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Messe-Fotografie mit Aufhellblitz Schwerpunkt Oldtimer

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PUWS

Themenersteller
Hallo Forum

angeregt durch die Diskussion in diesem Thread (https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=300922) und der öfters wiederkehrenden Frage nach Kamera-Einstellungen bei Messefotos wollte ich hier mal meine bisherigen Erfahrungen zur allgemeinen Verfügung stellen.
Die folgenden Ausführungen sind sicher keine unumstößliche Regeln und ich bin selbst noch weit von Perfektion entfernt, dennoch könnte sicher der Eine oder Andere hier ein ein Paar Anregungen finden, die Ihm zu einigermaßen zufriedenstellenden Ergebnissen verhelfen. Ich selbst bin selbstverständlich für jegliche weiterführenden Anregungen dankbar, die mir neue Ansätze zu Verbesserungen liefern können.
Ich fotografiere seit etwa 12 Jahren hauptsächlich Oldtimer-Veranstaltungen der unterschiedlichsten Sorte, darunter Rennveranstaltungen, Gleichmäßigkeitsfahrten, Concours d´Élegance, Club-Treffen und eben auch Messen. Während zu meiner Anfangszeit weniger das eigentliche Bild von Interesse war, sondern nur das Motiv, habe ich mit Einstieg in die Digitalfotografie 2005 zunehmend einen Ehrgeiz entwickelt, diese Motive auch ins richtige Licht zu setzen, daher auch mein Interesse an diesem Fotoforum.

Wer schon einmal eine solche Messe besucht hat, der hat sicherlich festgestellt, daß die Lichtverhältnisse hier gänzlich andere sind als bei den großen Autoshows ( IAA... ). Während dort die einzelnen Stände der großen Automobilhersteller von Lichtdesignern ausgeleuchtet werden, die ein relativ komfortables Licht für die Presse- oder Amateurfotografen bereitstellen, herrschen hier völlig andere Verhältnisse.
Üblicherweise sind die Mehrheit der Aussteller kleine bis mittelständische Unternehmer ( Händler, Restauratoren ) oder Clubs, die oft sehr wenig Ahnung von richtiger Ausleuchtung haben und denen auch meist die nötigen finanziellen Mittel dazu fehlen. Ergebnis ist ein vielfältiges Gemisch einzelner Lichtquellen verschiedenster Farbtemperaturen.


Messefotografie = RAW-Fotografie

Übliche Lichtverhältnisse: Wenn man nicht an sehr bewölkten Tagen oder Abendveranstaltungen fotografiert, hat man meist einen nicht unerheblichen Anteil an Sonnenlicht. Dieses kommt meist über verstreute Fensterflächen in der Decke, die keine gleichmäßige Helligkeit in der Halle garantieren sondern unterschiedliche Stände sehr verschieden beleuchten.
Dazu kommt das fest installierte Hallenlicht, das eine halbwegs gleichmäßige Helligkeit auf jedem Messestand gewährleisten soll. Da dies nicht sonderlich hell ist, haben einige Aussteller noch eigenes Licht dabei, das sie aus den umliegenden Ständen hervorheben soll. Da einige Aussteller allerdings der Ansicht sind, daß Licht=Licht ist, findet man die unterschiedlichsten Leuchten vor, zum Teil auch verschiedene auf dem gleichen Stand. Wegen diesem Farbengemisch ist es eigentlich unverzichtbar, die Bilder im RAW-Format zu erstellen und den Weißabgleich in Ruhe zu Hause zu erledigen, da die automatischen Abgleiche meist überfordert sind.
In der Vergangenheit habe ich mit Graukarten (z.B. von Whibal) experimentiert, allerdings funktioniert dies nur bei einheitlichem Licht, da es sonst einen großen Unterschied macht, wo am Fahrzeug ich genau messe. Insbesondere mit zusätzlichem Blitzlicht (mit Lee-Folien) gibt eine Graukarte in den seltensten Fällen einen gewünschten Weißabgleich. Meist stellt die Einstellung sowieso einen Kompromiss dar, da man nicht nur Vorder- und Hintergrundbeleuchtung beachten muß, sondern man auch nach eigenem Geschmack einen Teil der empfundenen Lichtstimmung behalten sollte (Graukarten-Abgleiche sind zwar oft korrekt, aber vom Empfinden her zu steril und kalt).

Weiterer Vorteil des RAWs ist die nachträgliche Belichtungskorrektur. Zwar kann man auf dem Histogramm die Aufnahme kontrollieren, dennoch stellt man zu Hause oft Abweichungen fest, die einem in der Halle nicht aufgefallen sind. Trotz eingestellter Mehrfeldmessung kommt es öfters zu Fehlbelichtungen, die Kamera reagiert dabei oft sehr stark auf Reflexionen im Lack und natürlich spielt die Wagenfarbe eine nicht unerhebliche Rolle. Da das Auto meist einen großen Bildanteil hat, muß man bei sehr hellen Fahrzeugen (Weiß, Silber) die Belichtung etwas anheben und bei dunklen entsprechend absenken. Ein RAW-Bild läßt innerhalb gewisser Grenzen nachträgliche Korrekturen zu und durch eine 16-bit Verarbeitung als TIFF vermeidet man auch im 8-bit JPG früher auftretende Farbabrisse bei der Weiterverarbeitung zum fertigen Bild.


Einsetzen einen Aufhellblitzes

Da man üblicherweise viel Licht von oben und wenig von der Seite hat, ergeben sich ohne Blitz häufig Bilder wie in Bild 01 veranschaulicht. Die seitliche Linie des Fahrzeuges kommt kaum zur Geltung, es dominiert die obere Linie. Die Farben sind oft relativ flau trotz Kontrast-Anhebung. Unter dem Fahrzeug bilden sich starke Schatten (vor allem bei Vorkriegsfahrzeugen mit angesetzten Kotflügeln wie hier), die Felgen sind im Dunkeln.
In Bild 02 wurde jetzt ein Aufhellblitz benutzt. Dabei wurde im AV- (oder M-) Modus die selbe Belichtungszeit gewählt und der Blitz zusätzlich gezündet. Dank E-TTL (bei Canon, bei Nikon wohl iTTL) hellt der Blitz nur das Motiv auf, der weiter entfernte Hintergrund bleibt davon weitgehend unbeeinflußt. Man sieht, das Fahrzeug beginnt zu strahlen und hebt sich mehr vom Hintergrund ab als in Bild 01. Auch sind die Partien unter dem Fahrzeug aufgehellt und werden nicht mehr als so störend empfunden. Dieses Bild ist noch ohne Lee-Folie aufgenommen, daher erscheint das Blitzlicht noch etwas kalt bei Weißabgleich auf die Beleuchtung auf dem Auto. Darauf wird weiter unten noch eingegangen.


Direktes oder indirektes Blitzen?

In vielen Bereichen wird indirektes Blitzen als selbstverständlich angesehen, da es Schlagschattenbildung verhindert. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine einheitlich neutrale Fläche, gegen die geblitzt werden kann. Diese Fläche ist in Messehallen meist nicht vorhanden, da die Decken aus Stahlträgern bestehen, die eine deutliche Struktur auf dem Lack hinterlassen. Die folgenden drei Bilder sollen den Unterschied verdeutlichen. Bild 03 ist wieder das ungeblitzte Bild, die Frontpartie um den Kühler könnte dabei etwas mehr Licht vertragen. Bild 04 wurde indirekt nach oben geblitzt (mit Catchlight auf den Kühler). Deutlich ist dabei die mit dem Blitz angestrahlte Deckenkonstruktion in der Motorhaube zu sehen. Da auch hier die unterschiedliche Farbtemperatur Blitz-/Umgebungslicht und die damit verbundene Blaufärbung den Effekt noch verstärkt, kann dieses Bild als unbrauchbar betrachtet werden.
Also bleibt in den meisten Fällen nur ein direktes Blitzen übrig (Bild 05). Obwohl dieses Bild die Schattenseite des Fahrzeuges zeigt, kann man mit dem Ergebnis leben. Eine Verbesserungsmöglichkeit wäre hier eine Folie auf dem Blitz und den Blitzkopf eventuell etwas mehr nach rechts schwenken, um auch die hintere Partie des Fahrzeuges besser aus zu leuchten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Messe-Fotografie mit Aufhellblitz Schwerpunkt Oldtimer Teil 2

Einsatz von Lee-Folien

Wie in den oberen Beispielen ersichtlich ist, kommt man bei den vorherrschenden Lichtverhältnissen in Messehallen kaum um den Einsatz einer Farbflilter-Folie als Blitzvorsatz herum, um gute Ergebnisse zu erzielen. Für den Einsatz auf einem Systemblitz sind die Folien aus den Musterkatalogen von Lee geradezu ideal. Hier im Forum gibt es dazu einige Hinweise sowohl zu den Bezugsquellen, als auch zur Montage (so sind Schablonen für einige Blitze zu finden). Da häufig Glühbirnen in verschiedensten Formen zur Ausleuchtung benützt werden, bietet sich hier die allseits empfohlene Lee-Folie Nr.204 (Full C.T.Orange) an. Insbesondere wenn man später am Nachmittag fotografiert und kaum noch Tageslicht in die Halle fällt, ist diese zu empfehlen. Bild 06 und Bild 07 sind damit entstanden und die Ergebnisse sind für meine Bedürfnisse gut. Wenn man allerdings noch Tageslicht oder Tageslicht-Lampen dabei hat, kann man auf Nr.205 (Half C.T.Orange) oder sogar Nr.206 (Quarter C.T.Orange) zurückgehen. Bei den Bildern 09 und 10 war z.b. Nr.206 im Einsatz, da hier verschiedene Lampen im Einsatz waren und dies ein guter Kompromiss darstellte, bei dem das Blitzlicht weder zu Orange noch zu blau erschien.


Blitzkorrektur

Beim Einstellen der Belichtungskorrektur und der Blitzkorrektur muß man zuerst entscheiden, in welchem Verhältnis man das vorhandene Licht und das Blitzlicht verwenden möchte. In Bild 06 der Blitz wieder allgemeine Aufhellung der Schatten, dabei stelle ich den Blitz häufig auf -1.0 in der Blitzkorrektur am Blitzgerät, damit das Blitzlicht nicht zu dominant wird. Wenn man den Blitz nur zum aufhellen verwendet, sollte die Belichtung exakt so sein wie sie ohne Blitz wäre. Die präziseste Methode wäre, bei ausgeschaltetem Blitz z.B. im AV-Modus (bei ruhenden Motiven mein bevorzugter Modus) das Bild mit Mehrfeldmessung auszumessen und die Werte in den M-Modus übertragen und dann den Blitz einschalten. Dies ist aber ziemlich umständlich und wird dem Blitz auch sicher nicht sehr gut bekommen, ihn vor jedem Bild aus- und wieder einzuschalten. Wenn man die Belichtung im AV-Modus beim Einschalten des Blitzes beobachtet, wird man sehen, daß die Kamera etwas herunter regelt, um das zusätzliche Licht des Blitzes zu kompensieren und nicht über zu belichten. Um dies auszugleichen muß man dann die Belichtungswaage wieder etwas ins plus stellen um wieder auf die selbe Belichtungszeit wie ohne Blitz zu kommen. Da man ja im RAW später noch etwas feineinstellen kann, ist eine Einstellung von etwa +2/3 Blendenstufe meiner Erfahrung nach ein guter Ausgangspunkt. Wenn man also den AV-Modus aktiviert läßt und ab und an das Histogramm beobachtet, kann man die Belichtungswaage der Kamera auf etwa +2/3 belassen und den Blitz etwa auf -2/3 bis -1 um die Bilder dezent auf zu hellen.
Bild 07 ist eigentlich auch aufgehellt, allerdings wurde hier ein spezieller Bereich aufgehellt. Der Blitz hatte hier die Aufgabe, den Kühler des Aston Martin zu beleuchten, da dieser durch sein tiefes Gitter ansonsten sehr dunkel geworden wäre. Hier muß man versuchen, mit welcher Blitzkorrektur man das beste Ergebnis erhält, oft ist hier eine Belichtungsreihe die beste Methode, um dann am PC das beste Bild zu suchen. Schwierig ist vor allem, wenn man einen Bereich aufhellen möchte, der nicht mit dem anvisierten Schärfebereich übereinstimmt. Da bei E-TTL wohl die Entfernungsangabe durch den AF an den Blitz weitergegeben wird, wird die Blitzstärke auch so geregelt, daß in dieser Entfernung genug Licht ankommt. Wenn man hier also das vordere Auto aufhellen wollte, aber auf das hintere fokusiert, dann muß man die Blitzstärke manuell zurückstellen, sonst wird der vordere Wagen viel zu hell.
Die Bilder 08-10 sollen eine solche Belichtungsreihe zeigen. Bild 08 ist dabei das ungeblitzte Bild als Ausgangspunkt. Der Blitz soll jetzt nicht nur Schatten aufhellen, sondern Teil der Beleuchtung werden. Daher muß er auch etwas kräftiger Blitzen als in den oberen Fällen. Ausgehend vom ungeblitzten Bild tastet man sich jetzt über die Blitzbelichtungskorrektur in eine Richtung. Bild 09 ist dabei nicht so stark geblitzt wie Bild 10 und bietet meines Erachtens nach einen guten Kompromiss, das Fahrzeug wird durch den Blitz betont aber nicht überblitzt. Wenn man jetzt noch etwas Gutes tun wollte, könnte man noch die Blitzrefexion auf dem vorderen Kotflügel entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Messe-Fotografie mit Aufhellblitz Schwerpunkt Oldtimer Teil 3

Nachbearbeitung am PC

Obwohl man schon einen Blitz eingesetzt hat, hat man ins Besondere bei dunklen Fahrzeugen oft das Problem, daß man entweder das Fahrzeug richtig belichtet (dann ist der Hintergrund überstrahlt), oder aber den Hintergrund (dann ist das Auto kaum zu erkennen). Optimal wäre in diesem Fall natürlich ein DRI um den großen Dynamikumfang zu bewältigen, vorausgesetzt man hat ein Stativ für die Belichtungsreihe dabei. Zwar kann man auch ein DRI aus einem RAW entwickeln, einfacher ist in diesem Fall aber die gute Funktion der Tiefen/Lichter in Photoshop. Wenn man diese beiden Regler nicht übertrieben verschiebt, kann man dabei noch viel aus den Bildern herausholen. Das Ergebnis ähnelt dem eines Blitzbildes, allerdings ist die Wirkung dabei nicht so punktuell wie bei einem Blitz sondern erstreckt sich über den ganzen dunklen Bereich. Um dies mit einem Blitz zu erreichen, müßte man mehrere Blitze um das Auto positionieren und dann mit einem Master auslösen. Da dies relativ viel Aufwand ist, kann man sich wie in Bild 11 mit einem Blitz begnügen, um eine Stelle zu betonen und den Rest mit den Tiefen/Lichter anzuheben (Bild 12).

Wenn man ein Stativ dabei hat, ergibt sich noch eine weitere Spielerei. Obwohl man nur einen Blitz hat, kann man mehrere Blitze simulieren. Dabei macht man 2 Aufnahmen mit den selben Einstellungen und dreht zwischen den beiden Aufnahmen den Blitzkopf. Bei Bild 13 wurde der Blitz auf den hinteren Teil des Fahrzeugs gerichtet (um auch den Innenraum etwas aufzuhellen), bei Bild 14 auf den vorderen. Jetzt legt man die beiden Bildern als Ebenen in Photoshop übereinander und wählt als Ebenenoption „Aufhellen“. Dann nimmt Photoshop den jeweils helleren Pixel der beiden Ebenen und man hat so in etwas den Effekt von 2 Blitzen, lediglich der Bereich in dem sich das Licht von 2 Blitze überlagern würden (ein Punkt der also von beiden angestrahlt würde) hat mit dieser Methode nicht ganz soviel Licht. Da bei dieser Methode noch Geisterbilder von Personen im Hintergrund entstehen können ( durch die „Doppelbelichtung“ ), kann man jetzt diese entweder wegretuschieren oder man schneidet einfach das Fahrzeug aus und setzt es wieder in eines der ursprünglichen Bilder ein. Wenn man jetzt noch wie oben beschrieben etwas an den Tiefen/Lichtern dreht, erhält man auch unter den schwierigen Bedingungen (heller Hintergrund, sowohl Auto und Schild sollen gut erkennbar sein) ein annehmbares Bild (Bild 15).
 
Zuletzt bearbeitet:
Messe-Fotografie mit Aufhellblitz Schwerpunkt Oldtimer Teil 4

Zum Thema Image-Stabilizer

Immer wieder gibt es die Diskussion, ob man eher eine lichtstarke Linse benötigt, oder ob ein IS diese ersetzen kann. Für beide Fälle gibt es viele Argumente, hauptsächlich kommt es auf den bevorzugten Einsatz an. Während bei Sportveranstaltungen ein IS wenig bringt, versuche ich auch für die Rennstrecke die Lichtstärksten Objektive zu bekommen, die ich mir leisten kann.
Da ich allerdings oft stehende Fahrzeuge fotografiere ( auch auf Messen ), viel meine Wahl damals auf das EF 24-105 4 LIS und nicht auf das 24-70 2.8 L oder gar eine lichtstärkere Festbrennweite. Wenn ich ein stehendes Auto fotografiere, wähle ich meist eh eine etwas geschlossenere Blende ( üblich 5.6 oder 8.0 ), da ich meist das ganze Auto im Schärfentiefe-Bereich haben möchte und nicht nur den vorderen Scheinwerfer. Daher würde mir eine große Offenblende hier wenig nützen, da ich sie sowieso kaum nutzen würde.
Für die hier besprochenen statischen Motive ist der IS allerdings ideal. Obwohl man auch auf Messen ab und an jemanden mit Stativ herumlaufen sieht, ist dies auf der einen Seite umständlich, zum anderen auch ab und an unerwünscht. Wenn man sich zwischen teuren Fahrzeugen bewegt, haben es einige Besitzer verständlicher Weise nicht so gerne, wenn man dort mit einem sperrigen Stativ hantiert. Bis zu einer gewissen Grenze kann hier der IS das Stativ ersetzen. Zwar sind damit keine Belichtungsreihen machbar, aber man kann noch relativ lange Belichtungszeiten halten.
Folgendes Beispiel (Bild 16) soll dies verdeutlichen. Da man in diesen Stand nur auf Nachfrage hereinkam (und dies mit Stativ wohl verneint worden wäre), und der Stand in der Ecke der Messehalle war und damit wenig Licht zur Verfügung stand, mußte eine relativ lange Belichtungszeit herhalten. Da ich mit der EOS 20D im dunkeln ungerne über ISO 400 fotografiere (da sie keine 1/3-Schritte hat wäre das nächste ISO 800 und damit schon ziemlich rauschig) und das Objektiv zwecks der etwas besseren Abbildungsleistung auf Blende 5.0 abgeblendet wurde, blieb hier eine Belichtungszeit von 1/5 sek bei 50mm Brennweite. Ohne IS wäre dieses Bild hier in dieser Form nicht möglich gewesen. Insbesondere gefällt mir hier das Verwischen der Personen im Hintergrund durch deren Eigenbewegung.
Sicherlich ist dies ein Extrembeispiel, das in vieler Leute Fotografiergewohnheiten keine Rolle spielt, für mich ist es allerdings ein Grund, warum ich mir auch ein Weitwinkel gerne mit IS kaufen würde.


Zum Thema Polfilter

Immer wieder erhält man den Tip, einen Polfilter zu benutzen. Bei Outdoor-Fotografie ist das sicherlich auch angebracht, da dort das Licht aus einer bestimmten Richtung kommt. Mit dem Polfilter können nur solche Reflexionen eliminiert werden, die im sog. Brewster-Winkel einfallen. Bei einer Richtung, aus der das Licht kommt, kann man diesen suchen und dann sehr schön ausnützen. Damit bekommt man Scheiben durchsichtig oder kann das Lichtverhältnis zwischen Fahrzeug-Oberseite und Fahrzeug-Flanke steuern. In einer Halle hat man allerdings so viele verschiedene Einfallsrichtungen des Lichtes, daß in den seltensten Fällen ein Polfilter eine deutliche Verbesserung der Aufnahme bewirkt. Selbstverständlich gibt es Situationen, in denen sich in einem gewünschten Blickwinkel genau eine besonders helle Lampe oder eine Leuchtreklame spiegelt, die man mit einem Polfilter ausblenden kann, daher schadet es nichts, wenn man für den Fall der Fälle einen in Reserve dabei hat. Es macht allerdings keinen Sinn, ihn permanent auf dem Objektiv zu lassen, da er zuviel Licht schluckt (min 50% bei sowieso schon mäßigen Bedingungen) und nicht den selben Effekt hat wie im Freien. Dort kann man mit einem Polfilter bei diffusem Licht die Farben auffrischen, ein Effekt den man in einer Halle kaum beobachtet.


So das wäre es jetzt von meiner Seite. Hoffentlich können diejenigen, die bis jetzt durchgehalten haben, etwas mitnehmen und vielleicht auch weiterentwickeln. Das würde mich sehr freuen, da sich dann die Mühe des Schreibens (was eher nicht meine Stärke ist) gelohnt hätte.
Gerne könnt Ihr hier auch noch weitergehende Tips posten und über Eure Ergebnisse würde ich mich natürlich auch freuen.

Gruß Peter
 
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