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Stasigefängnis Hohenschönhausen

1v0

Themenersteller
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen befindet sich an einem Ort, der wie kaum ein anderer in Deutschland mit der 44jährigen Geschichte politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR verknüpft ist: Auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Nordosten Berlins wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach der Schließung des Lagers im Oktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Deutschland. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Gefängnis, erweiterte es durch einen Neubau und nutzte es bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Tausende politisch Verfolgte waren an diesem Ort inhaftiert, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen.

Rund um die Haftanstalt in der Berliner Genslerstraße waren zugleich die zentralen Diensteinheiten ansässig, die beim MfS für strafrechtliche Ermittlungen und Gefängnisse zuständig waren: die Hauptabteilung IX und die Abteilung XIV, die direkt dem Minister für Staatssicherheit Erich Mielke unterstellt waren. Sie kontrollierten sämtliche Ermittlungsabteilungen und Untersuchungshaftanstalten in den fünfzehn DDR-Bezirken und leiteten deren Arbeit an. Der Ort bildete eine Art Zentralstelle kommunistischer Repression in Ostdeutschland.

Die Untersuchungshaftanstalt befand sich in einem militärischen Sperrbezirk, der von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen war. In dem Gebiet, das auf keinem Ostberliner Stadtplan eingezeichnet war, residierten noch weitere Diensteinheiten des MfS: der Operativ-technische Sektor (OTS), der u.a. für den Bau von Abhöranlagen zuständig war, die Hauptabteilung IX/11 mit ihrem geheimen NS-Archiv sowie ein Teil des Spionageapparates der Hauptverwaltung A (HVA). Unmittelbar neben dem Gefängnis befand sich bis 1974 das Arbeitslager “X”, in dem bereits verurteilte Strafgefangene für den Staatssicherheitsdienst Zwangsarbeit leisten mussten.

Die Lebensbedingungen in dem Lager waren katastrophal. Auf engstem Raum waren hier zeitweise über 4.200 Menschen zusammengepfercht. Die hygienischen Verhältnisse und die Verpflegung waren völlig unzureichend. Im Winter litten die Häftlinge in den unbeheizten Räumen zusätzlich unter der großen Kälte. Viele von ihnen erkrankten oder starben deshalb. Nach offiziellen sowjetischen Angaben kamen zwischen Juli 1945 und Oktober 1946 insgesamt 886 Menschen ums Leben, Schätzungen gehen von über 3.000 Toten aus. Ihre Leichen wurden in der Umgebung auf einem Schuttabladeplatz in Bombentrichtern verscharrt.

Die meisten Häftlinge waren aufgrund des sowjetischen Befehls 00315 vom 18. April 1945 eingewiesen worden. Danach waren Spione, Diversanten, Terroristen, NSDAP-Aktivisten, Polizei- und Geheimdienstangehörige, Verwaltungsbeamte und andere “feindliche Elemente” in Deutschland zu verhaften. Erst später berief man sich auf Vereinbarungen der Alliierten vom August 1945, hohe Amtsträger von NS-Organisationen und einflussreiche Nazi-Anhänger festzunehmen. Viele der Verhafteten waren jedoch nur geringfügig oder gar nicht in das NS-System verstrickt. So zählten zu den Internierten nicht nur zahlreiche Nicht-Deutsche (vor allem Exil-Russen), sondern auch Frauen und Jugendliche. Oft war eine Denunziation der Anlass für die Inhaftierung, wie im Fall des berühmten Schauspielers Heinrich George, der 1946 nach Sachsenhausen überführt wurde, wo er wenig später starb. Aber auch Kritiker der sowjetischen Besatzungsmacht kamen nach Hohenschönhausen, wie der sozialdemokratische Kommandant der Berliner Schutzpolizei Karl Heinrich, der Ende 1945 im Lager starb. Unter anderem wegen der zunehmenden besorgten Anfragen aus der Bevölkerung wurde das Speziallager im Oktober 1946 aufgelöst, die Gefangenen kamen an andere Orte.

In der Genslerstraße befand sich auch die zentrale Verwaltung der insgesamt zehn sowjetischen Speziallager in Deutschland. Nach – unvollständigen – offiziellen Angaben waren in ihnen über 122.000 Deutsche inhaftiert, von denen mehr als ein Drittel in der Haft verstarb. Die meisten Gefangenen wurden jahrelang festgehalten, ohne jemals einem Gericht vorgeführt zu werden. Ab 1947 kamen zunehmend Personen in die Lager, die zuvor von einem sowjetischen Militärtribunal (SMT) verurteilt worden waren. Bis Dezember 1949 waren dies allein im ehemaligen Speziallager Sachsenhausen mehr als 12.000 deutsche Zivilisten, von denen viele wegen so genannter konterrevolutionärer Verbrechen beschuldigt wurden. Erst Anfang 1950 wurden die letzten drei Lager – darunter auch das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald – sowie deren Verwaltung in Hohenschönhausen aufgelöst.

In dem ehemaligen Speziallager in Berlin-Hohenschönhausen richtete die sowjetische Besatzungsmacht Ende 1946/Anfang 1947 ihr zentrales Untersuchungsgefängnis für Deutschland ein. Häftlinge mussten dazu im Keller der ehemaligen Großküche einen Trakt mit fensterlosen, bunkerartigen Zellen errichten – das so genannte “U-Boot”. Die feucht-kalten Kammern waren nur mit einer Holzpritsche und einem Kübel ausgestattet. Tag und Nacht war eine Glühbirne angeschaltet. Die Verhöre fanden vor allem in der Nacht statt und waren oft von Drohungen und körperlicher Gewalt begleitet. Ehemalige Häftlinge berichteten später, wie sie durch Schlafentzug, stundenlanges Stehen, tagelangen Arrest oder Aufenthalt in Wasserzellen zu Geständnissen gezwungen wurden. Zu den Inhaftierten zählten neben NS-Verdächtigen vor allem mutmaßliche politische Widersacher: Vertreter der demokratischen Parteien SPD, LDPD und CDU, aber auch Kommunisten und sowjetische Offiziere, die als nicht linientreu galten. Die meisten von ihnen wurden später von Sowjetischen Militärtribunalen zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt. Die meisten, die nach dem Ende der SED-Diktatur einen Antrag auf Rehabilitierung stellten, wurden von der russischen Militärstaatsanwaltschaft inzwischen für unschuldig erklärt.

Nach Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) übernahm dieses 1951 das sowjetische Kellergefängnis in Berlin-Hohenschönhausen als zentrale Untersuchungshaftanstalt. In den fünfziger Jahren waren hier zahlreiche Menschen inhaftiert, die der kommunistischen Diktatur im Weg standen. Die Liste der Gefangenen reicht von Streikführern des Aufstands am 17. Juni 1953 bis zu Anhängern der Zeugen Jehovas. Auch Reformkommunisten wie der Leiter des Aufbau-Verlages Walter Janka und in Ungnade gefallene Politiker wie der ehemalige DDR-Außenminister Georg Dertinger (CDU) oder das einstige SED-Politbüromitglied Paul Merker verbrachten viele Monate in den gruftartigen Zellen. Sogar SED-Kritiker aus dem Westen wurden damals vom MfS entführt und nach Hohenschönhausen gebracht – wie der Westberliner Rechtsanwalt Walter Linse, der 1952 in der Nähe seiner Wohnung gekidnappt und ein Jahr später in Moskau hingerichtet wurde.

Ende der 1950er Jahre mussten Häftlinge des benachbarten Arbeitslagers im hinteren Teil des Geländes ein neues Gefängnis mit über 200 Zellen und Vernehmerzimmern errichten. Der U-förmige Bau diente dem MfS bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 wurden hier vor allem Menschen festgehalten, die fliehen oder ausreisen wollten. Darüber hinaus waren Kritiker der SED wie der Dissident Rudolf Bahro, der Schriftsteller Jürgen Fuchs oder die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley in Hohenschönhausen inhaftiert. Das Gefängnis war für etwa 200 Häftlinge ausgelegt. In allen fünfzehn DDR-Bezirken sowie in der MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg besaß das MfS jeweils eine weitere Untersuchungshaftanstalt.

Statt mit physischer Gewalt wie in den 1950er Jahren wurden die Häftlinge nun mit raffinierten psychologischen Methoden zermürbt. Über den Ort ihrer Haft ließ man sie bewusst im Unklaren. Systematisch bekamen sie das Gefühl vermittelt, einem allmächtigen Staat ausgeliefert zu sein. Von der Außenwelt hermetisch abgeschnitten und von den Mitgefangenen meist streng isoliert, wurden sie durch gut ausgebildete Vernehmer monatelang verhört, um belastenden Aussagen zu erreichen. Erst die friedliche Revolution im Herbst 1989, die das Ende der SED-Diktatur einleitete, führte zur Auflösung des Staatssicherheitsdienstes und seiner Gefängnisse. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 wurde die Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen geschlossen.

.... [weitere infos auf der webseite]


die komplette serie: :: stasi prison ::

website gedenkstätte: www.stiftung-hsh.de
 
Kann mir jemand einen Link schicken, wo ich das Ding finde? Also Link zu Führungen und so? Oder kommt man da so rein? Wäre nett wenn ihr eine Link aus GoogleMaps schicken könnte, wo sich das Gefägnis befindet!!!

LG Julius
 
In Hohenschönhausen habe ich vor mehreren Jahren eine FÜhrung gemacht, wo uns ein ehemaliger Häftling das Gefängnis gezeigt hat, wo er selbst einmal sitzen musste. War schwer beeindruckend das Ganze...
 
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