Der Kern des Problems (und die große Verständnishürde für Einsteiger) liegt einfach darin, dass Panasonic mit den Brennweiten-Werten nicht einheitlich umgeht, sondern je nach Kamera-Art unterschiedlich.
An Kompaktkameras wie der FZ1000 werden fast nur die KB-Äquivalente genannt. Es steht schon groß auf der Kamera drauf: "25 - 400" - obwohl der physikalische/tatsächliche Brennweitenbereich 9,1 - 146 mm beträgt (Crop-Faktor 2,74). Damit will Panasonic den Anwendern, die KB-Brennweiten gewohnt sind (z. B. Umsteigern von analogen Kameras), das Umrechnen ersparen.
Allerdings ändert sich das KB-Äquivalent, sobald man einen anderen Ausschnitt des Sensors benutzt. Z. B. im 4k-Videomodus, der einen zusätzlichen Crop mit sich bringt, hat man dann plötzlich ein KB-Äquivalent von 37 - 592 mm (Crop-Faktor 4,05). Konsequenterweise zeigt die FZ1000 diese Werte dann auch so an.
Für den täglichen Gebrauch und die Einschätzung der Bildwinkel ist diese Anzeige ganz praktisch. Nur leider versäumt Panasonic, den Nutzer irgendwo darauf hinzuweisen, dass es sich um KB-Äquivalente handelt. Das führt dann bei Einsteigern zu einer falschen Vorstellung. Zum Beispiel fragt man sich, warum ein 4,0/400-Objektiv für eine DSLR so groß und schwer sein muss, wenn man in der FZ1000 doch angeblich 4,0/400 in so kompakter und leichter Form bekommt...
Bei den Wechselobjektiv-Kameras macht Panasonic es von vornherein ganz anders und nennt überall nur die echten, physikalischen Brennweiten. Das ist technisch sauberer, allerdings weniger intuitiv (zumindest für Gewohnheitsfotografen, die sich an KB-Brennweitenwerte gewöhnt haben - und sei es anhand der KB-Äquivalente einer FZ1000).
Wer hier das KB-Äquivalent wissen will, muss es selber ausrechnen - und dazu muss man den jeweiligen Crop-Faktor kennen. Der beträgt 2,0 bei Nutzung der gesamten Sensorfläche, kann aber je nach genutztem Sensor-Teilbereich auch höher werden.
Ich persönlich finde eigentlich die zweite Variante (Nennung echter Brennweiten) besser, weil man immer mit den echten Zahlen konfrontiert wird und daraus weniger falsche Schlüsse ziehen kann. Aber natürlich verstehe ich auch die Bewegründe für die erste Variante (Nennung der KB-Äquivalent-Brennweiten).
Verwirrend ist auf jeden Fall die Mischung, die Panasonic betreibt. Da kann man sich ja auf nichts einstellen und muss selbst beim Umstieg innerhalb eines Herstellers komplett umdenken.