Bilderklau - was an Lizenzgebühr verlangen?

kamikatze · 27. Feb. 2013

Hallo zusammen, vielleicht hat ja jemand einen Linktipp für mich zum Thema oder kann mir aus Erfahrung sagen, was ich verlangen kann:

Schon vor 3 Jahren wurde ein Bild von mir in einer Zeitung verwendet, welches von Photocase stammte, aber ohne Quellenangabe in der Zeitung erschien. Damals konte ich 300€ nachträgliche Lizenzgebühr verlangen und bekam diese anstandslos ausgezahlt (ehe ich denen einen Prozess an den Hals hetze, will ich ja auch nicht.)

dieses mal entdeckte eine Bekannte ein Foto (es zeigt mejnen Mann) in einem Stadtmagazin, welches von meiner Website geklaut wurde, es ist in keiner Bildagentur etc., nur auf meiner Website. Das Bild wurde zudem bearbeitet.
Jetzt will ich der Zeitung natürlich schreiben.
Was kann ich hierfür verlangen? Sind die 300€ vom "letzten Mal" angemessen, oder was würdet ihr tun?

Ausserdem ist eines meiner Bilder via Photocase ebenfalls ohne Quellenangabe im Internet auf einer "lustige Gästebuchpix" Seite aufgetaucht. Das Bild wurde mehrfach verwendet und ist nun auch auf Facebook aufgetaucht ....
Auch dagegen möchte ich natürlich vorgehen und dem Betreiber der Website schreiben. Am Besten ohne Anwalt etc.

Habt ihr Tipps für mich?

Zürich · 27. Feb. 2013

Wie findest du heraus wo deine Bilder auf welcher Webseite verwendet wird ?

AWolff · 27. Feb. 2013

... da das Bild bearbeitet wurde, ist klar Vorsatz im Spiel. Da zieht auch keine Ausrede mehr.
300,-€ würde ich da nicht mehr pauschal ansetzen, sondern einen Anwalt einschalten und mit dessen Hilfe zusätzlich eine Unterlassungsverfügung erwirken.
Das hört sich hart an, ist es aber nicht.

Gruß, Andreas

Ralf_St · 27. Feb. 2013

Vor Gericht würde wahrscheinlich dieser Honorarkatalog Anwendung finden, der die Honorare abhängig von der Auflage definiert. Du könntest Dich da schlau machen und exakt diesen Betrag fordern und auch noch darauf verweisen.

Ich würde wenn letztes Mal 300 anstandslos ging, dieses Mal 500 probieren, so würde ich das machen.

Warum nicht selbst eine Unterlassungsverfügung erwirken?

Ein Anwalt kostet Geld und wenn das beim Gegner nicht zu holen ist, zahlst es selbst.

Jedoch würde ich klar und deutlich mit dem Anwalt und desse Kosten drohen, für den Fall dass Deine Forderung nicht unmittelbar erfüllt wird.

kamikatze · 27. Feb. 2013

ja, aus diesem Grund sag ich ja: ich will einen Anwalt vermeiden. ich hab keine Lust auf Prozesskosten etc., und auch gar nicht die Zeit dafür.
Letztes Mal war es eine andere Zeitung.
Mal sehen, 500 erscheint mir viel und ich kenn mich in diesen Dingen kaum aus, so dass ich mich deswegen ziemlich schwer tu.

@Zürich, was willst du genau wissen? Ich versteh deine Frage nicht.

Gast_301811 · 27. Feb. 2013

Ralf_St schrieb:
Ich würde wenn letztes Mal 300 anstandslos ging, dieses Mal 500 probieren, so würde ich das machen.

Sorry, aber das ist vollkommen daneben und in höchstem Maße unseriös.

Da geht es um Schadenersatz und nicht um Fantasieforderungen nach dem Motto "Rausholen was geht!".

kamikatze · 27. Feb. 2013

das war keine Fantasieforderung, sondern nachträgliche Lizenzgebühr anstatt einer Unterlassungserklärung und damals wurde uns empfohlen, das so zu machen.
Aus diesem Grund frage ich hier nach, um elegantere oder fachlich fundierte Ratschläge zu bekommen. Hast du einen?

ka9de · 27. Feb. 2013

Zürich schrieb:
Wie findest du heraus wo deine Bilder auf welcher Webseite verwendet wird ?

Google Bildsuche.

Yoda · 27. Feb. 2013

Hallo kamikatze,

kamikatze schrieb:
damals wurde uns empfohlen, das so zu machen.
Aus diesem Grund frage ich hier nach, um elegantere oder fachlich fundierte Ratschläge zu bekommen.

In wiefern die persönlichen Meinungen, die hier @topic zum Besten gegeben werden können, für Dich fundiert klingen oder sind, kannst natürlich nur Du entscheiden.

Hier im Forum für (Hobby-)Fotografen können und dürfen aber eben nur persönliche Meinungen gegeben werden, und alles in Richtung Rechtsberatung ist hier verboten.

Außerhalb dieses Forums selbst (und teils nicht einmal hier) haben die persönlichen Meinungen aus einem/diesem Online-Forum gar kein Gewicht, das solltest Du in Deine Betrachtungen einbeziehen.

Kry27 · 27. Feb. 2013

kamikatze schrieb:
das war keine Fantasieforderung, sondern nachträgliche Lizenzgebühr anstatt einer Unterlassungserklärung und damals wurde uns empfohlen, das so zu machen.
Aus diesem Grund frage ich hier nach, um elegantere oder fachlich fundierte Ratschläge zu bekommen. Hast du einen?

Die Kritik galt ja nicht dir. Das Zitieren erlaubt, zu erkennen, worauf man sich bezieht. Summilux kritisierte DIREKT den zitierten User. Nicht dich.

Cool down.

kamikatze · 27. Feb. 2013

Habe mich nicht angegriffen gefühlt, nur nach Rat gefragt. Ich kann das an Foren einfach nicht leiden, dass man eine Frage stellt und dann eine ganz andere Diskussion ausbricht

@Yoda, ich weiss dass ich keine Rechtsberatung bekomme, darum frug ich nach persönlichen Erfahrungen. Es ging mir nur darum, dass mir mit Kritik am letzten Vorgehen ohne bessere Idee leider nicht geholfen ist

fewe · 27. Feb. 2013

Summilux35 schrieb:
Sorry, aber das ist vollkommen daneben und in höchstem Maße unseriös.

Da geht es um Schadenersatz und nicht um Fantasieforderungen nach dem Motto "Rausholen was geht!".

Der erlittene Schmerz wird auch bei jedem Mal größer. Selbstverständlich muss man Gaunern seriösen Schadensersatz berechnen. Sonst noch was? Das Dreifache vom normalen Honorar ist üblich bei nicht fragen und ohne Namensnennung. Selbstverständlich holt man bei solchen Leuten soviel raus wie es geht. DAs sind Betrüger. Wenn sie glaubhaft versichern, dass das ein Irrtum war, wird man ihnen sowieso entgegenkommen. Das kann ja passieren. Aber wenn nicht, dann so viel herausholen wie möglich. Wenn solche Leute das zehnmal machen und das davon einmal jemand merkt, der dann das Drei- oder Vierfache verrechnet, ist es für sie noch immer ein gutes "Geschäft".

G.a.t.o.o.r · 27. Feb. 2013

kamikatze schrieb:
ja, aus diesem Grund sag ich ja: ich will einen Anwalt vermeiden. ich hab keine Lust auf Prozesskosten etc., und auch gar nicht die Zeit dafür...

aha. kosten vermeinden ect. ... wenn du mit deiner behauptung, das bild wurde geklaut, wirklich recht hast und das auch belegen kannst, wäre die gegenseite dann wohl auch zur zahlung solcher kosten verpflichtet.

rausholen was geht funktioniert eh nicht. bildhonorare sind nicht einheitlich geregelt. diese hängen von der art der nutzung, wo und wofür es genutzt wurde und wie lange ect. ab. da gibt es viele faktoren. wenn das bei deinem ersten fall mit einem privaten anschreiben zu regeln war heisst das nicht, das es jetzt wieder möglich ist.

G.a.t.o.o.r · 27. Feb. 2013

fewe schrieb:
Der erlittene Schmerz wird auch bei jedem Mal größer. Selbstverständlich muss man Gaunern seriösen Schadensersatz berechnen. Sonst noch was? Das Dreifache vom normalen Honorar ist üblich bei nicht fragen und ohne Namensnennung. Selbstverständlich holt man bei solchen Leuten soviel raus wie es geht. DAs sind Betrüger. Wenn sie glaubhaft versichern, dass das ein Irrtum war, wird man ihnen sowieso entgegenkommen. Das kann ja passieren. Aber wenn nicht, dann so viel herausholen wie möglich. Wenn solche Leute das zehnmal machen und das davon einmal jemand merkt, der dann das Drei- oder Vierfache verrechnet, ist es für sie noch immer ein gutes "Geschäft".

das ist populistischer unsinn! und üblich ist gar nichts. es kann sein das "die" den praktikanten losgeschickt haben, wie das heute so geht in den redaktionen, und der keine ahnung hatte was er macht. von betrug und schmerz würde ich da nicht zwingend ausgehen!

Hugo Habicht · 27. Feb. 2013

kamikatze schrieb:
Habt ihr Tipps für mich?

Ich verwende in solchen Fällen den Honorarrechner: Klick und verrechne einen 100% Aufschlag für die nicht-genehmigte Verwendung. Wobei in meiner Erfahrung professionelle Verwender der Bilder ohne große Diskussion zahlen (weil sie wissen, dass sie Dreck am Stecken haben) im Gegensatz zu Privaten...

fewe · 27. Feb. 2013

G.a.t.o.o.r schrieb:
es kann sein das "die" den praktikanten losgeschickt haben, wie das heute so geht in den redaktionen, und der keine ahnung hatte was er macht.

Diese Möglichkeit hatte ich ja auch einbezogen. Sowas kann passieren, dann wird man wohl auch nicht scharf schießen. Eigentlich liegt das in dem Fall ja in der Verantwortung der Zeitung. Sollen sie halt qualifizierte Leute beschäftigen. Wenn sie dabei sparen wollen, dann haben sie halt auch das damit in Kauf genommene Risiko.

fewe · 27. Feb. 2013

Hugo Habicht schrieb:
Ich verwende in solchen Fällen den Honorarrechner: Klick und verrechne einen 100% Aufschlag für die nicht-genehmigte Verwendung.

Wenn der Name nicht dabeisteht, dann sind es nocheinmal 100%; also das Dreifache. Ja, Profis zahlen das sofort, weil sie wissen, dass sie eh nicht daran vorbeikommen und es nur noch teurer wird. Leute, die sich damit nicht auskennen, glauben, dass sie damit durchkommen können.

footostudio · 27. Feb. 2013

kamikatze schrieb:
Habe mich nicht angegriffen gefühlt, nur nach Rat gefragt. Ich kann das an Foren einfach nicht leiden, dass man eine Frage stellt und dann eine ganz andere Diskussion ausbricht

@Yoda, ich weiss dass ich keine Rechtsberatung bekomme, darum frug ich nach persönlichen Erfahrungen. Es ging mir nur darum, dass mir mit Kritik am letzten Vorgehen ohne bessere Idee leider nicht geholfen ist

Nim einen Anwalt.

Die lachen doch sonst über dich.

Die Zeit du angeblich nicht hast nimmt sich dann dein Anwalt.

Kostet eben wenn du verlierst.

Aber das ist ja wohl ausgeschlossen wenn das nicht so ein Luschananwalt ist. :angel:

kamikatze · 27. Feb. 2013

Vielen Dank Hugo, das hat mir sehr geholfen!

Peter I. · 27. Feb. 2013

G.a.t.o.o.r schrieb:
es kann sein das "die" den praktikanten losgeschickt haben, wie das heute so geht in den redaktionen, und der keine ahnung hatte was er macht. von betrug und schmerz würde ich da nicht zwingend ausgehen!

Werd' halt in Zukunft auch jemanden einkaufen schicken, der mit der "Kasse" genannten Ladeneinrichtung nichts anfangen kann.

Im Ernst solltest Du die Leute hier nicht für blöd halten, das Auftreiben von Bildern ist Tagesgeschäft der Redaktionen und deren Angestellte sind nicht unzurechnungsfähig. Derjenige, der denen aufträgt, Bilder abseits der üblichen Beschaffungswege einzusammeln, hat das Risiko erwischt zu werden sowie die Konsequenzen daraus gegen die Kosten normaler Honorarzahlungen abgewogen und ist offenbar zu dem Ergebnis gelangt, daß Klauen auf Dauer immer noch billiger kommt. Die Rechtsverfolgungskosten, die der Fredstarter jetzt möglicherweise lostritt, sind bei solchen Strategien fest eingeplant.

Herzlich willkommen im "neuen" DSLR-Forum!

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