Ich bin ja der Meinung, dass so ein Fragebogen eher verwirrt.
Ich hatte anfangs eigentlich nur eine Frage:
Soll ich 300 € für eine Bridgekamera investieren oder ist die evtl. komplett unbrauchbar?
In anderen Bereichen hatte ich wie wohl fast jeder Erfahrungen mit großen Unterschieden zwischen Werbung und Produkt gemacht - gerade bei Küchengadgets sind die kleinen Wunderhelfer ja nach dem Kauf fast unbrauchbar, also Schrott.
Bevor man 300 € ausgibt, möchte man schon wissen, ob man damit rechnen muss.
Beim Fragebogen war mein erster Gedanken: Hui, wenn ich Anfänger bin, wird mir vielleicht nur so eine Billigknipse empfohlen, an der man nach 2 Monaten den Spaß verliert.
Mein Eindruck ist, dass Kaufberatungen vielleicht doch ohne Fragebogen - der Anfänger oft mangels ausgebildeten Spezialinteressen überfordert - dafür aber mit direkter Antwort auf gezielte Fragen des Threadstarters hilfreicher wären.
Ein Punkt, der mMn immer wieder vergessen wird - vom Ratsuchenden und Ratgeber - ist, dass man nicht alles am Anfang kaufen muss.
Oft wäre es mMn hilfreicher, einem Anfänger nach gezielten Fragen die minimal nötige Ausrüstung zu empfehlen und zu erklären.
Interessen ändern sich ja doch schnell durch Erfahrung und Wissen über andere Möglichkeiten und andere Ausrüstung.
Die größte Frage ist mMn die Entscheidung zwischen ausbaubarem und nicht ausbaubarem System.
Sehr oft liest man ja immer noch, dass es unbedingt eine Kamera mit Wechselobjektiven sein muss - und dann kommt der Glaubenskrieg zwischen SLT, DSLR, DSLM.
Manchmal denke ich, dass eine Tabelle vielleicht hilfreicher wäre als der Kaufberatungsfragebogen:
Es gibt Kameraarten A, B, C (DSLR, DSLM, SLT).
Und davon Modelle (Anfänger, Fortgeschrittener, Profi/ Teuer/ Vollformat
).
Diese haben die Eigenschaften ..., die Vorteile ... und die Nachteile ... (inklusive finanzieller Aspekte, Gewicht etc.).
Wenn man sich dann orientiert hat, könnte man eine weitere Tabelle erstellen, die fortlaufend verändert wird: Aktuelle Modelle (der letzten x Jahre) in den einzelnen Kategorien.
So könnte jemand genau nachlesen, was eigentlich eine Nikon D3300 oder eine Canon 70d ist, welche Vor- und Nachteile sie hat und welche Konkurrenzmodelle es gibt sowie welche Konkurrenzsysteme und welche Vor- und Nachteile diese haben.
Wenn man sich darin orientiert hat, kann man evtl. gezieltere Frage bei einer Kaufberatung stellen.
Das wären dann Fragen der Art "soll ich mir eine Kamera Modell A kaufen, bei Interessen --- und vorhandenem Budget, oder ist Kamera Modell B mit Objektiven c und d für mich geeigneter?"
Interessant wäre auch mal eine Sammlung von Kriterien verschiedener User (mit unterschiedlichen Anforderungen).
Vielleicht kristallisieren sich dabei ganz andere Kriterien heraus, als die, nach denen oft beraten wird.
Es werden doch so viele Kaufberatungen geschrieben, dass man bestimmt stattdessen auch an einer Tabelle oder "gestaffelter Links" arbeiten:
Arten von Digitalkameras -> Vor- und Nachteile von Art A, B, C -> geeignete Objektive - Vor- und Nachteile verschiedener gängiger Objektive.
Vorzugsweise gleich mit Links zu Beispielbildern v.a. von Objektiven (Frage: Was kann das Objektiv und wofür würde ich es benutzen) und Einführungsvideos verschiedener Kameramodelle (konkret: Einführung in die D3300 etc.). Solche Videos (oder Blogeinträge) sind ja vorhanden.
So könnte man sich aber durchklicken, vielleicht auch gleich zu einer Art Lexikon der Fachbegriffe, und hätte vor der ersten Beratung schon eine Vorstellung, was man warum kaufen möchte und wie man es benutzen würde.
Natürlich überfordert es, wenn man erst in der Kaufberatung schreibt (Idee: eine Kamera kaufen und einfach mal loslegen) und sich dann durch Fachbegriffe, überfordernde Fragen (welche Objektive, teures Stativ?, vielleicht doch Vollformat) und Einführungen (Fotokurs, Videos, Blogeinträge) zu arbeiten,
wenn man selbst den Fokus auf den Kamerakauf gelegt hat.
Ich hatte so eine Übersicht am ersten Tag im VHS-Kurs, wenn auch weniger detailliert.
Fazit war "natürlich", dass man eine Kamera mit Wechselobjektiven braucht.
Fazit war aber auch, dass der Kamerakauf direkt VOR dem Kurs ein Fehler gewesen war.
Es gibt ja eigentlich genügend Infos im Internet, die sind nur sehr verstreut und gerade für Neulinge oft überfordernd, so dass dann die Frage aufkommt, ob man sich überhaupt eine DSLR etc.
zutraut oder ob man
vielleicht zu dumm dafür ist bzw. zu lange braucht, um sich da reinzufuchsen.
Vielleicht könnte man diese Infos bündeln und dann auf gezieltere Fragen konkreter eingehen, ohne den Interessen zu verschrecken, zu über- oder unterfordern (was sicherlich zusammengenommen nicht einfach sein dürfte).
LG
Frederica