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Bildbearbeitung mit darktable - Hilfe, Tipps & Tricks

markus-j

Themenersteller
In diesem Thread soll es darum gehen, wie Bilder mit dem Open-Source RAW-Entwickler darktable bearbeitet werden können. Es geht nicht um Lightroom oder andere Programme.

Kurzsteckbrief zu darktable:
darktable ist ein quelloffenes Programm zur RAW-Entwicklung und Bildbearbeitung. Unterstützt werden die Betriebssysteme Linux, MacOS, Solaris und (Free)BSD. Das Team hinter darktable ist recht aktiv, die letzten Versionen haben eine Vielzahl an Neuerungen mit sich gebracht, und weitere sind bereits in Arbeit. Zu diesem Zeitpunkt ist der darktable-Entwicklungszweig 1.6.x aktuell.

Dokumentation:
Zu darktable gibt es eine Menge an Dokumentation, Tutorials und Videocasts, die unter resources auf der Webseite des Projektes zusammengefasst werden. Allgemein ist diese Seite ein guter Anlaufpunkt.
Fragen die im Verlauf dieses Threads häufig auftauchen, werden im dritten Beitrag gesammelt. Daher ggf. bitte auch dort nachsehen.

Nun zu diesem Thread:
Da die Nutzeroberfläche von darktable recht technisch gehalten ist, erschließen sich speziell fortgeschrittene Techniken nicht immer gleich. Dieser Thread soll daher anhand von konkreten Problemen/Fragestellungen zeigen, wie man mit darktable arbeiten kann.

Die nächsten zwei Beiträge werden im Laufe der Zeit zu einer Sammlung von Link zu einzelnen Antworten in diesem Thread ausgebaut:
Übersicht über verschiedene Techniken und Tutorials
Häufig gestellte Fragen

Spielregeln:
  • Es geht hier um Bildbearbeitung. Wer Bilder hier zur Verfügung stellt, erklärt sich damit einverstanden, dass diese von anderen Nutzern bearbeitet und in diesem Thread wieder eingestellt werden. Das setzt natürlich voraus, dass man selbst die entsprechenden Rechte an diesen Bildern hat. Bitte keine fremden Inhalte einstellen!
  • darktable ist ein RAW-Entwickler. Bitte bevorzugt RAW-Dateien oder vergleichbares Ausgangsmaterial hochladen.
  • Fragen bitte möglichst konkret stellen. Was funktioniert nicht? Wie stellst du dir das Ergebnis vor? Außerdem: Was hast du bereits erreicht? (JPEG anhängen!)
  • Tutorials, Tipps & Tricks sind auch willkommen. Bitte diese möglichst anhand von konkreten Beispielen erläutern.
  • Alle Bilder aus darktable bitte direkt in passender Größe exportieren. Keine zusätzliche Nachbearbeitung ohne explizite Nennung. Bitte die EXIF-Daten nicht verändern, oder aber die XMP-Begleitdateien mit den exportieren Bildern hochladen. Nur so sind die Bearbeitungen für andere nachvollziehbar.
  • Bei Bearbeitungen oder Fragen bitte grundsätzlich immer die verwendete darktable-Version dazu schreiben. Das Projekt ist sehr aktiv, und was für eine Version galt ist mit der nächsten vielleicht schon obsolet.

Allgemeines zu darktable bitte im entsprechenden Thread diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Häufig gestellte Fragen

  1. Modul XYZ gibt es bei mir nicht
    Entweder du verwendest eine andere darktable-Version die das Modul noch nicht hat (oder nicht mehr), oder es ist einfach nur ausgeblendet. Unten rechts in der Dunkelkammer findest du den Dialog "weitere Module", in dem du Module einblenden, ausblenden und in die Favoriten-Liste aufnehmen kannst.
  2. Wie kann ich die Bearbeitungen anderer Nutzer in darktable anwenden?
    darktable exportiert und importiert seine Entwicklungs-Parameter sowie eine Reihe weiterer Metadaten XMP-Begleitdateien. Sofern man nicht mit übermäßig komplexen Masken gearbeitet hat, können diese auch automatisch beim Export in das JPEG eingebettet werden.
    Zum Laden im Leuchttisch-Modus das Modul "Verlaufsstapel" aufklappen, das gewünschte Bild anklicken und dann "XMP laden" aufrufen. Dann die XMP-Datei auswählen und bestätigen. Auf die gleiche Weise können die XMP-Daten auch aus einem JPEG geladen werden, dazu muss nur im erscheinenden Öffnen-Dialog der Dateifilter (unten, über den Knöpfen) von "XMP-Begleitdateien" auf "Alle Dateien" umgestellt werden.
  3. Vorschau und Exportergebnis bei entrauschten Bildern unterscheiden sich
    Richtig. Je nach Vergrößerungsstufe bekommen die Algorithmen unterschiedliche Bildinformationen und liefern daher unterschiedliche Ergebnisse. Dieser Effekt ist leider nicht ganz zu vermeiden. Nur die 100%-Ansicht ist wirklich korrekt. Gleiches gilt auch beim Export: Nur wenn in den Einstellungen der Haken bei "Hochqualitatives Resampling beim Export" gesetzt ist, entspricht die Vorschau dem Endergebnis. Sonst reduziert darktable die Auflösung so früh wie möglich, arbeitet dadurch schneller und erzeugt aber unter Umständen auch andere Ergebnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Freue mich sehr über diesen Thread und hoffe, dass viele mitmachen und wir viel lernen :)

Ich habe gleich mal ein Bild:

Hier das RAW: http://filehorst.de/d/bsCkfvBn

Geschafft habe ich in Darktable bzgl. dieses Fotos wenig, aber was ich will wäre:
-Die Augen mehr zur Geltung bringen
-Die Farben wärmer/stimmungsvoller wirken lassen
-Entrauschen (schaf ich gar nicht, hilfeeee :eek: )
-evtl die Konturen ein bisschen schärfen

Letzendlich habe ich es in Darktable nur ein bisschen heller gemacht:
XMP hier: http://filehorst.de/d/btBtqyrk

Und dann die Hauptarbeit in Gimp, sieht dann so aus: http://abload.de/img/kopievonimg_4900kyrc5c.png
Damit bin ich aber auch nicht wirklich zufrieden.
 
Freue mich sehr über diesen Thread und hoffe, dass viele mitmachen und wir viel lernen :)

Ich habe gleich mal ein Bild:

Hier das RAW: http://filehorst.de/d/bsCkfvBn

Geschafft habe ich in Darktable bzgl. dieses Fotos wenig, aber was ich will wäre:
-Die Augen mehr zur Geltung bringen
-Die Farben wärmer/stimmungsvoller wirken lassen
-Entrauschen (schaf ich gar nicht, hilfeeee :eek: )
-evtl die Konturen ein bisschen schärfen

Letzendlich habe ich es in Darktable nur ein bisschen heller gemacht:
XMP hier: http://filehorst.de/d/btBtqyrk

Und dann die Hauptarbeit in Gimp, sieht dann so aus: http://abload.de/img/kopievonimg_4900kyrc5c.png
Damit bin ich aber auch nicht wirklich zufrieden.

Ich finde die Idee für diesen Thread sehr gut (y)
Es gibt zwar schon das ein oder andere Video-Tutorial, aber letztlich ist es der gegenseitige Austausch, der einen voran bringt.

Hier mal mein Versuch für das erste RAW:

IMG_4900_0001_03.jpg

Die Augen sind das Hauptproblem dieses Bildes. Leider gibt es dort kaum Reflexe und so fangen sie den Blick des Betrachters nicht.

Was ich gemacht habe ist folgendes:

  • das Bild so zugeschnitten, dass die Augen in etwa auf einer Drittellinie liegen
  • das rote Halsband etwas entsättigt - ansonsten springt der Blick des Betrachters sofort dort hin
  • die Augenpartie um ca. 1/2 Blende aufgehellt
  • die Klarheit in der Augenpartie etwas erhöht

Das Rauschen stört vor allem im Hintergrund. Hier hilft profiliertes Entrauschen mit einer Sättigungsmaske, die das Fell des Hundes ausnimmt. Lieber etwas mehr Rauschen im Fell als ein "Plastiklook".

Zum Schluss noch etwas mehr Gesamtkontrast mittels einer Farbkurve.

Ulrich
 
-Die Augen mehr zur Geltung bringen
-Die Farben wärmer/stimmungsvoller wirken lassen
-Entrauschen (schaf ich gar nicht, hilfeeee :eek: )
-evtl die Konturen ein bisschen schärfen

Ein harter Brocken. Nicht wirklich scharf, hohe ISO und eher suboptimales Licht. Ich habe mich auf Belichtung, Kontrast und Rauschen konzentriert, und das ist dabei heraus gekommen:

IMG_4900_04.jpg

Entwickelt mit darktable 1.6

Was wurde gemacht:
  • Weißabgleich mit mehr Wärme (ich hoffe das kommt deiner Vorstellung so nahe, mir persönlich ist es vielleicht etwas zu "warm")
  • Belichtung leicht erhöht
  • Mit Schatten und Spitzlichter die Schatten minimal aufgehellt, vor allem aber die hellen Bereiche etwas abgedunkelt.
  • Mit dem Equalizer die Kontraste angehoben, eine Maske über dem Hintergrund (invertiert angewandt) beschränkt die Wirkung auf den Hund.
  • Eine Instanz der Farbkurve verstärkt die Kontraste noch leicht und hellt vor allem die Lichter noch auf.
  • Eine zweite Instanz der Farbkurve wurde mit zwei Masken auf die Augen beschränkt und hellt diese deutlich auf. Vielleicht habe ich damit auch etwas übertrieben, aber der Effekt ist einstellbar.
  • Die Sättigung wurde noch etwas erhöht
  • Das Bild zu Entrauschen war nicht ganz so einfach. Ich habe das Modul Tote Pixel mit maximaler Stärke angewandt und drei Instanzen profilbasiertes Entrauschen eingesetzt. Außerdem wurde im Modul Schärfen den Schwellenwert hochgesetzt, um das Rauschen möglichst nicht unnötig zu verstärken.

Allgemein zum Entrauschen: Bei stärkerem Rauschen ist es ratsam, mehrere Instanzen der Entrausch-Module einzusetzen und sie auf bestimmte Bildbereiche anzuwenden.
Der Klassiker:
  • Einmal profilbasiert im Modus "wavelet" mit Überblendmodus HSV-Farbe
  • Einmal profilbasiert im Modus "Nicht-lokale Mittelwerte" (oder sehr schwach "wavelet") mit Überblendmodus HSV-Helligkeit
Was dabei passiert: Die Wirkung einer der Instanzen wird auf die Farbwerte beschränkt, die der anderen auf die Helligkeitsinformation. Das Rauschen kann so aufgeteilt werden in Chrominanzrauschen und Luminanzrauschen. Von den beiden ist das Chrominanzrauschen das unproblematischere, typischerweise gibt es selbst bei starker Rauschfilterung kaum Qualitätsverluste, feine Details finden sich in der Regel im Luminanzkanal, wo sie sehr behutsam entrauscht werden müssen.

Die bei deinem Bild noch zusätzlich eingesetzte dritte Instanz ist mit einer parametrischen Maske auf die dunklen Partien im Bild beschränkt, da das Rauschen dort stärker sichtbar wird.

mfG
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
[Tipp] Farbkurve mit Pipettenwerkzeug und ein Beispiel für Parametrische Masken

Hier ein kleiner Tipp für die Verwendung der Pipette mit der Farbkurve und bei der Gelegenheit auch eine exemplarische Anwendung der parametrischen Masken. Ob das Bild hier nun das optimale Anwendungsbeispiel ist, sei dahingestellt, aber zum Veranschaulichen ist es gut, denke ich.

Mit der Farbkurve kann man u.a. Kontraste verstärken durch eine steilere Kurve. Manchmal hat man dabei einen bestimmten Bereich in dem man mehr Kontrast sehen möchte. Dabei kann die Pipette unterstützen, wie der folgende Screenshot zeigt:
FarbkurveMitPipette1.jpg
In einer Instanz der Farbkurve klickt man auf die Pipette (1.1) und wählt anschließend im Pipetten-Modul auf der linken Leiste in der Dropdownliste (1.2) "Fläche" statt "Punkt".
Nun kann man mit der Maus im Bild einen repräsentativen Ausschnitt des Bereichs wählen in dem man den Kontrast anpassen möchte... hier habe ich den Rahmen über dem Rasen platziert um die Kontraste im Rasen zu verstärken.
In der Farbkurve wird mir der selektierte Luminanzbereich nun markiert (1.3) und ich kann die Kurve gezielt in diesem Intervall steiler ziehen. (Funktioniert analog in den a,b-Kanälen, wenn man möchte)

Natürlich wirkt sich das so auch auf das gesamte Bild aus. Bei dieser Gelegenheit zeige ich mal eine Anwendung parametrischer Masken (gibt noch deutlich mehr Möglichkeiten):

FarbkurveMitPipettePMaske.png

Die prägnanteste Eigenschaft des Rasens ist wohl, dass er grün ist, die restlichen Bereiche des Bildes eher weniger ;)
Gute Voraussetzungen für parametrische Masken! Um die Auswirkungen auf den Rasen zu begrenzen habe ich hier zunächst den Überblendmodus auf "parametrische maske" gestellt (2.1).
Unter dem "Deckkraft"-Regler findet man nun mehrere Tabs für die Kanäle auf denen das Modul arbeitet. Welche das sind, hängt also vom Modul ab. Hier sind es Luminanz (L), die beiden Farbkanäle a und b, sowie die Chrominanz (C) und der Farbwert (h, hue).
Man muss bei solchen Dingen nun nicht immer übermäßig präzise arbeiten. Ich könnte die Anwendung auf den grünen Bereich über die a,b-Kanäle regeln oder über den Farbwert (2.2). Ich habe mich hier für letzteres entschlossen, weil man dann nur einen Regler bearbeiten muss.
Auf dem Eingabe-Regler (2.3) wird mir der "mittlere" Farbwert markiert (Strich) der in dem durch die Pipette markierten Bereich vorliegt. Ich ziehe nun die Intervall-Begrenzer einfach relativ eng an den kleinen Strich. Damit das nicht nur nach Augenmaß geschieht, kann man die Maskierung anzeigen lassen durch den kleinen Knopf rechts unten (2.5). Ist dieser aktiviert, wird der durch die parametrische Maske selektierte Bereich gelb hervorgehoben. In "weniger stark" selektierten Bereichen erscheint das Gelb transparenter.
Wie gesagt, wir müssen hier nicht super präzise arbeiten. Eher weicht man noch etwas die Kanten auf, damit keine unangenhemen übergänge entstehen, was mit der Weichzeichner-Funktion (2.4) geregelt werden kann.

Bei diesem Bild nicht wirklich notwendig, aber einfach zum zeigen: Man kann natürlich auf mehreren Kanälen eingrenzen: Hier auch noch eine Eingrenzung auf dem Luminanzkanal:
FarbkurveMitPipettePMaske1.png
Auch gerade bei diesen "Luminanzmasken" kann die Weichzeichner-Funktion sinnvoll sein. Wenn ihr komische Tonwertabrisse an den Grenzen der Maske beobachtet, kann das die Lösung sein.

Hier noch am Bild: Vorher und nachher ;) Wie immer gilt natürlich mit Augenmaß an Reglern und Kurven ziehen :)
 

Anhänge

Hallo,

Darktable ist ein super Programm,das ich gern weiter verwenden würde.
Leider musste ich feststellen,dass mein Mac ständig abstürzt und neu startet,wenn DT in Betrieb ist.
Wie verhält sich das bei euch?
 
Hier mal ein Beispiel für den Einsatz von darktable bei einer high-key Architekturaufnahme.

Das Foto ist im Augusteum der Universität Leipzig am Rande des Libre Graphics Meetings im April 2014 entstanden. Mich hat der moderne, lichtdurchflutete, fast sakrale Charakter des Innenraums fasziniert.

Zunächst das unbearbeitete Foto:

IMG_2314_0001.jpg

Hier das Raw zum "nachkochen" (ihr könnt das Bild im Rahmen dieses Threads für eigene Bearbeitungen wieder veröffentlichen, ansonsten bitte nur nach Rücksprache mit mir): https://www.dropbox.com/s/43s8ex698j4qjte/IMG_2314.CR2?dl=0

1) Als erstes kümmere ich mich um die geometrische Korrektur. Bei Architekturaufnahmen stören Objektivverzeichnungen sehr. Deswegen aktiviere ich das Module Objektivkorrektur mit Standardparametern (Kamera und Linse werden automatisch erkannt).

2) Um die stürzenden Linien zu korrigieren nutze ich das Modul "Zuschneiden und drehen" mit der Funktion Trapezkorrektur-vertikal, indem ich die senkrechten Linien mit zwei vertikalen Kanten im Bild in Übereinstimmung bringe und dann "OK" klicke. Anschließend wird passend zugeschnitten:

IMG_2314_0001_01.jpg


3) Farbe trägt in diesem Bild nicht zur Information bei. Deswegen aktiviere ich das Modul "Monochrom". Um Details des Farbfilters brauche ich mich in diesem Fall nicht zu kümmern, da eh kaum Farbe im Bild enthalten ist:

IMG_2314_0001_02.jpg


Jetzt kommen wir zu der eher künstlerischen Bearbeitung. Das Bild zeigt einen interessanten alt-neu Gegensatz - die alten Statuen in der modernen Architektur. Allerdings sind die Statuen recht klein und drohen im Bild unterzugehen. Um den Gegensatz zu verstärken möchte ich die lokalen Kontraste der Statuen deswegen erhöhen und im übrigen Bild absenken. Dadurch soll sich eine insgesamt sehr weiche Lichtstimmung im Raum ergeben, aus der die Statuen herausragen - eine (subtile) Weiterentwicklung des color-key Effektes :)
darktable bietet mit dem Modul Equalizer dafür ein sehr leistungsfähiges und flexibles Werkzeug.


4) Ich aktivieren eine Instanz des Equalizers mit einer gezeichneten Maske, die die Statuen ausklammert. Als Startpunkt kann man den Preset "Klarheit" benutzen und mit einem negativen Wert im Mischen-Regler invertieren, so dass die Luminanz-Kurve unterhalb der Mitte zu liegen kommt. Es macht an dieser Stelle aber Sinn ein wenig mit den Kurven im Reiter Luminanz zu spielen. Ich habe z.B. auch die Entrauschen-Kurve für die groben Strukturen nach oben gezogen, um ein wenig mehr der großen Strukturen zu dämpfen ohne die Kanten weichzuzeichnen.

5) Eine weitere Instanz des Equalizers mit gegenüber dem vorigen Schritt umgekehrter Maske kümmern sich um die Statuen. Ich verwende der Einfachheit halber das Preset "Klarheit", das die lokalen Kontraste in den Statuen verstärkt.

IMG_2314_0001_03.jpg

6) Was mich jetzt noch stört sind einige recht starke Kontraste einiger unwesentlicher Bildelement. Insbesondere der schwarze Rahmen in der Tür und um den Bildschirm an der Wand. Ich helle diese Bereiche mit dem Modul
"Kontrast Helligkeit Sättigung" auf, indem ich eine kombinierte parametrische und gezeichnete Maske auf die genannten dunklen Bildteile anwende.

7) Zum Schluss noch ein wenig Anpassung der Gesamthelligkeit und des Kontrastes, um das Bild noch etwas weiter in Richtung hellerer Tonwerte zu verschieben. Ich verwende eine Kombination der Module "Werte" und "Konstrast Helligkeit Sättigung" - darktable bietet für solche Aufgaben verschiedenste Möglichkeiten an.

Hier das fertige Bild:

IMG_2314_0001_04.jpg
 
[Bearbeitung] u.a. mit Objektiv- und Perspektivkorrektur

@upegelow: Gefällt mir (y)

Hier nochmal eine Bearbeitung eines urbanen Motivs (wo ich heute mal meine Berlin Bilder durchblätter) ;)

Hier das Ausgangsbild:
DSC_1040_01.jpg
Es ist zu dunkel, die Verzeichnung ist überdeutlich zu sehen und die Linien sind auch nicht das, was man als gerade bezeichnen würde.

Ich schalte in solchen Fällen als erstes die Objektivkorrektur ein. Damit das sinnvoll funktioniert muss für das Objektiv und die Kamera ein Profil vorliegen. Bei der Kamera ist eigentlich eher der Crop-Faktor entscheidend. Wenn also das Profil zu einer Kamera mit gleichgroßem Sensor vorhanden ist, sollte das kein Problem sein, einfach diese Kamera anzugeben.
Falls die Linse nicht für den eigenen Cropfaktor vorhanden ist, sollte man dieses hier lesen: http://www.darktable.org/2013/07/have-your-lens-calibrated/
Großartige Aktion... ich habe innerhalb kürzester Zeit ein super Profil fürs Nikon 14-24 erhalten und dem Lensfun-Projekt gehen die Profile dann ja auch zu. Tolle Sache also!

Wenn nun die Verzeichnung raus ist, geht es an die Perspektivkorrektur. Hier mal ein Screenshot:
PerspektivKorrektur.png
In Fällen wie diesen wähle ich im modul "zuschneiden und drehen" unter Trapezkorrektur "vollständig". Wenn die horizontalen Linien z.B. gerade sind, sollte man sich auf "vertikal" beschränken und umgekehrt.
Für die Korrektur suche ich mir am liebsten ein großes Viereck im Bild, dessen vertikale Linien lotrecht und dessen horizontale Linien waagerecht sein sollten. Ist in diesem Bild recht einfach.
Wenn man solch ein Viereck hat, platziert man die verschiebbaren Schnittpunkte der Korrekturlinien in den Ecken des Vierecks. Hier darf man gerne präzise sein. Ich gehe meisten auf 100 oder 200%-Sicht und platziere die Punkte. Am besten verschiebt man den Ausschnitt dann über das "Navigations-Fenster" oben links.
Sind die Punkte platziert, klickt man auf das (manchmal recht kleine) "OK" im Zentrum der Korrekturlinien. Danach das Bild passend zuschneiden.

In den Lampen oben sind ein paar hässliche Farbsäume, die sich gut mit dem in Version 1.6 neu eingeführten Modul "Farbsaum-Entfernung" beseitigen lassen (in schwierigen Fällen lässt sich das noch parametrisieren... funktioniert aber out of the box recht gut meistens).

Soweit nun das um die Fehler korrigierte Bild:
DSC_1040_02.jpg

Danach habe ich folgende Einstellungen angewendet:
  • Modul "Schatten & Spitzlichter" mit Standardeinstellungen bis auf die Weichzeichnungsmethode. Die habe ich auf bilateral gesetzt.
  • Modul Werte: Mittelwerte deutlich angehoben. Das führte zu Artefakten im dunkelblauen Himmel. Ließ sich vermeiden durch rausnehmen der dunkelsten Bereiche mit parametrischer Maske.
  • Modul Farbkurve: in leichtes S mit etwas größerer Auslenkung im hellen Bereich.
  • Modul Lokaler Kontrast: Standardwerte mit etwas angehobenen Detail.
  • Modul Equalizer: Luminanzkurve wie für Klarheit gleichmäßig angehoben, aber weniger stark als im Klarheitspreset.
  • Module Velvia und Farbkontrast: Das Modul Velvia macht oft recht schöne etwas sattere Farben. Mit dem Modul Farbkontrast habe ich nach Geschmack noch etwas nachgeregelt.
Das dürfte so das wesentliche gewesen sein. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.

Hier nun das Endergebnis:
DSC_1040.jpg

Die Bearbeitung habe ich am Notebook gemacht... ich hoffe, die Farben und Helligkeit passen so ungefähr. ;)

Hier das Raw zur Verwendung in diesem Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, das ist echt cool. (y) Schon so viele tolle Beispiele!

Heut Abend läuft das update, dann fang ich mich mal anhand eurer Beispiel mit
nacharbeiten an.

Gruß Regina
 
Tolle Erklärungen danke dafür.

Ich weiß jetzt nicht, was genau ich hier schreiben darf und was nicht, also sorry falsch ich es vermassle, dann einfach Bescheid sagen.

Habe mal die zwei Tutorials von DerDude nachgemacht und bin super klargekommen. Danke! Die Masken habe ich gleich verstanden, aber noch eine Frage dazu, kann ich die Maske auch kompieren, also wenn ich jetzt in den Farbkurven mit eine erstellt habe, dass ich sie dann in einem anderen Modul auch verwenden kann?

Ist "Klarheit" dasselbe wie Chrominanz? Bei mir gibt es im Modul Equalizer kein "Klarheit" :lol:
 
Die Masken habe ich gleich verstanden, aber noch eine Frage dazu, kann ich die Maske auch kompieren, also wenn ich jetzt in den Farbkurven mit eine erstellt habe, dass ich sie dann in einem anderen Modul auch verwenden kann?
Klar. Du aktivierst Überblenden mit gezeichneter Maske in dem anderen Modul und klickst auf den Text "gezeichnete Maske". Jetzt bekommst du eine Liste der für dieses Bild schon definierten Masken/Formen und du kannst individuelle Formen hinzufügen oder gleich die gesamte (gezeichnete) Maske eines anderen Moduls verwenden.

Ist "Klarheit" dasselbe wie Chrominanz? Bei mir gibt es im Modul Equalizer kein "Klarheit" :lol:
Nein. "Klarheit" ist ein Preset des Moduls Equalizer. Du siehst die verfügbaren Presets, wenn du auf das entsprechende Symbol für "Voreinstellungen" in der Namenszeile von Equalizer klickst.
 
Ich weiß jetzt nicht, was genau ich hier schreiben darf und was nicht, also sorry falsch ich es vermassle, dann einfach Bescheid sagen.
Passt so, immerhin ist die Frage auf die Bildbearbeitung bezogen. Ich möchte nur nicht, dass der Thread in die Problembehebung und Fehlersuche abdriftet. Dafür gibt es bessere Orte.

Die Masken habe ich gleich verstanden, aber noch eine Frage dazu, kann ich die Maske auch kompieren, also wenn ich jetzt in den Farbkurven mit eine erstellt habe, dass ich sie dann in einem anderen Modul auch verwenden kann?
Gezeichnete Masken kannst du wiederverwenden, darktable gruppiert sie auch schon automatisch unter dem Modulnamen, was das ganze erleichtert. Parametrische Masken kannst du nicht kopieren oder speichern, sie werden auf Basis der von dir vorgegebenen Parameter errechnet. Aus Anwendersicht wäre es sicher wünschenswert, wenn man parametrische Masken "recyclen" könnte, das ist mit darktable aber nicht möglich.

Ist "Klarheit" dasselbe wie Chrominanz? Bei mir gibt es im Modul Equalizer kein "Klarheit" :lol:
Klarheit ist eine Voreinstellung (Neudeutsch "Preset"), angelehnt an den gleichnamigen Schieberegler von Lightroom.
Der Equalizer bearbeitet Helligkeitsunterschiede (Luminanz) und Farbinformationen (Chrominanz) getrennt voneinander, dafür gibt es im Equalizer oben Tabs zum Umschalten zwischen den beiden Teilfunktionen.

mfG
Markus
 
Dankeschön! Schade, dass parametrische Masken nicht kopiert werden können.

Wenn ich jetzt z.B. die Augen mit einer Elipse auswähle und ich will Stättigung, Schärfen und Werte ändern, muss ich dann zu jedem Modul gehen und immer Maske auswählen oder gibt es was Ebenenähnliches verglichen mit Gimp?

Hier mal mein Versuch mit euren Anleitungen zum Dalmatiner Bilder.

Ich habe ganz viel mit Masken gespielt.
 

Anhänge

Dankeschön! Schade, dass parametrische Masken nicht kopiert werden können.
Schade ja, aber wenn man sich etwas tiefere Gedanken macht, ist es durchaus nachvollziehbar, warum das nicht ohne Weiteres sinnvoll zu realisieren ist. Auf der Mailingliste sieht man ja auch gelegentlich Diskussionen dazu.

Wenn ich jetzt z.B. die Augen mit einer Elipse auswähle und ich will Stättigung, Schärfen und Werte ändern, muss ich dann zu jedem Modul gehen und immer Maske auswählen oder gibt es was Ebenenähnliches verglichen mit Gimp?
Was meinst du genau mit "Maske auswählen"? Was du nicht tun musst, ist sie jedes Mal neu zeichnen! Angenommen, du hast für Modul X bereits eine Maske (oder eine Kombination aus Masken ...) gezeichnet. Dann kannst du in einem Modul Y mit einem Klick die gesamte Kombination der Masken oder einzelne aus dieser Kombination übernehmen.
Ebenen wie im Gimp sind gibt es nicht und wären auch nicht sinnvoll.

Hier mal mein Versuch mit euren Anleitungen zum Dalmatiner Bilder.
Das Fell ist in den hellen Bereichen etwas ausgebrannt und insgesamt wirkt es mir etwas zu "fett" oder kontrastreich (finde gerade kein richtiges Wort).
 
Wenn ich jetzt z.B. die Augen mit einer Elipse auswähle und ich will Stättigung, Schärfen und Werte ändern, muss ich dann zu jedem Modul gehen und immer Maske auswählen oder gibt es was Ebenenähnliches verglichen mit Gimp?
Du kannst dir jedes Modul wie eine eigene Ebene vorstellen. Damit wird dann auch klar, warum du jedes Mal die gewünschte Maske auswählen musst. Wie schon erklärt wurde, du musst die Masken nicht neu zeichnen sondern kannst sie wiederverwenden.

Hier mal mein Versuch mit euren Anleitungen zum Dalmatiner Bilder.
Ich habe ganz viel mit Masken gespielt.
Der Hund macht mir auf deinem Bild Angst. Irgendwie muss ich da etwas an Resident Evil denken :angel:
Das Gesicht ist stark überbelichtet und dadurch ohne Zeichnung, die Augen wirken stumpf.
Dass das Bild allgemein recht flau wirkt, liegt an der Lichtsituation, daran kann auch die beste Bildbearbeitung erst Mal nichts ändern, außer du willst dich an der Fotoillustration versuchen (dazu gibt es bei den Workshops einen Thread). Aber ich habe meine Zweifel, ob das Bild das geeignete Ausgangsmaterial dafür wäre.

Noch eine Bitte: Schreibt bei euren Beiträgen dazu, welche darktable-Version ihr genutzt habt. Grundsätzlich gilt, dass darktable normalerweise aufwärts-, aber nur eingeschränkt abwärtskompatibel ist.
 
Jetzt wo ihr es sagt, stimmt. Mein Versuch ist mal wieder einer für die Tonne :eek:

Ehe ich an dem Bild verausgabe habe ich ein bisschen gesucht und dankbareres Ausgangsmaterial gefunden.

Ich habe gemacht (in Darktable 1.4-2)
-Equalizer Prestet Klarheit mit parametrischer Maske auf den Pflanzen und auf gezeichnete Maske für die Biene
-Velvia Standarteinstellungen
-Lebendigkeit hoch
-Spitzenlichter raus
-Werte: Regler rechts und links ans Histogramm angepasst
-Farbkurve leichtes S

Hier das RAW: http://filehorst.de/d/bkrolGdr

und mein Versuch im Anhang. Was sagt ihr? Ich würde mir wünschen, dass die Biene (die ja scharf ist) besser rauskommt und insgesamt das das Bild irgendwie "stimmiger" wird.
 

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