Fotografen mit Alter 50 J + altersbedingte Akzeptanzprobleme ?

Erinnere mich aus meinem beruflichen Umfeld an 2 nach meiner Einschätzung sehr gute Fotografen, die sehr gut im professionellen Werbegeschäft mit top Kunden unterwegs waren und dann im fortgeschrittenen Alter (54 und 55)J sich dann mit der Gründung lokaler Portraitstudios aus der großem Werbefotografie verabschieden mussten, einfach nur weil sie für die Auftraggeber zu alt waren und daher nicht mehr akzeptiert wurden . Die jungen Leute der Werbeagenturen und Kreativ-Direktoren wollten altersmäßig unter ihresgleichen sein und sich nicht mit "alten Säcken" umgeben.
In der Kreativbranche sind halt überwiegend junge Leute unterwegs.

Auch ich, kein Berufsfotograf sondern Amateur im fortgeschrittenen Alter, merke aber auch , dass ich, will ich fremde junge Leute outdoor z.B. für die Boutique eines Freundes als fashion Models ablichten, mir diese Leute vor allem junge Frauen nur wegen meines Alters mit Argwohn begegnen, obwohl ich selber gelegentlich auch modele eher Hipster bin und nicht wie Onkel Otto daherkomme.

Wenn man nicht international bekannter Starfotograf mit Genie-Kult ist, ist man dann im fortgeschrittenen Alter raus aus dem Geschäft, halt weil Kreativ- Branche, - da ist das so - ?

Vivavista schrieb:

weil sie für die Auftraggeber zu alt waren und daher nicht mehr akzeptiert wurden . Die jungen Leute der Werbeagenturen und Kreativ-Direktoren wollten altersmäßig unter ihresgleichen sein und sich nicht mit "alten Säcken" umgeben.

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Die Frage ist, ob hier das Alter an sich (oder gar eine Abneigung gegen ältere Menschen) maßgebend war oder ob es nur zunehmend zu Verständigungsproblemen bzw. Meinungsverschiedenheiten kam. Die Ansichten, wie bestimmte Projekte umzusetzen sind, gehen ja schnell mal auseinander - noch dazu, wenn Auftraggeber und -nehmer aus unterschiedlichen Generationen sind. Schönheitsideale, technisch-gestalterische Ideale, Arbeitsabläufe, Umgangston am Set etc. können da durchaus inkompatibel werden.
Wer daran "schuld" ist, kann man pauschal nicht sagen. Es spielt auch keine Rolle; der Auftraggeber sitzt dann am längeren Hebel und tauscht den Auftragnehmer einfach aus.

mir diese Leute vor allem junge Frauen nur wegen meines Alters mit Argwohn begegnen, obwohl ich selber gelegentlich auch modele eher Hipster bin und nicht wie Onkel Otto daherkomme

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Soweit Deine Selbsteinschätzung.

Vivavista schrieb:

Auch ich, kein Berufsfotograf sondern Amateur im fortgeschrittenen Alter, merke aber auch , dass ich, will ich fremde junge Leute outdoor z.B. für die Boutique eines Freundes als fashion Models ablichten, mir diese Leute vor allem junge Frauen nur wegen meines Alters mit Argwohn begegnen

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das wundert Dich jetzt aber nicht wirklich, oder?

vg, Festan

Moin

das Stichwort wäre hier>>> Kompetenz zeigen

und natürlich das mit den richtigen Bildern auhc "beweisen" können
Mfg gpo

Bildlich: Da kommt ein alter Knacker mit einer Kamera und spricht junge Frauen an, ob er sie mal fotografieren kann. Alter, da kann man froh sein, wenn man nicht sofort verprügelt wird.

Die Gruppe der 50+ wächst mit den Babyboomer-Jahrgängen während die Gruppe der - 40 stagniert bzw. schrumpft. Zudem verfügt die 50+ Generation über das größte frei verfügbare Haushaltseinkommen.

Ich würde mal sagen, es gibt "schlimmere" Marktbedingungen für einen Fotografen über 50.

Pebble02 schrieb:

Bildlich: Da kommt ein alter Knacker mit einer Kamera und spricht junge Frauen an, ob er sie mal fotografieren kann. Alter, da kann man froh sein, wenn man nicht sofort verprügelt wird.

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so läuft das sicher nicht ab, dass ich auf der Straße fremde junge Frauen für ein shooting anspreche, sondern es ging um beabsichtgte outdoor Fashion-Aufnahmen für eine Boutique auf der Basis von vorausgegangenen Vermittlungen des jüngeren Boutique-Inhabers aus seinem Umfeld und unter Hinzuziehung absolut vorzeigbarer Fashion Fotos aus meiner Kamera für die Boutique, wo die jungen Models allerdings aus meinem privaten Umfeld stammten.

Für dilletantische Fotoshootings des Boutique-Besitzers mit seinem Handy waren die mir fremden Protoganistinnen eher aufgeschlossen.

Es würde einigen Diskussionen hier im Forum gut tun, wenn gewisse Leute dabei persönliche Anspielungen unterlassen würden, ohne die angegriffene Person auch nur annähernd persönlich zu kennen..

Vivavista schrieb:

Es würde einigen Diskussionen hier im Forum gut tun, wenn gewisse Leute dabei persönliche Anspielungen unterlassen würden, ohne die angegriffene Person auch nur annähernd persönlich zu kennen..

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ich sehe keine solchen persönlichen Angriff, aber Formulierungen, die Interpretationsspielraum bieten- sich klar auszudrücken würde einigen Diskussionen hier im Forum ebenfalls gut tun.

Wenn Du diesen jungen Menschen gegenüber genau so auftrittst wie hier, wundert mich der Gegenstand Deiner Schilderung gar nicht- da lasse ich mich auch lieber dilettantisch von einem mir sympathischen Menschen mit dem Handy aufnehmen als hochwertig von Dir.

vg, Festan

edit: hat dann ja vielleicht doch nichts mit dem Alter an sich zu tun...

Für einen Rauswurf kann es natürlich verschiedene Gründe geben. Wenn das Alter tatsächlich einer ist, dann ist das dumm, gerade in der Werbebranche. Eben weil die Babyboomer die kaufkräftigste Kundengruppe sind - noch, denn je älter der Mensch wird, desto weniger interessiert er sich für den Konsum.

Ich staune jedenfalls schon seit geraumer Zeit, daß die vom Jugendlichkeitswahn getriebene Wirtschaft nicht nur ihre erfahrensten und leistungsfähigsten Leute in den Vorruhestand komplimentiert, sondern auch die kaufkräftigste Zielgruppe kaum noch auf dem Radar hat. Unter den wenigen "alten" Menschen, die man in der Werbung sieht, sind allzuoft sichtlich junge Leute, die auf alt geschminkt sind. Überzeugend ist das nicht. Aber mir soll's recht sein. Das Leben ist leichter, wenn die Werbung an einem vorbeigeht und man nicht ständig unsinnige Kaufimpulse abwehren muß.

Für die entlassenen Fotografen tut sich jedenfalls ein großer, weitgehend unbeackerter Markt auf, der ihnen eher Vertrauen entgegenbringen wird als den jungen Leuten. Hoffentlich wissen sie es anzugehen.

Vivavista schrieb:

dilletantische Fotoshootings

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Machst du das beruflich? Du hast ja auch ein Profil und was ich da sehe sieht alles andere als professionell aus. Vielleicht ist es einfach das, gepaart mit dem Alter .

Insofern:

gpo schrieb:

Moin

das Stichwort wäre hier>>> Kompetenz zeigen

und natürlich das mit den richtigen Bildern auhc "beweisen" können
Mfg gpo

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fasst das ohne es direkt anzusprechen wohl gut zusammen. Sich mit der fetten Kamera aufzubauen und dann nicht zu liefern kommt halt vmtl. einfach nicht gut an.

Vivavista schrieb:

Die jungen Leute ... wollten altersmäßig unter ihresgleichen sein und sich nicht mit "alten Säcken" umgeben.

... mir diese Leute ... nur wegen meines Alters mit Argwohn begegnen, obwohl ich ...

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Waren wir denn anders?

Ich ja. Ich saß in meiner Schulzeit gerne im Cafe und es ergaben sich oft Gespräche mit Leuten jeden Alters. Ich war immer interessiert an ihren Geschichten und Ansichten.

Vivavista schrieb:

Erinnere mich aus meinem beruflichen Umfeld an 2 nach meiner Einschätzung sehr gute Fotografen, die sehr gut im professionellen Werbegeschäft mit top Kunden unterwegs waren und dann im fortgeschrittenen Alter (54 und 55)J sich dann mit der Gründung lokaler Portraitstudios aus der großem Werbefotografie verabschieden mussten, einfach nur weil sie für die Auftraggeber zu alt waren und daher nicht mehr akzeptiert wurden . Die jungen Leute der Werbeagenturen und Kreativ-Direktoren wollten altersmäßig unter ihresgleichen sein und sich nicht mit "alten Säcken" umgeben.
In der Kreativbranche sind halt überwiegend junge Leute unterwegs.

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Der ganze Ausgangspunkt dieser Diskussion ist für mich zunächst mal Spekulation. Woher wissen wir denn überhaupt, ob es Fakt ist, dass Deine Kollegen NUR aus Altersgründen abtreten mussten? Denen wurde doch bestimmt nicht von allen ihren Kunden gesagt "Sorry, wir vergeben keine Aufträge an Leute in ihrem Alter, dafür sind wir zu jung und zu hip!" Von daher reden wir hier sowieso über eine Mutmaßung, und über eine wahrscheinlich sehr komplexe berufliche Situation, die hier aber nur auf das Alter als einzigen Grund heruntergebrochen wird. Ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Und ich finde es auch relativ haltlos, der Generation Ende 20/Anfang 30 einfach pauschal zu unterstellen, dass sie die Generation 50+ für alte Säcke hält mit denen man sich gefälligst nicht abgibt.

wer in diesem 'Geschäft' unterwegs ist,
sollte sich vielleicht ein 'dickeres Fell'
zulegen...

bei der 'Masse' an Möglichkeiten sollte man
einkalkulieren das auf 50% der Fragen nach
Shootings positive Reaktionen kommen, auf
den anderen 50% nicht...

nicht das es hier noch nach 'verletzten Stolz'
aussehen tät...

und sehr gut ist der hier schon gegebene Tipp
bereits gemachte Motive und ihre Bearbeitung
vorab den geneigten Modells zu zeigen...

Blechvogl schrieb:

Ich ja. ...

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Klar, hat es uns alle fasziniert, wenn die "Alten" erzählten was sie früher so erlebten und angestellt hatten.

Wenn man aber gemeinsam auf Tour war, die Welt zu erobern und zu verändern ... das wollte man dann doch alleine machen; ... und wenn es nur darum ging zu zeigen man könne das auch; halt eben moderner, zeitgemäßer ... und nach unserem Geschmack und Gutdünken. ... das musste nicht besser oder erfolgreicher sein.

Jede neue Generation will sich abgrenzen, neu definieren ... ist doch eine ganz normale Entwicklung, die es immer gab und geben wird.

nun, wenn es die 'richtigen Alten' waren, konnte man schon
gut von dem vorhanden 'know kow' profitieren...

wollen ja nicht vergessen, dass es gerade diese Generation
war/ist, die den stärksten Umbruch mitgemacht haben...

Stichwort 'analog/digital'...

ich persönlich freue mich immer als 'alter Hase' wenn ich mit
jüngeren Kolleginnen und Kollegen unterwegs bin und deren
'neue' Sicht der Dinge sehe...

kann ich nur von lernen...

Erinnere mich aus meinem beruflichen Umfeld an 2 nach meiner Einschätzung sehr gute Fotografen, die sehr gut im professionellen Werbegeschäft mit top Kunden unterwegs waren und dann im fortgeschrittenen Alter (54 und 55)J sich dann mit der Gründung lokaler Portraitstudios aus der großem Werbefotografie verabschieden mussten, einfach nur weil sie für die Auftraggeber zu alt waren und daher nicht mehr akzeptiert wurden .

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Also, ich könnte mir schon durchaus vorstellen das es eine Hemmschwelle gibt.
Auf der anderen Seite, und das ist jetzt kein Angriff sondern eigentlich Tatsache, sollte das Portfolio für einen Fotografen sprechen und sich dieses Portfolio auch am aktuellen Zeitgeist und den Trends orientieren.
Idealerweise gehört man als Fotograf einer Fotografenvertretung an und die Vertretung hat gerne nen Blick auf das Portfolio der Fotografen und schubst neue Trends auch an.
Aktuell nachgefragt sind Cinemagraphs zum Beispiel.

Wenn man diesen Trends nicht folgt, ist man in der Tat sehr schnell "alt" und weg vom Fenster. Und mit dem Alter wird es ja auch immer schwieriger mit dem Zeitgeist mitzukommen.

Auch ich, kein Berufsfotograf sondern Amateur im fortgeschrittenen Alter, merke aber auch , dass ich, will ich fremde junge Leute outdoor z.B. für die Boutique eines Freundes als fashion Models ablichten, mir diese Leute vor allem junge Frauen nur wegen meines Alters mit Argwohn begegnen, obwohl ich selber gelegentlich auch modele eher Hipster bin und nicht wie Onkel Otto daherkomme

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Ich bin zwar erst 40, konnte aber gewisse Distanzen noch nicht entdecken. Obs das gibt ja, möglich. Kann ich mir gut vorstellen.

"If you think you are too old for rock'n roll - you are!
(Lemmy Kilmister)

Vivavista schrieb:

Auch ich, kein Berufsfotograf sondern Amateur im fortgeschrittenen
Alter, merke aber auch , dass ich, will ich fremde junge Leute outdoor
z.B. für die Boutique eines Freundes als fashion Models ablichten, mir
diese Leute vor allem junge Frauen nur wegen meines Alters mit
Argwohn begegnen, obwohl ich selber gelegentlich auch modele eher
Hipster bin und nicht wie Onkel Otto daherkomme.

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Mit einem Blick auf die Anhänge in Deinem Profil sehe ich mich genötigt
zu fragen ob die jungen Frauen die abgelehnt haben diese Bilder kannten?

Falls ja, liegt es meiner Ansicht nach eher nicht am Alter.

HaT schrieb:

Klar, hat es uns alle fasziniert, wenn die "Alten" erzählten was sie früher so erlebten und angestellt hatten.

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Nö, keine lustigen Anekdoten aus dem Leben, sondern Austausch von Weltanschauungen, Anregungen zum selber Weiterdenken.
Meine Berufswahl hing eng mit solchen Begegnungen zusammen, kurze oder wiederkehrende. Unter anderem die mit einem Schöngeist, der mir Ästhetik/sinnliche Wahrnehmung näherbrachte, die mit einem Kriegsfotografen, der mir seine Bilder zeigte und die erlebten Geschichten dahinter erzählte, die mit meinem späteren Mentor, der mich ermutigte, meinen Weg zu finden, die mit dem Life Magazine-Fotografen, der mich zum Staunen brachte. Und viele mehr.

********** schrieb:

ich persönlich freue mich immer als 'alter Hase' wenn ich mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen unterwegs bin und deren 'neue' Sicht der Dinge sehe...

kann ich nur von lernen...

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So ist es.

HaT schrieb:

Jede neue Generation will sich abgrenzen, neu definieren ... ist doch eine ganz normale Entwicklung, die es immer gab und geben wird.

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Ja, die Jungen sollen es anders machen, (hoffentlich) besser und nicht das Rad neu erfinden. Um die Welt zu erobern, muss man aber raus aus dem eigenen, begrenzten Brutgebiet.