Bewegungsunschärfe

Hallo zusammen,

Ich kenn ja auch noch die Zeiten, wo man einen Filom in die Kamera legen mußte und diesen dann zum Entwickeln weggeschickt hat. Man mußte also vor dem fotografieren wissen, was man fotografieren will und dann wurde entsprechend ein Film mit der entsprechenden ISO gekauft.
Als Standart war das dann meist ein ISO-100 Film mit 24 oder 36 Aufnahmen.

Das ist bei mir noch immer irgendwie verwurzelt. Meist stell ich die Kamera auf ISO-100 und wähle eine Blende. Die Zeit stellt dann die Kamera automatisch dazu.
Das führt bei mir aber zu viel unscharfen Bilder. Ich muß auch sagen, das ich eine gewisse Beeinträchtigung in den Armen habe und bei längerem fotografieren einfach verkrampfe und dann alles verwackle, was unter 1/500 ist.

Ich hab mir jetzt überlegt, komplett auf manuell zu gehen und die Blende und Zeit einzustellen, die Kamera soll dann mit der Iso-Automatik einfach die korrekte ISO dazu auswählen.
Ist das der korrekte Weg, um scharfe Bilder zu bekommen ??

PS: Als Kamera nutze ich eine Nikon D-500 und meist ein Sigma ART 50mm f1,4.
Meine Motive reichen von Menschen, Pflanzen und Stimmungen des Himmels bis zu Landschaftsaufnahmen, öfters auch unter schlechten Lichtbedingungen im Wald oder spät am Abend.
Das Objektiv wurde vom Fachhändler justiert und macht am Stativ und bei Live-View gestochen scharfe Bilder.
Ich verwnde meist das mittlere Fokusfeld
Das Problem ist nur bei Freihand.

hrfan schrieb:

Ist das der korrekte Weg, um scharfe Bilder zu bekommen ??

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Was spricht dagegen, es einfach auszuprobieren?

Du solltest du nur darüber im klaren sein, dass die Iso-Automatik
nicht den gleichen Einstellspielraum hat, wie die Zeit- oder auch
Blendenautomatik. Wenn du den Bereich von 100iso bis 3200iso
als "brauchbar" ansiehst ... dann entspricht das eben nur einer
Änderung um 5ev ... f/1.4 bis f/16 entspricht einer Änderung um
7ev ... und 1/100sec bis 1/8000sec sind auch etwa 7ev Änderung.
Deine Vorauswahl bzgl Zeit und Blende sollte also halbwegs sinnvoll
sein.

@ hrfan

Alles, was für Dich akzeptabel ist, ist ein gangbarer Weg. Sich um die Meinung anderer zu kümmern, ist also nicht notwendig.

Aber was spricht dagegen, kurz vor der Aufnahme auf die eingestellte Belichtungszeit zu gucken (das zeigt ja wohl jede halbwegs vernünftige Kamera schon vor der Aufnahme an)? Wenn Du eh aus Erfahrung weißt, dass Du bei Zeiten länger als 1/500stel Sekunde schon verwackelst, dann siehst Du das ja eh sofort.

Alternative Zeitvorwahl mit Blendenautomatik oder Programmautomatik (mit dem Daumenrad kann man die Zeit-/Blendenkombination schnell in beide Richtungen verschieben) und Auto-ISO?

hrfan schrieb:

alles verwackle, was unter 1/500 ist.

Ich hab mir jetzt überlegt, komplett auf manuell zu gehen und die Blende und Zeit einzustellen, die Kamera soll dann mit der Iso-Automatik einfach die korrekte ISO dazu auswählen.
Ist das der korrekte Weg, um scharfe Bilder zu bekommen ??

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Wenn das Ziel schnelle Zeiten sind: A mit ISO-Automatik. Die ISO-Automatik konfigurierst Du auf 1/500s längste Belichtungszeit und 3200 (oder was halt Deine persönliche Schmerzgrenze ist) als maxISO.
Bei S oder gar manuell, wie das früher mal üblich war, beschränkst Du Dich viel zu stark. Die sind heute nur noch nötig wenn es um langsame, genau berechnete Zeiten geht (zB. Mitzieher).

ggoebel schrieb:

...Programmautomatik (mit dem Daumenrad kann man die Zeit-/Blendenkombination schnell in beide Richtungen verschieben) und Auto-ISO?

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Genau.

Übrigens, wenn man nicht mit dem gekrümmten Finger (Kralle), sondern sanft/flach wie beim Fingerabdruckscanner auslöst, hilft das gegen Verwackeln. Ebenso, wenn man die Kamera am Halsgurt vom Körper weg 'spannt' (dann natürlich nicht den Sucher, sondern Liveview nutzen).

Kann man bei der D500 für Auto-ISO eine Mindest-Verschlussgeschwindigkeit konfigurieren?

C.

Ja ich denke das ist der richtige Weg. Bei mir ist meistens auch die Isoautomatik an allerdings mit Begrenzung. Dann spricht nichts gegen M mit Zeit- und Blendenwahl solange du darauf achtest das du nicht über- oder unterbellchtest.

Danke für die guten Ratschläge, ich werde es einfach mal ausprobieren. Was möglich ist, mach ich ohnehin vom Stativ mit Fernauslöser und Spiegelvorauslösung.

Und ja, die Iso kann man begrenzen und auf die korrekte Belichtung achte ich auch.

Live-View mach ich nur vom Stativ aus, da die Auslöseverzögerung zu lang ist. Dafür kann man super auf den Schärfepunkt hinzoomen

Wie gesagt ich werde das heute mal probieren und dann berichten.

Hier mal einige Bilder:

Alle mit manueller Vorwahl der Blende und Zeit und Isoautomatik, natürlich ohne Stativ.

Ich bin zufrieden und werde das auch mal bei Menschen probieren.

hrfan schrieb:

Ich muß auch sagen, das ich eine gewisse Beeinträchtigung in den Armen habe und bei längerem fotografieren einfach verkrampfe und dann alles verwackle, was unter 1/500 ist.

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Darüber würde ich mir Gedanken machen. Falls der Mehraufwand für Dich vertretbar ist, könntest Du ja immer mit Stativ und Fernauslöser arbeiten, dann wäre das Problem gelöst.

Mir ist nicht ganz klar, ob dies eine echte körperliche Beeinträchtigung ist, oder ob nicht doch mit einer verbesserten Atmung und Haltetechnik der Spielraum vergrößert werden kann. 1/500 ist für Teleaufnahmen denkbar, muß aber im normalen Brennweitenbereich nicht sein. Erzeugt zuviel ISO, bzw. zu wenig Schärfentiefe. Wenn der AF nicht perfekt sitzt, hast Du damit auch schon ein Problem. Übungen für Sportschützen helfen weiter.

Auch ein Bildstabilistor (IS, VR, VC, OS, etc.) statt f/1,4 in einem dann insgesamt leichteren Objektiv würde dir nach deinen bisherigen Angaben zu Motiven und Schwierigkeiten
gegen Bewegungsunschärfen Verwackeln helfen.

Deine Unschärfen haben andere Ursachen. Du hast zwar bei Deinen Testbildern die ISO etwas aufgedreht, dafür aber auch ultrakurze Zeiten wie ganz unten eine 1/5000stel Sekunde.

Mit dem 50er Objektiv reichen 1/100 bis 1/200 um normale Bewegungen einzufrieren. Kann es sein dass Du zu sehr offenblendig gefotet hast und der Schärfebereich zu eng war?