Ich hatte jahrelang Kameras mit EN-EL3 und EN-EL3e und hatte dort mit mehreren Nachbauten nie Probleme. Nach Erscheinen der D200 dauerte es zwar relativ lang, bis überhaupt ein Nachbau des EN-EL3e auf den Markt kam (der "Chip" hatte die Fremdhersteller kalt erwischt), aber als es dann welche gab, funktionierten diese auch wieder einwandfrei - auch noch in meiner viel später gebauten D90 mit und ohne Batteriegriff.
Auch mit Nachbauten für zahlreiche andere Kameras und Geräte habe ich überwiegend sehr gute Erfahrungen gemacht - und viel Geld gespart.
Nachbauten für den EN-EL15 kann man hingegen nicht so blind kaufen; da scheint es nach wie vor einige Kompatibilitätsprobleme zu geben. Irgendwie hat Nikon es diesmal geschafft, den Reverse-Engineers zwei Schritte voraus zu sein.
Etwa in
diesem Thread ging es darum, dass manche Nachbauten zwar in der D7000 und der D800 funktionierten, aber nicht in deren Batteriegriffen - warum auch immer. Inzwischen ist eine neue Generation auf dem Markt, die dieses Problem nicht mehr hat - aber das ist noch längst keine Garantie auf einwandfreie Funktion in allen jetzigen und künftigen Nikons, die den EN-EL15 verwenden.
Mein Hähnel-Nachbau (HN-EL15), der zu den ersten verfügbaren gehörte und noch relativ teuer war, hatte massive Kontaktprobleme in meiner D7000 (wurde manchmal erkannt, manchmal nicht). Nach meiner Reklamation wurde er ausgetauscht, und das neue Exemplar hat dieses Problem nicht mehr. Allerdings hat es die blöde Eigenheit, manchmal sehr plötzlich leer zu werden und dann die D7000 "abstürzen" zu lassen. Ich darf mich also nicht ganz auf die Anzeige verlassen und muss den Akku eher früher tauschen/laden. Außerdem hängt er gern im Kameragehäuse fest und will dann "rausgeschüttelt" werden.
In der V1 funktioniert derselbe Hähnel bislang technisch gut, aber aufs Leerwerden habe ich es sicherheitshalber noch nicht ankommen lassen. Das Problem, zu fest zu sitzen und nur durch Schütteln wieder rauszukommen, hat er in der V1 leider ebenfalls, wenn auch nicht so massiv wie in der D7000.
Also wer glaubt, mit einem eher teuren "Marken-Nachbau" auf Nummer sicher zu gehen, kann auch reinfallen. Da man heute das Original gelegentlich für 50 Euro bekommt, ist ein Hähnel für 40 Euro ohnehin nicht mehr attraktiv.
Nach heutigem Stand würde im Fall des EN-EL15 ich tatsächlich zum Original greifen. Eine Ersparnis von 30 Euro, die mir hinterher doch wieder Ärger einbringt, lohnt nicht.
Wenn ich sehr scharf kalkulieren müsste und/oder sehr viele Akkus bräuchte, würde ich am ehesten die aktuelle Ausführung des Patona-Akkus (oder einen von dessen Baugleichen) kaufen, der im verlinkten Thread besprochen wird. Wenn eigens dabeisteht, dass er auch in den Batteriegriffen funktioniert, deutet das auf die jüngste Generation.
Ganz frei vom Problemen scheint allerdings auch diese Ausführung noch nicht zu sein; gelegentlich wird noch von einem Fehler der Restbilder-Anzeige berichtet. Also ein völlig gleichwertiger Ersatz zum dreimal so teuren Original lässt noch auf sich warten.