Zu Alfreds Foto:
Besonders das erste der beiden springt ins Auge. Es ist etwas Besonderes. In einer Ausstellung wäre es unerwartet.
Es zeigt Unschärfe in "Reinform". Das Motiv wird hierdurch zugleich abstrahiert und wirkt räumlich.
Das zweite ist "normaler". Durch den gleichmäßigen Ansttieg der Unschärfe zum Hintergrund hin wirkt es in die Tiefe, räumlich.
Es entspricht den fotografischen Erwartungen in der Vor-Handyzeit.
Selten sieht man einen so schön gleichmäßigen Unschärfeverlauf. Meist, wenn der Hintergrund unscharf ist, ist der Schärfebereich flach und zwischendrin "pumpt" sich die Unschärfe auf. Ich nahm bisher an, das liege an Kompressionsartefakten und Schärfungsalgorithmen, aber ich habe gelesen, dass das auch einige Objektive so machen: Einen knackscharfen Schärfebereich, der aber sehr flach ist, dahinter wuselt sich die Unschärfe zusammen.
Nun von mir ein Bild mit sphärischer Aberration. (Die gleichzeitige chromatische Aberration wird durch Unschärfe überdeckt.)
Das Objektiv ist ein Brillenglas mit +6 Dioptrien und Offenblende. Zusätzlich habe ich eine Vorsatzlinse + 2 Dioptrien eingebaut. Die Gesamtbrennweite ist damit ca. 12,5 cm. Die Blende ist ungefähr 2.
Figur by
Bernd Hutschenreuther, auf Flickr
Für mich erstaunlich ist der relativ große Schärfebereich mit Schärfe in Unschärfe.