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Tiefenwirkung - was ist hier richtig gemacht worden?

Gehirn

Themenersteller
Hallo zusammen,

ich bin über dieses Bild gestolpert:
https://www.heise.de/foto/galerie/foto/Vor-langer-Zeit-5d0993e2ca509e8c9d350830375a4fca/?fotoID=5d0993e2ca509e8c9d350830375a4fca
Lizenz: CC vom Fotografen flashcube

Der Fotograf hat eine - meinem Empfinden nach - sehr angenehme, natürliche und trotzdem starke Tiefenwirkung erzielt. Das Bild wirkt auf mich fast schon dreidimensional.

Blende weit öffnen - das hilft hier sicher nicht weiter, weil zu kurz gegriffen.

Daher sollte man wohl gezielter fragen.
Welche Einflüsse machen sich hier bemerkbar? Ist das vielleicht eine Tilt Shift Aufnahme?
Was hat der Fotograf richtig gemacht?
Wie kann man selbst gezielt auf so etwas hinarbeiten?
 
Ich sehe hier primär Licht bzw. entsprechende Tonwert-Nachbearbeitung. Der Wagen in der Schärfentiefe ist schön hell, der Hintergrund wird mit der Entfernung immer dunkler.

Was mir gestalterisch noch auffällt: Das Hauptmotiv besteht aus harten technischen Linien, der Hintergrund größtenteils aus Flächen und Elementen mit weicherer Struktur. So etwas sorgt automatisch für Freistellung, es gibt ja die Daumenregel, daß Knackschärfe erst im Kontrast zu Unschärfe richtig zur Geltung kommt.
 
Achte einmal auf Flächen, Muster, Kontraste nicht nur in Licht und Tonwerten, sondern auch in Farbe.
Der Staudamm z.B. ist ein wunderschönes Beispiel für Figure-to-Ground, die Nutzung von Flächen und Tonwerten, um den Blick ohne Umschweife auf das Paar zu lenken.
Bei vielen anderen Bilden das Spiel der Linien, um das Auge des Betrachters im « Rahmen », im Bild zu halten. Da geht selten etwas aus dem Bild raus. Kreise, Vierecke, Dreiecke ; alles « bleibt » im Bild. « Tiefe » gibt das durch das Herausstellen entweder eines Elementes allein oder aber durch Kontrast.

Da werden die ganz klassischen Kompositionselemente beherrscht :)
 
Da werden die ganz klassischen Kompositionselemente beherrscht :)

Da versteht es einer vorzüglich Bilder zu gestalten und "Raum" zu kreieren.
Große Handwerkskunst und ohne effekthaschende Gestaltungsmittel, die sonst so beliebt und großflächig eingesetzt werden.

Sehr fein, werde ich mir bookmarken den Fotografen.
 
Natürlich sind sie nicht neutral bearbeitet. Was aber noch geht oder nicht (unnatürlich wirkt) verschiebt sich laufend. Aufmerksamkeit bekommt derjenige, der diese Grenze vorsichtig verschiebt und für seine Bildkunst gelobt wird. Ob es die fotografische oder die EBV Kunst ist, spielt irgendwann keine Rolle mehr. Digital Art ist das Stichwort und jüngere Generationen werden früh an diesen "Look" gewöhnt. Als Älterer habe ich noch in meinem Fotoabor gestanden und analoge S/W Bilder entwickelt. Da ging die Reise nicht so weit und wir waren trotzdem zufrieden. Leica Fotografen mit professioneller Entwicklung und besseren Schwarzwerten, als ich es hinbekommen habe, waren die (damals unerreichbaren) Vorbilder. Sie hatten ja auch die besseren (kontrastreicheren) Objektive. Und Profis in den Fotolaboren, die sündhaft teuren Spezialpapiere; das konnte ich mir als Schüler gar nicht leisten. Und heute werden die Regler gedreht, auch überdreht. Der erste Eindruck ist schon nett, muß ich auch zugeben. Bei längerer Betrachtung kommen die Zweifel ob der Richtigkeit dieses Tuns. Egal, jeder kann sich nun verwirklichen und das ist viel besser.
Es gibt ja auch inzwischen die käuflichen Setups für Vintage Look. Wenigstens so tun, als ob es einen analogen Charakter hat. Wir haben somit heute eine größere Bandbreite, bis hin zu den "durchgeknallten" bunten HDR Bildchen. Alles ist erlaubt und jeder muß - kann aber auch - seinen Weg finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Staudamm.
Ausgehend von
[…] Daher sollte man wohl gezielter fragen.
Welche Einflüsse machen sich hier bemerkbar? Ist das vielleicht eine Tilt Shift Aufnahme?
Was hat der Fotograf richtig gemacht?
Wie kann man selbst gezielt auf so etwas hinarbeiten?
… und vor allem der letzten Frage bei dem Beginn des Versuches einer Erklärung, warum das Ding mit den Speichen wirkt wie es wirkt, hab ich die anderen Bilder des Fotografen bemüht und dabei etwas festgestellt …. Entschuldige bitte diesen unbedarften Vorstoss ; ich gehe doch tatsächlich von eigener Neugier aus. Wie leichtfertig.
Beim Lesen wirst Du sicherlich auch festgestellt haben, dass ich gerade bei dem Bild primär eine andere « Methode » absolut schick finde (à propos - eine total einfache Sache, um eine Person wirksam von ihrer Umgebung zu lösen)

[…] bis ans Ultimo, und teilweise darüberhinaus, bearbeitet. […]
Und ? Den Geometrien und Flächen ist das völlig gleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und welche Methode findest Du gerade schick? Würde mich interessieren, den Bearbeitungsschritt zu verstehen.
Danke im voraus
 
Hab das "Staudammbild" jetzt auch gesehen:rolleyes:
Aber es geht um das Bild mit dem Wagenrad, oder?:confused:
 
Und welche Methode findest Du gerade schick? Würde mich interessieren, den Bearbeitungsschritt zu verstehen.
Danke im voraus
Figure-to-ground. Ordentlich Kontrast Person zu Hintergrund oder Untergrund.
Kommt aus der Gestalttheorie. Sehr offensichtlich und häufig zu finden bei Cartier-Bresson. Da in den Bildern, die augenscheinlich keinen besonderen Inhalt zu haben scheinen. Fingerübungen in Sachen Gestaltung. Suche Dir die Frau auf der Treppe und im Hintergrund die Piepels im Durchgang. Oder Giacometti. Suche Dir die Szenen aus Marokko mit den Kindern. Das Bild die Treppe runter mit dem verwischten Fahrrad auf der Strasse (da kommen noch ein Haufen mehr Sachen hinzu, aber figure-to-grund ist da auch bei). Martin Munkácsi ist auch jemand, der das in Perfektion konnte.
Die Methode finde ich nicht nur aktuell schick - die ist zeitlos und vor allem auch total einfach umzusetzen, auch für Einsteiger in Sachen Gestaltung.

@Linse : Das Wagenrad war das Beispiel des TO. Dann kommt seine Frage « Wie kann man selbst gezielt auf so etwas hinarbeiten? ». Da gibt es diverse Möglichkeiten, Tiefeneindruck in ein Bild zu bekommen. Beim Rad die Strukturen, Form des Rades, Flächen. Und nach dem Auslösen das Biegen der Tonwerte on top, um den hell-dunkel-Kontrast weiter hervorzuheben (möglicherweise für eine zusätzliche Wirkung Ich weiss nicht, wie die Originalsituation ist, aber der Fotograf wusste, was er da tat). In vielen seiner anderen Bilder ist die Arbeitsweise wiederzuerkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
parbleu !; @Linse : Das Wagenrad war das Beispiel des TO. Dann kommt seine Frage « [i schrieb:
Wie kann man selbst gezielt auf so etwas hinarbeiten?[/i] ». Da gibt es diverse Möglichkeiten, Tiefeneindruck in ein Bild zu bekommen. Beim Rad die Strukturen, Form des Rades, Flächen. Und nach dem Auslösen das Biegen der Tonwerte on top, um den hell-dunkel-Kontrast weiter hervorzuheben (möglicherweise für eine zusätzliche Wirkung Ich weiss nicht, wie die Originalsituation ist, aber der Fotograf wusste, was er da tat). In vielen seiner anderen Bilder ist die Arbeitsweise wiederzuerkennen.

Ah, ok... danke:)
 
Vielen Dank auch von mir an parbleu !

Die Figur-Grund-Wahrnehmung ist hier wohl wirklich das Mittel der Wahl.
Nun sieht man dieses Bild etwas differenzierter.

Dieses Gestaltungsprinzip wiederholt sich in den Ebenen des Hintergrundes.
Die Treppe hebt sich deutlich vor der Tür ab.
Die Tür wiederum steht für sich als Element vor dem restlichen Hintergrund.
Ebenso der Übergang des linken Vordergrundes zum Hintergrund.

Toll gemacht. Dem Fotografen kann man nur Respekt zollen für seinen geschulten Blick, um die Perspektive so gezielt zu wählen.

In Farbe wäre die Wirkung des Bilder wahrscheinlich wesentlich unruhiger und undifferenzierter gewesen.
 
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