Frequenz des Lichts und Framerate der Kamera machst Du durch
die Wahl einer nur geringfügig längeren Belichtungszeit nicht
deckungsgleich.
Doch, das geht - zumindest bei sinusförmigem Flackern. Wenn man die Flackerkurven und die Zeitintervalle aufzeichnet, kann man das auch recht anschaulich machen.
Flackern kommt dadurch zustande, dass die einzelnen Frames unterschiedliche Helligkeiten abbekommen. Das passiert aber erst dann, wenn sowohl Framerate als auch Belichtungszeit nicht mit der Lichtfrequenz harmonieren.
Solange entweder die Framerate oder die Belichtungszeit zur Lichtfrequenz passen (oder natürlich beide), bleibt die Gesamt-Lichtmenge pro Frame gleich. (Ist mathematisch relativ kompliziert auszurechnen, weil man dazu quasi die Flächeninhalte der Sinuskurven bestimmen müsste. Aber die Praxis bestätigt es ja.)
Licht flackert immer mit der doppelten Netzfrequenz. Das kommt daher, dass sich die Netzfrequenz auf eine volle Sinusphase (einmal plus, einmal minus) bezieht. Die Helligkeit geht bei jedem Ausschlag einmal auf Maximum, unabhängig von der augenblicklichen Richtung des Wechselstroms. Daher geht das Licht in einem 50-Hz-Netz pro Sekunde 100-mal an und aus, in einem 60-Hz-Netz 120-mal pro Sekunde.
Mit der Netzfrequenz harmonieren tun alle Frameraten und Belichtungszeiten, die ganzzahlig in dieses Schema reinpassen.
Geeignete Frameraten für 50-Hz-Netze sind also 25, 50 oder 100 fps.
Geeignete Frameraten für 60-Hz-Netze sind 24, 30, 60 oder 120 fps.
Geeignete Belichtungszeiten für 50-Hz-Netze sind 1/25, 1/50 oder 1/100 Sekunde.
Geeignete Belichtungszeiten für 60-Hz-Netze sind 1/24, 1/30, 1/60 oder 1/120 Sekunde.