Quasi-Monopol in der Sensorherstellung - Welche Anbieter neben Sony gibt es noch?

Huhu,

Bekanntlich finden immer mehr Sensoren von Sony Einzug in allerhand Kamerasysteme der verschiedenen Hersteller. Dort werden dann ggf. nur ein paar Anpassungen vorgenommen etc. Pp.

Leider ziehen Sony Sensoren Staub magisch an und lassen sich nur ungern mit DiscoFilm reinigen. Das brachte mich zu einer Frage, die in Zukunft festlegt, wem ich Geld in den Rachen schieben darf:

Welche unabhängigen Sensorhersteller gibt es überhaupt noch? Meiner vereinzelten Suche im Web nach nur Canon und Sigma? Nikon kauft hin und wieder (öfter?) auch bei Sony ein (D810), korrekt? Mir geht es dabei weniger um "ist halt technisch Überlegen Blabla" und mehr um praktische Möglichkeiten wie bspw. Reinigung mit DiscoFilm.

Einzig wichtig technische wäre: Vollformat und im Idealfall spiegellos mit geringem Auflagenmaß um viele Objektive adaptieren zu können.

Liebe Grüße wünscht
Kevin.

Lugias Crusader schrieb:

Einzig wichtig technische wäre: Vollformat und im Idealfall spiegellos mit geringem Auflagenmaß um viele Objektive adaptieren zu können.

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Leica SL

Konnte nicht direkt etwas finden, scheint jedoch auch ein Sony Sensor.

Soweit ich weiß, stammt der Sensor nicht von Sony, ich hatte mal einen Link, finde den aber auf die Schnelle nicht mehr.

Lugias Crusader schrieb:

Mir geht es dabei weniger um "ist halt technisch Überlegen Blabla" und mehr um praktische Möglichkeiten wie bspw. Reinigung mit DiscoFilm.

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Du wirfst da zwei unterschiedliche Sachen in einen Topf. Zum einen gibt es da die Firmen die den Sensor herstellen und dann die, die das Filterpaket vor dem Sensor designen das es dann zu reinigen gilt. Selbst wenn der zugekaufte Sensor bei vielen Kameras aus der gleichen Serie ist, die Filter macht jeder Kamerahersteller nach seinen eigenen Vorstellungen, bzw. lässt ihn nach seinen Vorgaben fertigen und vergüten.

... und zu den Sensorherstellern selbst ist nur eines ganz Gewiss: steter Wandel.

Canon (edit: war Fehlannahme "und Fuji") stellt seine Sensoren selber her. Nikon hatte mal eigene Sensoren, verbaute später vorrangig Sony, aber auch Toshiba-Sensoren, die nun von Sony gekauft wurden. Leica und Olympus nutzten eine Zeit lang Kodak CCD-Sensoren. Die Produktlinie wurde zwischenzeitlich von Kodak verkauft oder ausgegliedert und läuft nun ebenso wie die Palette von Aptina (einer der führenden Entwickler von "stacked sensors") unter dem Label "ON Semiconductor" weiter. Wissenschaftliche Großflächen-Sensoren kommen von Fairchild (mittlerweile auch von ON Semic. geschluckt) und Dalsa (jetzt: Teledyne DALSA). Besonders rauscharme EM-CCDs kommen von e2v und Texas Instruments, ... sehr viele kleinere Hersteller decken weitere Bereiche wie Video, Kameras für industrielle Anwendungen ("machine vision"), für automobile Assistenzsysteme oder auch den biomedizinischen Bereich ab.

Insgesamt ist die konventionelle CCD- bzw. CMOS-"Sensorbäckerei" vom halbleitertechnischen Aspekt her eher ein simples Prinzip, so dass im Vergleich zum CPU-Business ein relativ rascher Produkt- und Herstellerwandel geschehen kann. Uns kann es freuen, denn nur so bleiben die Weiterentwicklung und der Preisdruck gesichert.

Danke bisher fürs Input!

Lugias Crusader schrieb:

Leider ziehen Sony Sensoren Staub magisch an..

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Gibt's dafür ne belastbare Statistik?

Das gehört doch eher in den Bereich Mythen und Esotherik..

Lugias Crusader schrieb:

Das brachte mich zu einer Frage, die in Zukunft festlegt, wem ich Geld in den Rachen schieben darf:.

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Na wenn man nach solchen Kriterien Kaufentscheidungen fällen mag..
Der Sensorhersteller wäre wohl das letzte Argument für mich..

Also der Sensor in meiner A77II zieht a) nicht viel Staub an und lässt sich b) wunderbar mit Nightshots Sensorfilm (ist ja dem Discofilm sehr ähnlich) reinigen.

Mi67 schrieb:

... und zu den Sensorherstellern selbst ist nur eines ganz Gewiss: steter Wandel.

Canon und Fuji stellen ihre Sensoren selber her.

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Wer hat von den Herstellern eigene Fabs oder wer läßt sein Design nur fertigen? Canon hat noch eigene Fabs, Sony und Nikon nicht ...
Ich weiss allerdings auch nicht mehr, wo die fertigen lassen.

Frank Klemm schrieb:

Wer hat von den Herstellern eigene Fabs oder wer läßt sein Design nur fertigen? Canon hat noch eigene Fabs, Sony und Nikon nicht ...
Ich weiss allerdings auch nicht mehr, wo die fertigen lassen.

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Jaein....
Nikons (quasi) hauseigener Sensorhersteller heißt Renesas. Nikon designt einen gewissen Teil seiner "high end" Sensoren selbst und lässt sie dort produzieren. Die Sensoren von den Nikon 1 Kameras kommen von Aptina.
Toshiba ist verbaut in der D5200, der D7100.
Nikon (Renesas) bei: D2h, D2hs, D3, D3s, D4, D4s, Df, D3100, D3200 und D700, sowie wahrscheinlich D5 und D500.
Rest sollte von Sony kommen.

Edit: ungewolltes Smile entfernt.

Zum Orginalthema: Der Sensordreck hängt, von einigen krassen ausnahmen abgesehen, die keinen Sensorfilter haben, auf dem Hotfilter und der wird wie bereits beschrieben sicher nicht zusammen mit dem Sensor gebastelt.

Frank Klemm schrieb:

Canon hat noch eigene Fabs, Sony und Nikon nicht ...
Ich weiss allerdings auch nicht mehr, wo die fertigen lassen.

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Also Sony hat definitiv eigene Sensor Fabriken.. Kumamotot z.B. die nach dem Erdbeben letztes Jahr neu aufgebaut werden musste.. und der Ausfall hat sich auf die Verfügbarkeit ziemlich vieler Kameras ausgewirkt..

Panasonic betreibt zusammen mit TowerJazz eine eigene Fab (eigentlich drei: Arai, Tonami und Uozu):

https://tpsemico.com/cmos-image-sensor/

Für den LowEnd-Bereich - und dazu gehört nun einmal die Fotografie mit bezahlbaren Kameras- kaufen sie wohl trotzdem Sensoren von Sony zu.

Mi67 schrieb:

... und zu den Sensorherstellern selbst ist nur eines ganz Gewiss: steter Wandel.

Canon und Fuji stellen ihre Sensoren selber her. .

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Bist du dir bei Fuji sicher? Ich dachte die verwenden ebenfalls Sony-Sensoren. Ansonsten ist Samsung zumindest in der Lage Sensoren herzustellen (NX1 & Co), aber nach der Einstellung der Produktion von Kameras ist glaube ich ziemlich unklar, was mit den Patenten und der Fabrik passiert (ist), gab da diverse Gerüchte

Borgefjell schrieb:

Bist du dir bei Fuji sicher? Ich dachte die verwenden ebenfalls Sony-Sensoren.

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Ja, die Fuji Sensoren sind von Sony. Zumindest bei den APS-C und MF Modellen, auch die X-Trans basieren auf Sony Sensoren.

Borgefjell schrieb:

Bist du dir bei Fuji sicher?

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Nein, sicher bin ich mir da nicht - kam nur wegen der besonderen Pixelgeometrie auf die Idee, dass es ein Eigengewächs wäre.

Lugias Crusader schrieb:

Leider ziehen Sony Sensoren Staub magisch an und lassen sich nur ungern mit DiscoFilm reinigen. Das brachte mich zu einer Frage, die in Zukunft festlegt, wem ich Geld in den Rachen schieben darf:

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Wie wäre es mit einer Leica MP? Die ist spiegellos und hat so einen praktischen Rollsensor, den man nach 36 Aufnahmen ganz einfach und günstig selbst auswechseln kann.

Aber ganz abgesehen davon, ich konnte bei Sony Sensoren keine besonders hohe Empfindlichkeit gegenüber Staub feststellen.

Das hier ist nicht so sehr alt und gibt einen guten Überblick:
http://www.chlueresearch.com/wp-content/uploads/2017/04/幻灯片5.jpg

Ziemlich klar, wo die Musik spielt und wo nicht.

Mi67 schrieb:

Nein, sicher bin ich mir da nicht - kam nur wegen der besonderen Pixelgeometrie auf die Idee, dass es ein Eigengewächs wäre.

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Fuji hat keine besondere Pixelgeometrie, das war vor >10 Jahren bei den CCDs. Nur die zum Schluss aufgedampften Farbfilter sind bei X-Trans anders als bei Bayer.

Mi67 schrieb:

Insgesamt ist die konventionelle CCD- bzw. CMOS-"Sensorbäckerei" vom halbleitertechnischen Aspekt her eher ein simples Prinzip, so dass im Vergleich zum CPU-Business ein relativ rascher Produkt- und Herstellerwandel geschehen kann. Uns kann es freuen, denn nur so bleiben die Weiterentwicklung und der Preisdruck gesichert.

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+1

Die Fabs dafür sind ca. 20 Jahre alt - damals hat man darauf High-End gefertigt, und dann werden die im Zuge des technischen Fortschritts immer wieder für anspruchslosere Prozesse umgewidmet, oft auch an andere Hersteller verkauft.

Grosse Bildsensoren sind halt groß, d. h. der Preis pro Fläche muss niedrig sein, und die Auslastung der Fab gut, damit das lohnt. Canon hat lange Zeit auf noch älteren Anlagen produziert und hatte dadurch einen Kostenvorteil, aber eben irgendwann einen technologischen Nachteil. Und als Halbleiterhersteller ist Canon ein Nobody. Toshiba #9, Renesas #14, Sony #18.
http://anysilicon.com/top-20-semiconductor-companies-2016/

Abermals Danke für die vielen nützlichen Informationen und Background. Das zeigt mir zumindest, wie klein die Auswahl letztlich für ein Stück Silizium und Innovationen mitunter sein kann, wenn es sich "nur" noch auf die Flächen/Muster beschränkt, die nach dem eig. Sensor kommen.


Heißt in Zukunft, genauer Hinschauen. So die Hersteller überhaupt kommunizieren von wem sie einen Sensor kaufen oder alles selbst entwickelt haben. Nicht nur die Schichten danach.

Mit freundlichen Grüßen
Kevin.