Kamera Fuji X100 Modelle: Fokussieren mit OVF

Ich habe keine praktische Erfahrung mit den Fuji Hypridsuchern (außer etwas Herumspielen im Laden). Da ich mich aber für die neue X100F interessiere, beschäftigt mich folgende Frage, zu der ich über die Forensuche nichts gefunden habe. Die Frage richtet sich ausdrücklich an Praktiker, die mit einem X100 Modell (oder einer X Pro) arbeiten, an theoretischen Überlegungen bin ich in dem Fall weniger interessiert:

Wie macht ihr das beim Fokussieren mit dem OVF? Mir ist aufgefallen, dass der Leuchtrahmen nach dem Fokusvorgang etwas verspringt, um den Parallaxenfehler auszugleichen. Dabei springt auch das angezeigte Fokusfeld (ich fokussiere gerne mit einem zentralen Feld). Normalerweise würde ich dann ja die Kamera dem Rahmen entsprechend noch etwas verschwenken, damit das Motiv wieder "passt".

Aber das Ganze bedeutet dann doch, dass das Fokusfeld vorher der Parallaxe entsprechend nicht korrekt auf mein Hauptmotiv ausgerichtet war. Ich würde doch dann beim OVF immer leicht daneben zielen. Wie macht ihr das bzw. welche Erfahrungen habt ihr damit? Es müsste doch häufiger zu leichten Fehlfokussierungen führen. Nehmt ihr den OVF nur, wenn die Schärfentiefe so groß ist, dass das keine Rolle spielt?

Das hat man nach kurzer Zeit einfach drin. Ich weiß mein Motiv ist recht nah dran also richte ich die Kamera nicht zentral "voll drauf" sondern ziele etwas dran vorbei.

leicanik schrieb:

Wie macht ihr das

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Also am Anfang habe ich mit der x100 fast nur den optischen VF genutzt,
nach und nach habe ich (insb. im Nahbereich) dann oft auf den elektronischen
VF umgeschaltet. Wenn ich die x100 nun nutze, nehme ich fast ausschliesslich den eVF.

Das von dir genannte Problem mit der Verschiebung des Fokuspunkts
tritt im Grunde nur um Nahbereich auf. Ich pers. habe mir (als ich noch mehr
den oVF genutzt habe) geholfen, indem ich zweimal fokussiert habe ... das
erste Mal um zu sehen, wo das Fokusfeld dann mit Korrektur zu liegen kommt,
das zweite Mal, nachdem ich den Punkt, den ich im Fokus haben will in
diesen Bereich gebracht habe. Letztlich finde ich aber (insb. auch wegen
der Lupenfunktion) den eVF praktischer (jedenfalls im Nahbereich).

Der OVF ist zwar ganz nett, aber in der Praxis verwende ich fast nur den EVF.

Vielen Dank für eure Antworten. Das mit dem Abschätzen kann ich mir vorstellen, und wenn Zeit genug ist, ist das zweimalige Fokussieren auch eine gute Lösung.

Was mich wundert: Es scheint viele Nutzer (nicht nur hier) zu geben, die die X100 Kameras vorwiegend mit dem EVF nutzen. Für mich wäre gerade der OVF bzw. die Möglichkeit, flexibel beides nutzen zu können, der Kaufgrund. Ich habe nämlich mit den EVFs diverser Kameras bei sehr hellem Sonnenlicht das Problem, dass der dann zu dunkel ist. Zuletzt habe ich meine Sony A7 deswegen hergegeben, obwohl ich ansonsten sehr zufrieden damit war. Deswegen bin ich überhaupt auf Fuji und seine Hybridsucher gekommen.

Wie kommt das: Stellt sich für viele der OVF dann doch als unpraktisch heraus, bzw. welche Nachteile hat er denn in euren Augen? War er kein Kaufgrund?

(Hintergrund der Frage: Bei überwiegender Nutzung des EVF käme mir dann auch eine PEN-F oder E-M5 II in den Sinn. Die sind auch nicht viel größer mit dem 17mm Objektiv, aber flexibler. Jetzt mal abgesehen von den Unterschieden bei den Sensoren).

leicanik schrieb:

Wie kommt das: Stellt sich für viele der OVF dann doch als unpraktisch heraus, bzw. welche Nachteile hat er denn in euren Augen? War er kein Kaufgrund?

(Hintergrund der Frage: Bei überwiegender Nutzung des EVF käme mir dann auch eine PEN-F oder E-M5 II in den Sinn. Die sind auch nicht viel größer mit dem 17mm Objektiv, aber flexibler. Jetzt mal abgesehen von den Unterschieden bei den Sensoren).

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Ein wirklicher Kaufgrund war der Hybridsucher eigentlich nicht ... und wie oben
geschrieben, wenn die Motive eine gewisse Entfernung nicht unterschreiten
dann ist der oVF völlig in Ordnung (dazu ggf. auch stromsparender). Im
Nahbereich bietet der eVF einfach die besseren Möglichkeiten (oder die
höhere Wahrscheinlichkeit) für ein Bild, dass da scharf ist, wo du es haben
willst).

Ich pers. finde die diversen eVF (nicht nur der x100, auch von anderen
Kameras) eigentlich nie als "zu dunkel" ... bestenfalls als "zu klein".

Ich habe mir, weil die 35mm-only der x100 letztlich doch etwas unflexibel
sind, noch eine Lx100 geholt. (Die hat nur einen eVF, aber ist ok für mich).

Nochmal zum OVF:
Man sollte unbedingt die Korr. AF-Rahmen einschalten.

Jetzt hat man eine kleine Hilfe zwischen unendlich und 0,5m.
Bei allem über ca. 6-7m wird sich aber der Bildauschnitt bei der X100 nicht mehr viel bewegen, sprich alles zwischen ca. 6-7m und 0,5m ist Übung gefragt, also schätzen oder 2 mal fokussieren.
Bei der X100T und X100F kann man zur Hilfe noch den kleinen EVF einschalten.

Wieso den EVF benutzen?
Weil es einfacher und genauer ist.

Wieso den OVF benutzen?
Weil es Spaß macht.

Herzlichen Dank euch beiden. Der Tipp mit Korr. AF-Rahmen ist prima, das hatte ich im Laden natürlich nicht entdeckt (und der Verkäufer war mehr an seiner persönlichen Selbstdarstellungsshow interessiert als an meinen Fragen ).

Prima, das hilft mir schon mal viel weiter

Ich hatte auf meiner Paris-Reise diese Woche die X100T (habe sie kurz vor der Reise gekauft) und die X-T1 dabei.

Ich habe mit der X100T in der Regel den OVF genutzt, der einfach schön hell war. Da ja sogar die Wasserwaage, das Histogramm und der AF-Punkt mit dem Sucherrahmen angezeigt werden, war der OVF sehr perfekt bei der Nutzung.

Klar ist, dass das Bild bei der Bildkontrolle bei Tageslichtaufnahmen viel dunkler rauskommt - je nach JPG-Vorgaben. Bei kritischen Lichtsituationen habe ich allerdings auf den EVF umgeschaltet, um die wirkliche Bildkontrolle zu haben.