auf meinen Wanderungen nehme ich meistens nur noch die Kompakte mit. Ich habe sonst immer das Gefühl, auch "das Superbild" mitbringen zu müssen und "vergesse" den Genuss am Weg...
"Runterschalten" bei der Ausrüstung (und damit automatisch bei den eigenen Erwartungen) hat mir ebenfalls zu mehr Fotospaß verholfen. Ich mache eher selten geplante Fotos. Meist nehme ich einfach die Kamera mit und lasse mich überraschen von den vielen Motiven am Wegesrand. Da verlasse ich mich ganz auf meine Beobachtungsgabe.
Da ich nicht immer meine Spiegelreflex dabei habe, kommt manchmal mein altes Tasten-Nokia mit 2 MP-Rausch-Kamera ohne jegliche Einstellmöglichkeit zum Einsatz, wenn sich unerwartet eine besondere Lichtstimmung oder sowas ergibt. Diese Fotos erinnern, völlig unbearbeitet groß ausgedruckt, an impressionistische Gemälde und kommen überraschend gut an.
Wenn das Motiv mit dem Nokia nicht "funktioniert", besteht das einzige Stück Planung darin, mir vorzunehmen, da bei Gelegenheit noch mal mit der Canon hinzufahren.
Ich fotografiere auch sehr gern die Menschen, mit denen ich unterwegs bin. Allerdings auch hier fast nie als gestellte Porträts, sondern direkt in der Situation, meist mit Tele, so daß sie trotz des allgegenwärtigen Kameraklickens
unverkrampft bleiben. Spontane Auftragswerke à la "Mach doch mal'n Foto von mir vor der Elphi" kommen eher selten vor.
Um noch ein "Geheimnis" für mehr Fotospaß zu verraten: Ich meide Vergleiche, Wettbewerbe und Konkurrenz. Ich mache meine Art von Fotos, so wie ich das Motiv eben sehe, und das scheint den meisten Betrachtern zu gefallen. Über Rauschen oder zu wenig Dynamik hat sich noch nie jemand beschwert. Also stört es mich auch nicht. Das heißt aber nicht, daß ich mir nicht die Fotos anderer anschaue und von ihnen zu lernen versuche. Im Gegenteil. Allerdings versuche ich nicht, mich mit ihnen zu messen. Denn, wie Sören Kierkegaard sagt: "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit."