Im Gedenken

Hallo zusammen,

nach langer Pause was neues von mir.

Das Bild steht als Andenken (Gedenken) für alle in einem Krieg gefallenen Menschen.
Rotwein steht für Blut, die Flasche steht für die existierende Menschheit, das kaputte Glas mit dem ausgelaufenen Rotwein repräsentiert die Toten und das vergossene Blut. Die düstere Lichtstimmung spiegelt die Tatsache wieder, dass jeder Krieg grausam, schockierend, gewalttätig ist.
Dass hier der Krieg und nicht jeder (gewaltsame) Tote gemeint ist, ergibt sich nur indirekt durch die Flasche, die die lebende Menschheit repräsentiert.

Wie findet ihr es?
Gruß - Micky K.

Wie? Niemand hat einen Kommentar zu dem Bild? So toll oder so sch...?

Hier im Stillleben-Unterforum wird allgemein wenig kommentiert.

Zum Bild:
Da kommt für mich leider nicht viel rüber. Auch wenn eine technisch perfekte Inszenierung vermutlich gar nicht in deiner Absicht lag, sieht mir das Endergebnis doch zu sehr nach Schnellschuss aus.

ich finde, ein bild sollte "selbsterklärend" sein, ohne dass man es beschreiben muss.

Wenn ich das Bild in einer Ausstellung sehen würde, wäre mein erster

Gedanke : Karl Zittermann hat einen über den Durst getrunken ! ;-)

Auf Krieg & Co wäre ich nie im Leben nicht gekommen.

Vielleicht noch : der allgemeine Rotbarsch zerbricht an seiner Unfähigkeit

einen Rotfuchs zu verspeisen !

Vielen Dank für eure Antworten.

@Q-dslr:
Stimmt, Perfektion musste ich opfern um den gewünschen Effekt hinzukriegen. Das sollte kein "Schnappschuss-Feeling" sein - der Aufbau hat ca. 20h gedauert. Waren dann vielleicht zu viele Kompromisse.

@bernard:
Ich finde, selbsterklärende Bilder gibt es nicht - außer Infogramme. Eine bildimmanente Interpretation wird immer aus Deinem eigenem Erleben beeinflußt werden. Daher halte ich es für hilfreich, wenn vom Autor (egal ob Bild oder Text) eine Einordnung vorliegt. Vgl. auch den Post von donnte.

@donte:
Die Interpretation ist mir zu rot! Außerdem schwimmt der arme Rotbarsch auf dem trockenen. Bedeutet das Krieg?

Gruß - Micky K.

Für diesen Aufbau hast du 20 Stunden gebraucht?
Wow... was baut man da 20h rum?

Wenn man die Idee dahinter kennt, ist es ganz ok. Ohne die Erklärung wäre ich aber nie im Leben darauf gekommen.

Zuerst ist der Wein kein Wein - sonst stinkt das ganze Studio. Ich hatte die Idee, Lebensmittelfarbe zu verwenden, leider löste sich die nicht klar in Wasser. Bis ich das richtige Lösungmittel hatte, ist einige Zeit vergangen.
Der Untergrund ist ziemlich saugfähig. Da aber unbedingt eine Pfütze stehen sollte, musste der Untergrund "dicht" gemacht werden, ohne die Textur zu verändern. Das Mittelchen will gefunden werden.
Dies ist mein erstes Stillleben mit Dauerlicht. Tatsächlich brauchte ich (zumindest gefühlt) länger, als einen Blitz einzurichten. Warum? Keine Ahnung.
Das Glas sollte eigentlich anders aussehen. Meine Idee, das Glas "vorzuschneiden" und dann an diesen Linien zu zerbrechen, fand das Glas doof. Sein Bruder auch ...
Da ich jede Arbeit, die zum Bild führt, unter "Aufbau" rechne, kommen die 20 h eben zusammen.

Gruß - Micky K.

Micky K. schrieb:

Wie findet ihr es?

Zum Vergrößern anklicken....

Unscharf. Liegt es am Verkleinern für Forum und fehlendes Nachschärfen?

Ähh, ja - verkleinert habe ich, nachgeschärft vergessen.

Gruß - Micky K.

Unpassend wuerde ich sagen vom Motiv und der Idee.

Wein steht fuer mich in keiner Farbe als Trauergetraenk zur Auswahl.

Der Wein steht hier als Metapher für die Menschheit. Statt dessen könnte auch (Trauben-)Saft stehen, obwohl sich gefühlt dann die Interpretation ändern würde. Wichtig ist mir die rote Flüssigkeit. Und Wein bringt verschiedene Assoziationen mit sich.
Die zum Krieg und zum Gedenken gehörende Trauer soll sich nicht primär in diesem Bild ausdrücken. Ich hätte sonst kein zerbrochenes Glas gewählt, das zu leicht als das Ende der Trauer interpretiert werden könnte.
Dein Post hat mich zum Nachdenken gebracht - Danke dafür.

Gruß - Micky K.