Dies hält sich i.wie hartnäckig. Hast Du ne Quelle?
Das reichhaltige Farb- und Luminanz-Aliasing, welches man bei geeigneten Motiven mit einer 5D und kontrastreicher Optik erzeugen kann, ist hierfür beweisend.
Aber schau´ einfach selbst:
https://www.dpreview.com/reviews/im...3Key=cbbe1b118be04e5283c8303787fa9d55.acr.jpg
..als Argument gegen das "Neuere" aber eher mau..
Ich argumentiere nicht primär *gegen* das Neuere, sondern *für* den Bestandsschutz. Da das Ältere ja mit der Zeit nicht schlechter wird (zumindest solange die Kamera keinen Defekt hat), benötige ich für meinen Teil Argumente, die *mir* bei *meiner Arbeitsweise* durch eine neuere Kamera relevante Vorteile versprechen. Da gibt es dann zwei Schichten: 1. die Schicht der technischen Daten/Messwerte und 2. die Schicht, in der die Relevanz dieser technischen Daten/Messwerte für die eigene Arbeitsweise bewertet werden muss.
Ich gebe mal ein Beispiel:
Die höhere Pixelzahl einer 5D-IV oder gar einer 5DsR bei gleichzeitig angestiegenem SNR und höherer Dynamik - allesamt unabweisbare, relevante Leistungsvorteile. Schicht 1 ist somit schon klar zu beantworten. Aber wie sieht das für mich persönlich in meiner Anwendungsweise und im Kontext meiner Ausrüstung aus - also Schicht 2?
Da ich (!) eine höhere Detailliertheit als die recht ordentlich gezeichneten 12,8 MP der 5D im Bild nicht dringend für noch größere Prints benötige, dann erlaubt die höhere Pixelzahl einer 5D-IV oder einer 5DsR nur noch einen großzügigeren Bildbeschnitt. Wenn ich aber das Bild beschneide und stärker nachvergrößern will, dann muss die Optik auch eine entsprechend bessere Detailwiedergabe erreicht haben. Das schafft zwar mein 135/2 zumindest ab f/2.8 mit Leichtigkeit, aber das vorhandene 20/2.8 "reicht" selbst deutlich abgeblendet in den Bildrändern gerade mal für die großen Pixel der 5D und auch das 50/1.4 ist bei weit geöffneter Blende (f/1.4-f/2.5) abseits des unmittelbaren Bildzentrums nicht der Hochauflösungsburner. Das 85/1.8 liegt irgendwo zwischen dem 50er und dem 135er: mit der 5D genügt ein Abblenden auf f/2.5-f/2.8, um eine maximale Bildschärfe zu erzielen. Fakt ist also, dass ich zur Ausnutzung der dichteren Pixel der 5D-IV/5DsR meine Objektive stärker abblenden (50er und 85er) oder neu und in wesentlich höherer Qualität kaufen müsste (20er und eigentlich auch das 50er). Last but not least sinkt bei Bildbeschnitt der SNR ab. Beschneide ich das Bild einer 5D-IV auf 12,8 MP, so ist ihr SNR-Vorteil von 1 Blendenstufe gegenüber der ur-5D komplett wegverfrühstückt. Ein 12,8-MP-Ausschnitt der 5DsR hat sogar einen um knapp eine Blendenstufe geringeren SNR als die unbeschnittene 5D. Ergo: ja, ich könnte stärker beschneiden, aber ich bezahle dafür in Form eines Aufbrauchens der SNR-Vorteile modernerer Sensoren. Wenn ich zudem weiter abblenden muss, um mit der vorhandenen Optik die zusätzliche Detailzeichnung erzielen zu können, ist auch die Bildwirkung nicht mehr die Selbe. Im Endresultat würde ich also auch mit einer 5D-IV oder 5DsR versuchen, nur so wenig wie nötig nachzubeschneiden. Die größeren Pixelzahlen sind dann für mich vergleichsweise unerheblich.
Anders bei low-light: hier wäre ich höhere SNR-Werte sehr dankbar, auch wenn meine Optik nicht rasend zusätzliche Details wiedergeben sollte. Daher wäre für Konzert oder indoor-Reportage in available light (AL) eine modernere Kamera fein. Ehrlich gesagt wären dann aber die Specs einer Sony a7R-II(III) noch besser als jene einer 5D-IV oder der 5DsR. Da Konzert- und indoor-AL-Fotografie nicht meine vorrangigen Ziele sind, kann ich meine Kaufgelüste noch erfolgreich bändigen. Schicht 2 ist in meinem persontichen Fall noch nicht überzeugt und die ur-5D geniesst weiterhin mit gutem Recht ihren Bestandsschutz.