Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist die Auflösung einer Kamera viel weniger entscheidend als das Objektiv, die richtige Belichtung und der RAW Verarbeitungsprozess.
Das Objektiv ist der Bildgeber - der Sensor der Kamera der Bildnehmer.
Was das Auge (Objektiv) nicht auflöst, kann die Netzhaut (Sensor) nicht "sehen"
Die richtige Belichtung sorgt dafür, dass die bildwichtigen Motivstellen so gewichtet werden, dass der Sensor für den Bereich genügend Photonen abbekommt. Nur dann kann auch eine saubere Detailauflösung stattfinden, und helle/dunkle Bereiche ordentlich nuanciert werden.
Der RAW Konverter: Nach jahrelanger Lightroom Nutzung bin ich gerade den Schwenk zu Capture One "am vollziehen". Ich kann zumindest den Canon Nutzern uneingeschränkt dazu raten, dieses Masterpiece of Software einmal eingehender zu testen. Die Detailauflösung, die Farbauflösung, die Schärfung und auch die Fähigkeit, die Tiefen mit weitaus weniger Banding als bei ACR hochzuziehen, beeinflussen die finalen Ergebnisse sehr.
Da ich eh auf "filmischen" Look stehe, hab ich mir ein Preset in Capture One gebaut, welches ich sehr ansprechend finde. Schaut selbst - diese Streetstrecke soll beispielhaft dafür stehen, was selbst mit "Vintage DSLRs" a la EOS 40D und u.a. Linsen wie dem hier im Forum zu unrecht gescholtenen EF-S 17-85 (wurde u.a. benutzt) geht.
http://lightroomer.de/projects/street-photographers-view/
Ich kann für mich sagen, dass Detailauflösung also viel mehr mit der Sensorgröße und dem Objektiv zu tun hat. Je größer der Sensor, desto höher die Detailauflösung. Je besser das Objektiv, desto mehr Linien löst es auf.
Eine EOS 5D mit 12MP hat für mich eine wesentlich bessere Detailauflösung als eine EOS 7D mit 18Mpix. Ich hatte zu der Zeit beide parallel, und weiss, was ich da gesehen habe.
Die nominelle Auflösung ist eh vom Auge schlechter zu unterscheiden als eine gute Farbauflösung. Gute Farbauflösung setzt ausreichend "Sättigung mit Photoneninformation" voraus. Deshalb ist logisch, dass die Dynamik mit steigender ISO proportional sinkt, weil die Verschlusszeit und damit die Lichtmenge bei jeder Blendenstufe halbiert und per "Signalverstärkung" quasi ersetzt werden müssen. Und es ist auch logisch, dass größere "Pixel" (= größere Trichter zur Sammlung einfallenden Lichts) besser sind als kleinere "Trichter", die weniger Licht abkriegen. Der Sensor hat nämlich auch eine Eindringtiefe - er ist räumlich zu sehen. Nicht umsonst hat eine Sony A7S 12Mpix - weil als Nachtauge konzipiert - gegenüber eine A7r (36Mpix) - als Detailwunder bei viel Licht konzipiert.
Als letztes angeführtes Beispiel: Handybild - 12 Mpix / Kamerabild der 5D - 12MPix. Nominell die gleiche Auflösung / Detailauflösung trennen Welten. Ich denke, dass kann jeder für sich so nachvollziehen.