sind klar als privat definierbar und dass ich Kids fotografiert habe, stellt keinen Straftatbestand dar.
Jedenfalls schiebe ich richtig Panik, denn ich bin Empfänger von Sozialleistungen, wollte mit dem Kameraequipment versuchen, eine Existenz aufzubauen und stehe nun ohne Kamera da.
Meine Speicherkarten sind auch erst einmal weg, ebenso die Bilder und ich weiß nicht, was ich dieser Mutter erklären soll, dass die Fotos von Ihrem Sohn bei der Polizei liegen.
Ich weiss nicht einmal, ob ich letztlich die Anwaltskosten überhaupt bezahlen kann, und das, wo nicht einmal eine Straftat vorliegt geschweige denn eine Anzeige!
Sollte man gegen diese Frau vorgehen oder hat man da ohnehin keine Chance? Immerhin habe ich einen erheblichen Schaden erlitten, finanziell sowie auch in psychischer Hinsicht.
Seit dieser Geschichte (nun eine Woche her) leide ich jedenfalls an Schlaflosigkeit, Angst- und Panikattacken, Lustlosigkeit und Nervosität.
Vielleicht gibt es hier einige Profis, die mir evtl. ein paar Tipps geben könnten, zu meinem weiteren Verhalten und wie man sich als Fotograf künftig verhalten sollte, wenn es zu solchen (meiner Ansicht nach unberechtigten) Anschuldigungen kommt, da diese Situation wohl inzwischen alltäglich zu sein scheint.
Falls noch Fragen sein sollten, bin ich gerne zu weiteren Antworten bereit.
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