Hallo Landsmann!
Du suchst also mehr oder minder eine Kamera bzw. ein System, das möglichst universell für alle Anforderungen gerüstet ist. Da du dich selbst als absoluten Neuling beschreibst, versuch ich, einfach mal einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten zu geben.
1) Kompaktkameras:
Vorteile: klein und leicht als "immerdabei", meist günstig
Nachteile: meist wenig manuelle Möglichkeiten, Bildqualität dürftig, außer bei hochpreisigen Modellen, nicht erweiterbar/aufrüstbar
Fazit: Kann alles, aber nichts so richtig zu 100 %
2) Bridge/Superzoom-Kameras:
Vorteile: Meist hoher Zoombereich, Bildqualität besser, teils externer Blitz verwendbar, gute Haptik, da größer als Kompakte, Aufnahmen im RAW-Format zumeist möglich
Nachteile: Kameragröße meist der Zoomleistung geschuldet, Bildsensor bleibt dennoch relativ klein, ergo Qualität "OK", nimmt aber mit hohen Zoomstufen meist rapide ab, außer Blitz nicht aufrüstbar/erweiterbar
Fazit: Kann alles etwas besser als die Kompakte, ist dafür aber auch wesentlich größer/schwerer
3) Systemkameras-spiegellos (DSLM):
Vorteile: größerer Sensor (von 1" bis Kleinbild-Format), durch Objektiv-Aufrüstung völlig frei konfigurierbar, Bildqualität liegt (meist immer) über den anderen beiden Kategorien, RAW-Format, fast immer voll-manuell bedienbar, je nach Objektive trotz professioneller Ambitionen sehr kompaktes, leichtes System möglich, Elektronischer Sucher - Live-Bildvorschau im Sucher/Display möglich, unzählige Erweiterungsmöglichkeiten an Zubehör, Spezialisierung auf bestimmte Bereiche möglich, es gibt aber auch günstige Einsteiger-Varianten für die meisten "Alltagsfälle"
Nachteile: Man muss erst mal rausfinden, was man wirklich braucht/will und schlussendlich auch verwendet. Mehr Objektive = Mehr Platz/Gewicht, Kostenfaktor,
4) Systemkameras mit Spiegel (DSLR):
Quasi die althergebrachte "Königsklasse" in Sachen Bildqualität und professionellen Ansprüchen, Sensorgröße von 4/3" bis Kleinbild. Im Prinzip wie unter Punkt 3, ausser:
Vorteile: Stromverbrauch wesentlich geringer, da optischer Sucher (direkter Blick über Spiegel durch das Objektiv), Objektiv- und Zubehörauswahl immer noch am besten, viele Dritthersteller am Markt,
Nachteile: noch größer/voluminöser/schwerer wie spiegellose Systemkameras (aufgrund der Spiegelkonstruktion), preislich meist teurer (gleicht sich aber immer mehr an), viele sehen die Spiegeltechnik mittlerweile als "antiquiert" an.
Allgemein:
Im Prinzip gilt, je größer der verbaute Sensor, desto größer der Spielraum, gute Bildergebnisse zu bekommen, vor allem in Situationen mit schlechtem Licht (zB Innenräume, Dämmerung,...)
Kehrseite: Je größer der Sensor, desto größer und schwerer fallen (meist) die Kameragehäuse und (fast immer) die Objektive aus.
Meine persönliche Meinung:
Sieh dich im Lager der spiegellosen Systemkameras um, dort gibt es mittlerweile sehr viel Auswahl für alle Ansprüche und jeden Geldbeutel. Du kaufst dir damit die Basis für qualitativ hochwertige Bilder und bist je nach Modell und System immer noch im kompakten Segement unterwegs.
Sehr großer Vorteil: Du siehst bereits im Sucher/am Display jede Änderung an den Bildeinstellungen, noch bevor du das Foto gemacht hast. Um die Grundlagen und Wirkungen der einzelnen Parameter der Fotografie (Zeit, Blende, Iso, Weißabgleich, etc.) kennenzulernen, wirklich ideal!
Fang doch mit einer guten Einsteiger-Kamera und einem Kitobjektiv an, damit bist du von der Leistung und Bildqualität her schon mal jeder Edel-Kompaktkamera mindestens ebenbürtig.
Finde heraus, was dir mit dem Kitobjektiv fehlt (benötigst du eher mehr Weitwinkel oder doch etwas für den Telebereich, um weitere Motive näher ranzuholen? Würde dich vielleicht eine oder 2 Festbrennweiten in deinem Lernerfolg weiterbringen, die ganz neue Möglichkeiten in der Lichtgestaltung bieten?....)
Ich selbst komm aus dem Olympus-Lager, deshalb schlag ich jetzt einfach mal die OM-D M10 Mark II mit dem Kitobjektiv 14-42 vor. Damit hast du ne tolle Kamera und ein äußerst kompaktes Objektiv, quasi "hosentaschentauglich" mit ner sehr, sehr ansprechenden Bildqualität. Bei deinem Budget würde sogar die M1 (1. Version) im Kit mit dem sehr, sehr genialen 12-40 Pro - Objektiv passen und es gehen sich sogar noch 2 weitere Objektive (zb. 40-150 Teleobjektiv und ne 45-mm-Festbrennweite) aus...
Just my2cents zu dem Thema