Allerdings bin ich absoluter Fotografie-Neuling, ich weiß nur dass es gar nicht so einfach ist, Polarlichter zu fotografieren.
Ich würde mir für die A6000 als Objektiv das Samyang/Walimex 12mm/2.0 kaufen. Es wird auch immer wieder hier im Forum angeboten.
Wenn du genereller Fotoanfänger bist, musst du dich aber auf jeden Fall mit der Bedienung der Kamera vertraut machen und die Zusammenhänge von Belichtungszeit, Blende und ISO lernen. Dafür gibt es im Netz div. Seiten. Das Kennen/Können muss ich jetzt mal voraus setzen.
Du hast keine Erfahrung mit Polarlichtern. Dann versuche ich dir mal, die Einstellungen etwas nahe zu bringen:
- Die Kamera steht selbstverständlich auf einem Stativ. Ideal ist sie so ausgerichtet, dass auch noch Landschaft mit drauf ist, vielleicht ein attraktiver Bildaufbau. Auch sollte man möglichst weit weg von künstlichen Lichtquellen sein. Am Besten schaut man sich mögliche Plätze für die Nacht schon am Tag an.
- Für die korrekte Fokussierung stellst du das Fokuspeaking auf minimum, die Farbe auf gelb oder rot, die Lupe auf erste Vergrößerungsstufe. Die Blende am Objektiv ist auf 2.0 gestellt. Jetzt schaust du, dass die Sterne im Sucher möglichst klein werden, wenn du langsam am Ring drehst. Vor und nach der Schärfenebene sind sie immer etwas größer. Gleichzeitig nehmen sie die Farbe des Fokuspeakings an (gelb oder rot). An dem Punkt, an dem sie die stärkste Färbung haben, ist der ideale Fokuspunkt. Das kontrollierst du dann mit der stärksten Vergrößerung der Lupe (nochmal den gleichen Knopf drücken). Das Fokussieren solltest du auf jeden Fall vor der Reise hier üben, und mehr als einmal. Man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür und es geht dann recht flott, wenn es darauf ankommt.
- Kameraeinstellungen: Diese sind natürlich davon abhängig wie stark das Polarlicht ist und ob dabei der Mond scheint oder nicht. Ideal wäre ein Zeitpunkt ohne Mond (der Schnee macht die Landschaft hell genug) oder mit nur sehr schwachem Mond (die Zeit vor und nach dem Neumond - so wählen wir auch die Termine unserer Reisen aus).
- Kamera auf manuellen Modus ('M' am Drehrad). Wenn es recht dunkel ist und das Polarlicht nicht übermäßig stark, bleibt die Blende bei 2.0. Die ISO stellst du auf 1600. Die Belichtungszeit auf 10 Sekunden. Damit machst du einfach mal die ersten Bilder und schaust kritisch, ob die Helligkeit stimmt (abhängig vom Mond und der Stärke des Polarlichts). Ist das Bild zu dunkel, nimmst du die ISO noch etwas hoch. Bei der A6000 bis max. 3200. Mit der Zeit sollte man nicht länger als 10 Sekunden gehen, einfach weil sich das Polarlicht bewegt und du ohnehin viel Bewegungsunschärfe schon bekommst.
Ist das Testbild hell genug, oder sind ausgefressene Stellen im Polarlicht, geh mit der Zeit auf 6 Sekunden runter. Hast du noch immer ausgefressene Stellen oder ist das Polarlicht sehr hell, geh auf 4 Sekunden (das wäre die ideale Zeit für Polarlichter in Bezug auf den Kompromiss zwischen Bewegungsunschärfe und Helligkeit). Ist es allgemein sehr hell (Mond und helles Polarlicht), geh mit der Blende auf 2.8
Das grüne Polarlicht frisst an den hellsten Stellen gerne aus. Da sollte man drauf achten. Was da tot ist, ist nicht mehr wieder zu holen. Die dunklen Bereiche kann man leichter aufhellen.
Viel Erfolg und zeig dann mal hier deine Ergebnisse.
edit: Ein paar Beispiele bzgl. möglichem Bildaufbau - die Zeiten, Blenden und ISO Einstellungen stehen darunter:
- Der untergehende Mond ist mit ins Bild einbezogen:
click
- Eisbrocken/Eisberge am Strand:
click
- Ein Leuchttürmchen versucht gegen das Polarlicht anzuleuchten:
click