[Sony-Kameras:] Direkt schlecht würde ich sie nicht nennen, nein. Nur tendenziell Blendwerk, das in Tests bei so sinnlosen Kategorien wie "Bilder pro Sekunde" toll abschneidet.
Und Sony ist sicher der Innovationsmotor der Branche. Sie bauen Kameras, die im Test gut aussehen. [..]weil es bei Sony doch immer wieder an Details hapert. Zum Beispiel bei der Ergonomie und einer guten Auswahl an Objektiven.
Also, eine NEX ist kein "Blendwerk". Damit kann man hervorragende Bilder machen, ohne viel mit sich rumzuschleppen. Ich gebe Dir allerdings recht, die Objektive von Sony sind entweder Mist, teuer, oder so groß, daß man gleich nen großen Body verwenden kann.
Wie Du selbst schreibst, ist Sony der Innovationsmotor. Zumindest hat der Konzern in den letzten Jahren extrem viel ausprobiert. Darüber sollten wir froh sein, denn ohne diesen Druck hätten Canon und Nikon sicher weniger interessantes auf den Markt gebracht oder höhere Preise genommen.
Allgemein: Da der Kunde heutzutage sehr individuell ist, gibt es neben großen Trends (Kompaktheit) auch kleine, temporäre Trends (Sony QX?). Manches ist aber durch die Physik vorgegeben.
Ich denke, bei den Smartphones sind wir gerade in einer Übergangsphase. Tolle Bilder mit großer Schärfentiefe lassen sich bei gutem Licht inzwischen machen. Was fehlt, ist ein guter Zoom und große Blendenöffnungen. Trotzdem muss ein Smartphone flach bleiben. Da werden wir noch ein paar lustige Lösungen zu sehen bekommen, an den Erfolg von Sonys QX glaube ich nicht. Wieso soll ich so ein teures Teil an mein Smartphone dranbasteln, da kann ich doch gleich eine Kompaktkamera kaufen. So oder so habe ich zwei Geräte dabei. Aber wieso nicht mal zum Beispiel eine zweite Brennweite über eine angepasset Vorsatzlinse realisieren. So was wie "Festbrennweite 26mm KB-Äquivalent, und durch einen Schieber im Smartphone kann ich auf 45 mm KB-Äquivalent umschalten".
Wenn man dann mit Oversampling und vielen MP arbeitet, wie beim Nokia Lumia 1020, könnte man sicher brauchbare Bilder bis ca. 100mm KB bekommen.
Ansonsten sehe ich den Trend zu kompakten High-Quality Werkzeugen "für Enthusiasten" weitergehen. Auf der einen Seite größere Sensoren (ich bin sehr sicher, dass die A7 / A7R von Sony ein Erfolg werden), auf der anderen Seite werden APS-C Sensoren vielleicht endlich mal mit großen Lichtstärken bedient (siehe Sigma 18-35/1.8). Dadurch werden sich die Systempreise weiter annähern: Die großen (KB-)Sensoren werden wegen Massenfertigung billiger, die guten APS-C Objektive werden teurer.
Die optischen Sucher sehe ich langfristig durch spiegellose Systeme mit EVF ersetzt. Hier wird viel entwickelt - vielleicht sehen wir irgendwann sogar mal wieder andere Kameraformen, weil das Rückendisplay nicht mehr eingebaut wird - stellt euch vor, die Kamera schickt mir die Bilder als Overlay in meine Google Glass 2 und ich benutze den EVF nur noch, wenn zu viel Licht da ist.
MK