Unscharfes Bild - Fehler am Objektiv oder an mir?

Hallo,

ich habe mir das Canon 70-200mm f4 L gebraucht gekauft, da ich gelesen habe, dass es gut für Hundefotografie ist und ich hatte es auch schon einen Tag zur Probe und war richtig zufrieden mit den Ergebnissen, obwohl ich erst seit ein paar Wochen die Kamera hatte.

Nun bin ich gestern gegen 19 Uhr raus gegangen und habe die letzten paar Sonnenstrahlen genutzt. Allerdings bin ich mit keinem einzigen Fotos zufrieden. Entweder finde ich die Farbe total komisch oder es ist extrem Unscharf.

Hier mal ein Beispielbild. Das ist noch eins der Besseren. Die meisten habe ich einfach gelöscht, weil ich so unzufrieden war.

Meine Kamera ist die 50D, Objektiv ja oben genannt.
Daten zum Bild

F4, 1/2000, ISO 400, AI Servo und Schnelle Serienbildaufnahme, Brennweite 200mm

Ich frage mich nun, ob ich etwas falsch eingestellt habe oder ob es am Licht lag? Liegt es einfach an mir und ich muss einfach viel mehr Üben?

Habe den Hund nochmal vom Bild ausgeschnitten, damit man es besser sieht. Die hoch geladenen Bilder dürfen ja nur 500kb haben.

MinzeL schrieb:

Liegt es einfach an mir und ich muss einfach viel mehr Üben?

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Ja!
Das Bild würde ich als eines deiner Ersten gar nicht als so schlecht bewerten.
Problem ist au, das du einen dunklen Hund hast. Vor "hellem" Hintergrund sieht man dann kaum noch was vom eigentlichen Hund. Nur seine Außenkonturen.
Man könnte dem entgegenwirken, indem man den Belichtungsmesser der Kamera auf Spot stellt.
dANN WERDEN ABER DIE bELCITUNGSZEITEN WIEDER LÄNGER UND MAN LÄUFT gEFAHR DER bEWEGUNGSUNSCHÄRFE.
(Hupps, auf die shift-hold-Taste gekommen!)

Danke für deine Einschätzung. Ich werde das auf jeden Fall beim nächsten Mal probieren! Finde allgemein die "Location" nicht so gut. Wollte das nächste Mal auch lieber auf eine Wiese und da testen.

Ich sehe gerade, haben oben die falschen Werte eingetragen, aber auf dem Bild sieht man es ja. Ist nur eine andere Verschlusszeit von 1/1600 und 109mm Brennweite. Aber das tut glaube eh nichts zur Sache. Nur zur Richtigstellung

Da ich nicht weiß, wie viel Ahnung du von der Materie Fotografie hast: www.fotolehrgang.de

Offenblende (f4) bei einem auf dich zu laufenden Hund ist schon sehr sportlich!

Vergrössere den Schärfebereich, indem du die Blende schliesst!
Die Gräser im Vordergrund scheinen schärfer zu sein, als der Hund (- ich nehme mal an, einen Front-Focus-Fehler am Objektiv kannst du ausschliessen?).

Wenn der Hund nicht gerade extrem schnell rennt - wie es auf dem Bild scheint - kannst du zu diesem Zweck auch mit etwas längeren Verschlusszeiten als 1/2000 arbeiten. Und/oder den ISO-Wert höher setzen.

Dunkler Hund vor sehr hellem Hintergrund bedeutet eine Herausforderung für die Belichtungsmessung.
Wenn du das nicht bei der Bearbeitung regeln willst, kommst du nicht darum herum, bei der Aufnahme Kompromisse einzugehen:
- entweder korrekt belichteter Hintergrund mit zu dunklem Hund
- oder korrekt belichteter Hund mit zu hellem Hntergrund
- oder eine Mischform davon

MinzeL schrieb:

Entweder finde ich die Farbe total komisch

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Könnte an deinem Weissabgleich liegen ...
laut EXIF-Daten hattest du ihn auf manuell ...
wenn du also in LR nichts sinnvolles eingestellt hast,
hast du hier ggf. die Ursache für komische Farben.

mit exiftool deinen EXIF-Daten entnommen ...

White Balance : Custom
Color Temperature : 5550
Tint : +20
Saturation : +15
Sharpness : 25
Luminance Smoothing : 35
Color Noise Reduction : 25

... ohne die Werte im einzelnen anzusehen ...
wenn du das nicht in LR änderst (was nur sinnvoll geht, wenn
du in Raw aufgenommen hast), dann ist da Potential drin.

schwarzer Hund, diffuses Licht, offene Blende, der AF hat entweder nicht richtig getroffen oder Du hast einen Front-Fokus. Da kommt halt einiges zusammen.

Weiter üben!

Der Autofokus hat auf das Stroh knapp vor dem Hund scharf gestellt. Wo hast Du angehalten?

LG Steffen

MinzeL schrieb:

Allerdings bin ich mit keinem einzigen Fotos zufrieden.

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Der scharfe Bereich sitzt zu weit vorne, das heißt Du bzw. die Kamera haben falsch fokussiert.

Die Blende würde ich deutlich schließen. Das Licht gibt es offensichtlich her.

Das schon recht tief stehende Sonnenlicht kommt von rechts. Somit ist die linke Hälfte des Hundes komplett dunkel, da im eigenen Schatten.

Reussrunner schrieb:

Vergrössere den Schärfebereich, indem du die Blende schliesst!
Die Gräser im Vordergrund scheinen schärfer zu sein, als der Hund (- ich nehme mal an, einen Front-Focus-Fehler am Objektiv kannst du ausschliessen?).

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Ich habe halt f4 genommen, damit ich eine kürzere Verschlusszeit haben kann. Hmm... dann schau ich mal, dass ich das auch probiere.

Front-Focus-Fehler kann ich eben nicht ausschließen, da gebraucht gekauft und zum ersten Mal benutzt an dem Tag.

Mit dem ISO, da finde ich, dass extremes Rauschen entsteht. Wir waren vorher auch kurz im Wald und da musste ich den ISO höher stellen und da war extremes Rauschen im Bild. Das habe ich schon gelöscht und kanns nicht zeigen.

@RainterT: Ja ich fotografiere nur im RAW. Wahrscheinlich habe ich da auch zu sehr mit LR gepfuscht.

@MichaelN: Hmm.. hab gerade mal geguckt, was Front-Fokus ist. Ich hab mit Google den Test mit dem Lineal gefunden um das raus zu bekommen. Das werde ich wohl mal testen.

@Steffen Rentsch: Ich dächte eigentlich auf den Hund... Hab halt versucht, dass der Kopf des Hundes im AF Feld ist, Serienbild Aufnahme und dann eben durchlaufen lassen.

War heute nochmal draußen und war jedenfalls zufriedener mit den Fotos. Der Fokus war bei einigen Fotos zwar auch verrutscht (auf dem Ohr, statt auf den Augen zB), aber dies mal nicht bei jedem Bild. Hatte diesmal Spot eingestellt.
Allerdings auch mit f4 Blende, habe eben erst eure restlichen Beiträge gelesen.

Wobei bei dem Foto, dass ich jetzt eingestellt habe, auch finde, dass das Gras unten (auch) scharf ist? Sieht für mich jedenfalls so aus.

MinzeL schrieb:

Front-Focus-Fehler kann ich eben nicht ausschließen, da gebraucht gekauft und zum ersten Mal benutzt an dem Tag.

.. hab gerade mal geguckt, was Front-Fokus ist. Ich hab mit Google den Test mit dem Lineal gefunden um das raus zu bekommen. Das werde ich wohl mal testen.

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Mach das!
Nur mit einem statischen Motiv (am besten den Lineal oder so was) kannst du das zuverlässig klären.

MinzeL schrieb:

Liegt es einfach an mir und ich muss einfach viel mehr Üben?

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Ja.

Lass Dich nicht kirre machen mit Frontfokus usw.

Einfach üben. Gutes Licht (nicht 'letzte Sonnenstrahlen'), Einzelbild (beim Losrattern kriegst Du zwar viele Bilder, aber zwischen den Bildern stellt die 50D nix mehr am Fokus ein), mittlerer AF-Punkt, sitzender Hund. Dann nach und nach auch laufender Hund. Und nebenher hier und dort Tipps nachlesen.

Nach ner Weile hast Du das Händchen!

C.

@CUA: Danke... aber ich hatte ja das L-Objektiv schon im Mai zur Probe einen Tag an meiner Kamera und auch Fotos gemacht. Da war ich eigentlich wirklich zufrieden.

Hier mal ein paar Fotos von Mai. Das Objektiv von einer Freundin. Also f4 L von Canon. Natürlich andere Location und teilweise, zum Glück, auch helle Hunde und andere Lichtverhältnisse.
Aber vllt sind da ja die gleichen Fehler und ich sehe sie nur nicht.

Also meinst du, kein lieber kein AI Servo, sondern One Shot? Macht das dann nicht Probleme beim mitziehen, wenn der Hund seitlich läuft?

Hab trotzdem mal mit dem Testchart fotografiert. Kamera stand auf Stativ.

Also die ersten 2 Fotos sind von Mai, das L-Objektiv einer Freundin und das andere die Testchart von eben mit meinem Objektiv.

Testchart sieht gut aus. Frontfokus ist hier nicht das Problem.
Bei den Beispielbildern sehe ich das selbe Problem wie im allerersten Bild - wenn auch etwas weniger ausgeprägt. - Halt auch mit f4 aufgenommen.

Ok. Dann werde ich das nächste mal erst Mal eine andere Blende testen!

Was würdest du denn vorschlagen? Reicht schon f5 oder noch höher?

Wenn die Lichtverhältnisse es zulassen, würde ich höher gehen: f 5,6 - f 8.
Wenn der Hund nicht seeeehr schnell auf dich zu rennt, kannst du dafür eine Belichtungszeit von 1/1000 oder sogar noch etwas darunter versuchen.

MinzeL schrieb:

Also meinst du, kein lieber kein AI Servo, sondern One Shot? Macht das dann nicht Probleme beim mitziehen, wenn der Hund seitlich läuft?

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Fang beim einfachsten und genauesten an

MinzeL schrieb:

Ok. Dann werde ich das nächste mal erst Mal eine andere Blende testen!

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Ich habe mal ein paar Beispielbilder mit der 50D und dem 70-200mm bei den Pixelpeepern vorselektiert. Schau's Dir an, Zeit/Blende ist jeweils angegeben.

Denke daran, dass die Ausschussrate bei Tele + Bewegung hoch ist. Selbst die Profis unter den Sportfotografen (mit den teuersten Objektiven...) kucken eigentlich dauernd aufs Display, ob das letzte Bild scharf geworden ist...

C.

Ich werde die Blende das nächste Mal testen.

Allerdings frage ich mich, du hast das Objektiv ja auch @Reussrunner, wenn deine Signatur aktuell ist. Ich habe ja schon viele Fotos mit dem f2.8 L Objektiv gesehen und laut Daten wird da auch mit einer 2.8 Blende fotografiert und trotzdem ist der Hund darauf scharf. Ich frage mich nur, warum das mit meiner 4er Blende dann nicht klappt?

@CUA: Danke für den Link. Wobei da die meisten Fotos wahrscheinlich mit IS fotografiert wurden, jedenfalls bei den nicht bewegenden Objekten.

MinzeL schrieb:

Ich werde die Blende das nächste Mal testen.

@Reussrunner, wenn deine Signatur aktuell ist. Ich habe ja schon viele Fotos mit dem f2.8 L Objektiv gesehen und laut Daten wird da auch mit einer 2.8 Blende fotografiert und trotzdem ist der Hund darauf scharf. Ich frage mich nur, warum das mit meiner 4er Blende dann nicht klappt?

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Richtig: du hast schon viele solcher Bilder gesehen. Ich auch.
Was wir beide aber nicht gesehen haben, ist die Masse an Ausschuss, die diese Bilder begleitet haben ...

Wenn ich 100 Bilder mache und davon werden 6-8 gut, werde ich selbstverständlich nur diese 6-8 zeigen, bzw. veröffentlichen.
Der Rest wird diskret und schnell entsorgt.
Wenn niemand den ganzen Schrott sieht, der auf meinen Speicherkarten produziert worden ist, dafür nur meine auserlesenen "Perlen", erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass mich die Betrachter oder Auftraggeber für einen "guten" Fotografen halten ...

Ich fotografiere auch mit f 2.8.
Aber Hunde in Bewegung auf die Kamera zu, würde ich höchstens mit Offenblende aufnehmen, wenn ich ...
a) explizit eine sehr geringe Schärfe-Ebene haben will/muss (Auftrag?)
b) mir von den Lichtverhältnissen her keine andere Wahl bliebe
c) ich genügend Zeit, Geduld und Nerven habe, um schmerzfrei >90% Ausschuss auszusortieren

MinzeL schrieb:

...Ich habe ja schon viele Fotos mit dem f2.8 L Objektiv gesehen und laut Daten wird da auch mit einer 2.8 Blende fotografiert und trotzdem ist der Hund darauf scharf. Ich frage mich nur, warum das mit meiner 4er Blende dann nicht klappt?

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Weil du zu wenig Übung hast (ist nicht böse gemeint), aber ich gehe mal davon aus, dass du auf diesem Gebiet Neuling bist. f4 an sich ist kein Problem, die Schärfeebene ist i.d.R. ausreichend, achte auf eine schnelle Verschlusszeit (mind 1200 oder kürzer) und gutes Licht.

Ein auf die Kamera zulaufender Hund ist eine besondere Herausforderung an den AF der Kamera. Ist der Hund auch noch schwarz, wie auf deinen Beispielbildern, so findet er häufig keine Kontrastkanten im Gesicht des schwarzen Hundes. Mein Tip: gib ihm ein buntes Spielzeug, auf den der AF der Kamera scharf stellen kann.

Schau einfach mal in den Hundefoto-Thread und orientiere dich an den Exifs, die dort zu sehen sind. Und dann: einfach üben, üben, üben ...