Ich habe neben einem TT350F inzwischen auch fünf TT685F, einen V860IIF , drei AD200, einen AD600B und einen X1T-F.
Grundsätzlich sind Fuji-kompatible Godox-Aufsteckblitze derzeit nicht brauchbar, wenn man sie isoliert als einzelne Aufsteckblitze im normalen von der Kamera aus gesteuerten TTL-Modus verwenden möchte – also der "ganz normale" TTL-Betrieb, wie man ihn von den Fuji-Blitzen, den eingebauten Blitzen und sonstigen kompatiblen Blitzen kennt. Godox hat nämlich einen absurden Firmware-Bug im gesamten Fuji-Blitz-Sortiment (TT685F, V860IIF und TT350F), der die TTL-Blitzbelichtungskorrektur (FEC) unbrauchbar macht, indem der in der Kamera eingestellte Korrekturwert im Blitz verdoppelt wird. Korrigiert man also den TTL-Blitz +1 EV, bekommt man in Wirklichkeit +2 EV. Die kleinste effektive Korrektureinheit ist somit 2/3 EV, was natürlich in vielen Fällen viel zu viel bzw. einfach zu grob ist.
Es gibt aber zum Glück einen einfachen Workaround für dieses Problem: Man betreibt die auf der Kamera aufgesteckten Blitze im Master-Modus und schaltet die Gruppen A/B/C dort aus. Den Master stellt man auf TTL. Der Blitz verhält sich dann wie im Einzelblitzmodus, und man kann ihn auch weiterhin wahlweise über das Kameramenü oder am Blitz selbst konfigurieren. An der Kamera und am Blitz eingestellte Korrekturen addieren/subtrahieren sich dann, so wie man das noch von Fuji selbst mit dem alten Blitzsystem kennt.
Wer manuell blitzt oder Multi-Stroboskop-Blitz verwenden will, kann das natürlich auch ganz normal ohne Master-Modus machen, hier gibt es ja keine FEC, sondern man stellt die Blitzleistung fix in der Kamera oder am Blitz ein – wo man es macht, ist unerheblich.
Eine Besonderheit ist in diesem Kontext wie schon früher beschrieben der X1T-F, bei dem im Master/Slave-Betrieb eine in der Kamera eingestellte FEC grundsätzlich in doppelter Dosis an alle Slave-Blitze weitergereicht wird (also zum Beispiel +2 EV, wenn man in der Kamera +1 EV korrigiert). Wer das nicht will (und wer will das schon), muss also darauf achten, dass die FEC in der Kamera auf Null steht und alle Korrekten für die einzelnen TTL-Gruppen über den X1T-F vorgenommen werden – so wie es ohnehin vorgesehen ist.
Mit der X100F funktioniert der Godox Master/Slave-Betrieb bei den von mir getesteten Geräten nur mit ausgewählten Verschlusszeiten – nicht gehen 1/15s sowie alles zwischen 1/80s und 1/500s (eingeschlossen). Das wie gesamt im Master-Betrieb (TTL und Manuell).
Im normalen Betrieb funktionieren alle Zeiten, nur dann hat man bei TTL wieder den gerade beschriebenen Bug mit der doppelten TTL-Blitzbelichtungskorrektur.
Große Lust, mich mit diesem Schlamassel zu beschäftigen habe ich indes keine, weil ich festgestellt habe, dass die Godox-Blitze und der X1T-F mechanisch nicht gut auf die X100F passen. Der Blitz bzw. Transmitter blockiert den Blick auf das Verschlusszeitenwahlrand, und das ISO-Rad wird unbrauchbar, weil man es nicht mehr hochziehen kann, wenn der Blitz sauber festgeschraubt ist. Das darf man übrigens Fuji als Versagen bei der Konstruktion ankreiden, denn dieses Problem betrifft sehr viele Fremdblitze, die mit einem dicken Rändelrad befestigt werden und nur einen geringen Abstand zwischen Schuh und Blitzkörper haben.