Editiert & ergänzt 1.8.2014
Hallo,
das Tamron macht auf mich einen guten und wertigen Eindruck (Haptik), allerdings ist die Kombination nicht mehr so kompakt wie mit dem EF-M Kitzoom.
Die Gummiringe sind griffig, aber sie riechen anfänglich etwas, aber nach 2-3 Wochen Gebrauch ist der Geruch weg.
Das Zoomen ist straff und es funktioniert andersherum, als man es bei Canon gewohnt ist. Bisher tritt kein Durchrutschen (lens creaping) des Tubus auf.
Das Zoom ist insgeamt etwas kleiner als z.b. das EF-S 55-200mm STM und man erspart sich zusätzlich den EOS-M Adapter.
Mit 460g ist es absolut gesehen nicht wirklich leicht im Vergleich zu einem der 3 EF-M Zooms, doch man muß bedenken, daß man hiermit immerhin 2 Zooms, dann mit in etwa gleichem Gewicht, für den Brennweitenbereich von 18-200mm ersetzt.
Ich habe das Tamron gegen das EF-M 18-55mm IS STM und das EF-S 55-250mm IS STM bei den entsprechenden Brennweiten, bei offenen Blende und abgeblendet getestet.
Dabei habe ich festgestellt, dass es in meinem Tamron klappert, wenn es nicht an der Kamera montiert ist bzw. wenn die Kamera ausgeschaltet ist! Es scheint das Element bzw. die Baugruppe direkt unter dem ersten Glas von hinten zu sein. (Ist mir beim Kauf im Laden nicht aufgefallen.)
Sobald das Zoom an der M wieder unter Strom ist und somit den VC aktiviert, verschwindet das Klappern wieder und wird durch die leisen Betriebsgeräusche des VC ersetzt.
!Ich würde mich über Input zu diesem Thema von anderen Tamronnutzern freuen!
Optisch darf man natürlich keine Wunder von einem solchen Superzoom erwarten. Die Ecken sind bei allen Brennweiten immer etwas weicher, als bei den beiden von mir getesteten Canon Zooms (außer bei 18mm), aber das Zentrum ist immer scharf. Abgeblendet auf f 8-11 wird es auch in den äußeren Ecken bei den anderen Brennweiten akzeptabel.
Bei 100-200mm und der schwachen Lichtstärke verwackelt leicht so manches Bild, hier unbedingt auf kurze Belichtungszeiten achten (= höhere ISOs), oder ggf. zusätzlich ein Einbeinstativ o.ä. benutzen!
Die schwächsten Brennweiten sind m.E. bei ca. 24 und 35mm, selbst abgeblendet sind hier die Ränder noch recht weich, ansonsten ist es im gesamten Bereich durchaus vergleichbar mit den beiden Canon Zooms.
Der AF ist leise (wie STM) braucht aber gutes Licht um wirklich akurat zu fokussieren, daß heißt das der Einsatz eines Polfilters nur unter Topbedingungen sinnvoll ist. Man bedenke auch die Schwächen der M1, bedingt durch das recht große AF-feld bei Singlefokus.
Das Fokustracking ist etwas langsamer als deim EF-M 18-55mm, aber ich nutze fast immer Single-AF.
Ich denke, wenn das AF-system der M-Kamera verbessert werden sollte, wird sich das auch positiv auf die Performance dieses Zooms auswirken.
Bilder mit diesem Zoom gemacht erscheinen mir recht farbneutral mit einer Tendenz zum Kühlen zu sein.
Die CA's und die Verzerrungen sind wegen des großen Brennweitenbereiches recht hoch, können aber mittelts EBV gut und praxistauglich korrigiert werden.
Fazit:
Das Tamron ist ein insgesamt ein angenehmer Begleiter für den Urlaub oder unbeschwerte Kurztrips, wenn man nicht Objektive wechseln möchte.
Die Haptik ist gut, die Balance an der M-Kamera auch.
Wegen der Randschwächen bei 24 und 35mm ziehe ich 2 Sterne ab.
Wer ein Kompromiszoom sucht ist hier richtig, wer Topbildqualität haben möchte wird mit dem Tamron nicht glücklich.
Die Leistung ist etwa vergleichbar mit dem Canon EF-S 18-200mm IS.