Produktfotografie mit Stil

JMD-Kiel · 23. Juli 2014

Hallo, liebe Forum Gemeinde....
ich möchte Euch heute eines meiner aktuellen Arbeiten vorstellen.
Eine Packung Anti-Statik Tücher und 6 Stunden Photoshop später, sitzt das Endresultat endlich

Das Bild besteht aus 7 Einzelaufnahmen und wurde mit 4 Blitzköpfen und 5 Reflektoren (überwiegend aus Alubeschichteten Negerkuss Kartons oder weißer Pappe... hoch lebe Dickmanns :lol:

) abgelichtet. Die Einzelnen Bilder dann in Poposhop zusammengesetzt und ein paar glanzpunkte noch nachträglich per Hand und Grafiktablett eingezeichnet.
Als Untergrund diente eine hochglanz Plexiglasplatte, die ständig mit Anti-Statik Tüchern gereinigt werden musste, da die Dinger sich derart schnell und heftig aufladen, das man kaum hinterher kommt. Das Hintergrundlicht stammt von einem Blitzkopf mit Tube-Lichtformer und einer blauen Litofolie.
Kamera: Canon EOS 5D MIII
Objektiv: Canon 50mm 1:1.4mm F22 und ISO 100.

Ich hoffe es gefällt und wer Fragen hat oder noch mehr sehen möchte, kann mich gern anschreiben unter: http://produktfotografie-kiel.de

beste Brüße und immer gut Licht: Helmut

Desas · 23. Juli 2014

Welch Aufwand und am Ende fällt das Ding nach hinten um und das Lumix-L nur aufm Kopp. :angel:

ASretouch · 23. Juli 2014

Das ganze gerade gedreht würde recht gut aussehen. Gerade bei Spiegelungen fallen gekippte Bilder besonders auf.
Das mit dem gespiegeltem L lässt sich bei dem gelungenem Aufnahmewinkel schlecht vermeiden, kannst es ja schlecht einfach weg lassen.

schokorossi · 23. Juli 2014

Spontan würde ich sagen, das ist nicht nur schief, sondern fluchtet auch nach unten. Aber das sind ja nur zwei Handgriffe, dann passt es. Ansonsten tolles Licht!

ASretouch · 23. Juli 2014

schokorossi schrieb:
..., sondern fluchtet auch nach unten.

Das ist nun mal so. Nicht jede Perspektive muss gekillt werden nur weil Lr/ACR das so einfach können.

Das Licht finde ich auch ganz ok.

DaBest · 23. Juli 2014

Welchen Sinn macht hier denn die "Perspektive"?

ASretouch · 23. Juli 2014

DaBest schrieb:
Welchen Sinn macht hier denn die "Perspektive"?

Die Perspektive und deren Gesetzmäßigkeiten sind nunmal Fakt. Diese zu verändern führt dazu das sie nachher nicht mehr stimmt.
Für mein Empfinden ist es nun einmal so das das etwas mit abnehmender Entfernung kleiner wird.
Wenn etwas von schräg oben aufgenommen wurde wir es nach unten natürlich schmäler. Dieses gerade zu stellen
führt dazu das es so wirkt als währe die Kamera im Original unten breiter wie oben.
Auch wenn nicht jeder die Ursache dafür erkennt, irgendwas stimmt da jedenfalls nicht mehr.

Desas · 23. Juli 2014

ASretouch schrieb:
Das mit dem gespiegeltem L lässt sich bei dem gelungenem Aufnahmewinkel schlecht vermeiden, kannst es ja schlecht einfach weg lassen.

Jupp, da würde ich als Herr Lumix sagen: «Dreh mir da ma’ die Kamera, ich will sowohl Lumix als auch L sehen.»

ASretouch · 23. Juli 2014

Keine Frage, deshalb gibt es dann ja bei solchen Produktfotos meistens mehrere Ansichten
oder sogar rundum Schwenkansichten. Hier gehts jetzt mal um die eine.

schokorossi · 23. Juli 2014

ASretouch schrieb:
Die Perspektive und deren Gesetzmäßigkeiten sind nunmal Fakt. Diese zu verändern führt dazu das sie nachher nicht mehr stimmt.
Für mein Empfinden ist es nun einmal so das das etwas mit abnehmender Entfernung kleiner wird.
Wenn etwas von schräg oben aufgenommen wurde wir es nach unten natürlich schmäler. Dieses gerade zu stellen
führt dazu das es so wirkt als währe die Kamera im Original unten breiter wie oben.
Auch wenn nicht jeder die Ursache dafür erkennt, irgendwas stimmt da jedenfalls nicht mehr.

Im Prinzip gebe ich dir recht. Es ist aber auch eine Frage der Sehgewohnheiten in den jeweiligen Sparten. Bei Architektur vermeidet man i.d.R. auch die stürzenden Linien. Und hier bei der Produktfotografie scheint es mir auch nicht angezeigt, jedenfalls so ausgeprägt. Jedenfalls eine interessante Frage, wie man damit umgeht. Letztendlich "rechnet" unser Gehirn einiges raus, wie mir scheint. Zumindest meines.

Desas · 23. Juli 2014

ASretouch schrieb:
Hier gehts jetzt mal um die eine.

Genau. Und da nur diese eine präsentiert ist, würd’ ich solange rumfummeln, bis ich entweder das aufrechtstehende «L» an der Kamera sehe oder auf die reflektierende Unterlage verzichten. So prominent das kopfstehende «L» im Bild spiegelt, ist es ohne sein Gegenstück einfach extrem irritierend.

ASretouch · 23. Juli 2014

schokorossi schrieb:
Letztendlich "rechnet" unser Gehirn einiges raus, wie mir scheint. Zumindest meines.

Meines erkennt (leider sofort) wie es richtig sein müsste. Bei Architekturbildern muss man schon zur Zentralperspektive
greifen wenn es "passen" soll. Wenn nicht, stört mich ein vollständig gerades ausrichten der Fluchten auch dort.
Gebäude werden nach oben nun mal schmäler wenn man auf Eingangshöhe steht.

"das kopfstehende «L» im Bild spiegelt, ist es ohne sein Gegenstück einfach extrem irritierend"
Da ist natürlich was drann. Vielleicht könnte man ja ne Fliege durchs Bild fliegen lassen

colias · 23. Juli 2014

Ich hätte - abgesehen vom Geraderichten (stürzende Linien würd ich lassen, siehe ASretouch) - die verbleibenden Staubkörner noch retuschiert und das fleckige im rechten Drittel (woher kommt das?) weggenommen. Seh das nur ich oder bin ich zu pingelig?!
Sind die Tonwertabrisse Folge des Verkleinerns?

auch mich stört das L

Desas · 23. Juli 2014

ASretouch schrieb:
Vielleicht könnte man ja ne Fliege durchs Bild fliegen lassen

10dency · 24. Juli 2014

ASretouch schrieb:
Die Perspektive und deren Gesetzmäßigkeiten sind nunmal Fakt. Diese zu verändern führt dazu das sie nachher nicht mehr stimmt.

Und so begann die Verteufelung des betrügerischen Shiftens in der Fotografie ...

ASretouch · 24. Juli 2014

10dency schrieb:
Und so begann die Verteufelung des betrügerischen Shiftens in der Fotografie ...

ist nur meine auf Fakten beruhende Meinung. Ich "betrüge" ja teilweise selber etwas, jedoch nur so weit
das es noch nicht falsch wirkt. Ganz aufgerichtet ist es fast nie (auf der Suche nach der goldenen Mitte).

schokorossi · 24. Juli 2014

Für mich wirkt das aktuelle Bild perspektivisch falsch bzw. unglücklich. Genau könnte ich es aber gar nicht sagen, sondern müsste etwas herumspielen.

Das mit dem "L" stört mich jetzt persönlich nicht, aber ein Auftraggeber könnte damit Probleme haben, schätze ich.

colias · 24. Juli 2014

schokorossi schrieb:
Für mich wirkt das aktuelle Bild perspektivisch falsch bzw. unglücklich. Genau könnte ich es aber gar nicht sagen, sondern müsste etwas herumspielen.

Vielleicht irritiert dich die abfallende Linie im Hintergrund.

Sollte man "Perspektivekorrektur" nicht entsprechend der Aufgabe einsetzen? Ich empfinde korrigierte Architektur bspw meist als bewusst korrigiert, aber im entsprechenden Kontext nicht störend. Diese Aufnahme soll vermutlich das Produkt schmackhaft machen und nicht Technikfreaks dazu verleiten das Lineal zu zücken, weshalb ein bisserle Sturz schon passen würde, vorausgesetzt es wird als konsequent durchs ganze Bild empfunden, s.o.

schokorossi · 25. Juli 2014

colias schrieb:
Vielleicht irritiert dich die abfallende Linie im Hintergrund.

Sollte man "Perspektivekorrektur" nicht entsprechend der Aufgabe einsetzen? Ich empfinde korrigierte Architektur bspw meist als bewusst korrigiert, aber im entsprechenden Kontext nicht störend. Diese Aufnahme soll vermutlich das Produkt schmackhaft machen und nicht Technikfreaks dazu verleiten das Lineal zu zücken, weshalb ein bisserle Sturz schon passen würde, vorausgesetzt es wird als konsequent durchs ganze Bild empfunden, s.o.

Genau, die Hintergrundlinie ist für mich ziemlich entscheidend. Sie muß für meine Begriffe absolut waagerecht sein. Ich habe ein bißchen gespielt (was ich natürlich nicht hier reinstelle) und bin zum Schluß gekommen, auf die stürzenden Linien doch verzichten zu wollen.

billy3 · 25. Juli 2014

hi,

mir gefällt deine Arbeit schon recht gut. Wenn du allerdings eine Knips mit Leica-Objektiv fotografierst, müssen die Angaben auf dem Objektiv knacke-rattenscharf sein. Finde ich jedenfalls.

Gruß
billy3

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