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Namibia, April 2014, Erfahrungen und Tipps

Black Lion

Themenersteller
Hallo liebe DSLR-Forum-Gemeinde,

da im Forum ja immer wieder Themen auftauchen, in welches um die Frage nach DSLR-Ausrüstung und Objektiven für Afrika geht, möchte ich hier mal meine Erfahrungen aus Namibia zusammenfassen. Dabei lehne ich mich etwas an "Ef von Iks" Bericht aus Namibia an, da dieser mir vor meiner Reise selbst noch besten geholfen hat.

Was nehme ich an Ausrüstung mit?
Da ich selbst schon immer hobbymäßig der Tierfotografie verfallen war, nahm ich so ziemlich meiner gesamte Ausrüstung mit, welche war:

Canon EOS 60D mit BG
Tamron 10-24mm 1:3.5-4.5
Sigma 50-500mm 1:4.5-6.3 OS HSM, 70-200mm 1:2.8 OS HSM, 30mm 1:1.4 EX
Canon Speedlite 320EX
Speicherkarten: 1x64GB, 1x32GB, 1x16GB, 2x8GB = 128GB
Ministativ und ein Plüschtier als Beanbag, Kissen und Deko :D
Netbook mit 160GB HD und SD-Card-Reader und 500GB externe HD

Nachdem diese Frage geklärt war, stellte sich mir die nächste Frage:

Wie bekomme ich die ca. 8 kg Fotoausrüstung sicher und ohne Umstände nach Namibia?
Da ich als nichtprofesioneller Tierfotograf auch noch keine richtig schweren und lichtstarke Superteleobjektive habe, war diese Frage für mich relativ einfach. Da das Gewicht meiner Ausrüstung unter dem Handgepäcklimit von AirNamibia lag, konnte ich alles in meinen Wanderrucksack packen und direkt mit an Board nehmen. Lediglich die Objektivtaschen musste ich aus Platzgründen Zuhause lassen. Damit meine Objektive dennoch etwas geschützt waren, habe ich das Sigma 50-500 in eine Fleecedecke und mein Sigma 70-200 in ein paar Socken eingepackt. Nur der Blitz, sowie das Ersatzladegerät waren im Hauptgepäck.


Wie haben wir uns in Namibia fortbewegt?
Ich hatten einen Toyota Hilux Double Cab mit Dachzelt, gebucht bei Value Car Hire. Die hohe Sitzposition war besonders im Etoshapark von Vorteil. Aber auch die bessere Federung, sowie der längere Radabstand erhöhten den Fahrkomfort auf den längeren Strecken auf den Pads (Schotter-/Sand-/Salzwege) merklich. Zwar habe ich auch Reisebusse mit noch größerem Radabstand und noch höherer Sitzposition im Etoshapark in Namibia gesehen, aber als Selbstfahrer hat man trotzdem den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man sich nicht einer Reisegruppe unterordnen muss und auch mal länger an einem Ort stehen bleiben kann.


Was hab ich an Equipment benutzt?
Mit Abstand wirklich am allermeisten kam mein Sigma 50-500 OS HSM zum Einsatz. Dies lag nicht nur an dem für eine Safari optimalen und vorallem flexiblen Brennweitenbereich, sondern auch daran, dass das Sigma bei F8.0 absolut scharfe Fotos hervorzaubert. Und da ich als Hobbyfotograf und Urlauber meine Fotos auch größtenteils Tagsüber mache, ist eine Blende von F8.0 auch überhaupt kein Problem. Am zweithäufigsten war dann natürlich das Tamron 10-24 für UWW-Aufnahmen (Landschaft, Sternenhimmel) oder auch als "Normalbrennweite" (24mm * Crop 1.6 = 38mm) an der Kamera.
Wirklich nur ganz selten (< 5%) habe ich dann auch mal mein Sigma 70-200 OS HSM und mein Sigma 30 EX verwendet. Hauptsächlich nur bei meinen Versuchen Abends noch an den beleuchteten Wasserlöchern in den Camps im Etosha-Park zu schießen.
Code:
Meine Namibia Brennweiten-Tabelle:
 10- 12mm, 10%
 13- 24mm, 13%
 25- 49mm,  2%
 50- 69mm,  9%
 70-119mm,  7%
120-200mm,  8%
201-300mm, 13%
301-499mm, 11%
    500mm, 25%

Meine Namibia Blenden-Tabelle:
 F1.4 -  2.5, <1%
 F2.8 -  3.5,  5%
 F4.0 -  5.0,  5%
 F5.6 -  7.1, 10%
>F8.0       , 79%

Meine Namibia ISO-Tabelle:
 ISO 100  ,  2%
 ISO 200  , 12%
 ISO 400  , 25%
 ISO 800  , 51%
 ISO 1600 ,  8%
 ISO 3200+,  2%

Meine Namibia Belichtungszeit-Tabelle:
 > 1.0 sek     ,  1%
 1/1   - 1/4   , <1%
 1/5   - 1/15  ,  3%
 1/20  - 1/60  ,  6%
 1/80  - 1/250 , 15%
 1/320 - 1/1000, 44%
 1/1250- 1/4000, 30%
 < 1/4000      ,  1%

Testumfang bilden ca. 800 ausgesuchte Fotos
Da ich neben den RAW-Kopien auf der externen Festplatte auch noch die SD-Speicherkarten als Sicherung behalten wollte (z.B. für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass man bestohlen wird) wurde es gegen Ende meiner Reise mit dem Speicherplatz doch ziemlich knapp. Dies lag aber auch ein wenig an mir, da ich bei 2/3-voller SD-Karte und einem bevorstehenden Game-Drive vorsorglich immer eine neue leere Karte einsetzte, um nicht mitten in der Tour wechseln zu müssen. Dabei habe ich dann auch am Ende meiner Reise den Fehler gemacht und schon zuvor verwendete SD-Karten mit noch etwas Speicherplatz wieder eingesetzt. Dies führte dann dazu, dass meine Kamera die Datei-Nummerierung nach dem letzten Foto auf der SD-Karte ausrichtete, was wiederum zu verschiedenen Fotos mit gleichem Dateinamen führte. Ich musste also Zuhause dann doch etwas aufpassen nicht eines der beiden gleichnamigen Fotos versehentlich beim Kopieren zu überschreiben.


Was sollte man bei der Ausrüstungs-Auswahl und beim Fotografieren bedenken?

Lichtstärke oder Brennweite?
Viele Anfragen für Afrika hier im Forum drehen sich immer wieder um das Thema, ob ich denn unbedingt ein lichtstarkes Teleobjektiv für eine Safari brauche. Und auch ich stellte mir vor meiner Reise die Frage, wie dringend ich mein lichtstarkes Sigma 70-200 2.8 neben meinem lichtschwachen Supertele Sigma 50-500 OS HSM in Namibia wohl bräuchte. Besonders im Auge hatte ich dabei die Situationen an den beleuchteten Wasserlöchern in den staatlichen Etosha-Camps. Das Ergebnis war dann allerdings eher ernüchternd.

Namibia_Safari_SVGA+_0357.jpg

(APS-C, ISO 1600, F3.2, 0.2 sec, 200mm, Stativ-Foto von einem Nashorn am beleuchteten Wasserloch beim Camp Okaukuejo, Etosha)

Einmal davon abgesehen, dass bei solchen Fotos, durch die einfärbenden Leuchtstrahler, die Farben nicht besonders schön werden, sind auch die Belichtungszeiten selbst mit einem F2.8 Objektiv so im Keller, so dass die 2 Blenden weniger zu F5.6 auch keinen spührbaren Unterschied mehr machen. Stativ ist in beiden Fällen Pflicht und jegliche Bewegung der Tiere auf dem Foto erkennbar. Lediglich mit einer Vollformat-DSLR-Kamera hat man bei ISO 6400 und Blende 2.0 vielleicht noch eine Chance bei 1/50 sec leichte Bewegungen der Tiere auszugleichen. Es geht halt eben nichts über gutes (Sonnen-)Licht.

Auf der anderen Seite hat man Tourist in Afrika sowieso eher weniger Möglichkeiten nach Sonnenuntergang Fotos von Wildtieren zu machen (Night-Game-Drives und beleuchtete Wasselöcher mal ausgenommen), da man eher zu dieser Zeit mit dem Abendessen, dem Bewundern des Sternenhimmels, oder mit dem Schlafen beschäftigt ist. Im Etosha-Nationalpark in Namibia, und ich meine auch in allen anderen Selbstfahrer-Parks, wird dies auch noch dadurch regelementiert, dass man nur tagsüber (Sonnenauf- bis Sonnenuntergang) auf die Foto-Prisch darf. Und hier habe ich die Erfahrung gemacht: "Solange die Sonne am Horizont lacht, reicht Blende 8!". Als Beleg habe ich mir auch mal die Mühe gemacht und meine Fotos auf Uhrzeit und Belichtungseinstellung überprüft.
Code:
Zeit: Ende April        Ort: Namibia, S 20°, O 16°
Morgens:
5:50 Uhr, Beginn Morgendämmerung
5:52 Uhr, F 4.5, ISO 1600, 0.6 sec
5:58 Uhr, F 6.3, ISO 6400, 1/15 sec
6:09 Uhr, F 3.5, ISO 1600, 1/25 sec
6:12 Uhr, Sonnenaufgang
6:25 Uhr, F 7.1, ISO 800 , 1/100 sec
6:32 Uhr, F 7.1, ISO 800 , 1/800 sec
6:34 Uhr, F 5.6, ISO 400 , 1/80 sec
6:57 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/400 sec
7:07 Uhr, F 8.0, ISO 400 , 1/500 sec
Abends:
17:01 Uhr, F 8.0, ISO 400 , 1/1000 sec
17:34 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/160 sec
17:39 Uhr, Sonnenuntergang
17:40 Uhr, F 6.3, ISO 1600, 1/100 sec
17:44 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/20 sec
17:56 Uhr, F 5.6, ISO 1600, 1/100 sec
17:57 Uhr, F 3.5, ISO 800 , 1/25 sec
18:00 Uhr, Ende Abenddämmerung
18:03 Uhr, F 5.6, ISO 1600, 1/15 sec
18:12 Uhr, F 1.8, ISO 1600, 1/50 sec
18:13 Uhr, F 2.8, ISO 3200, 1/10 sec
Anm.: Die Nichtlinearität der Ergebnisse ist natürlich in den Unterschiedlichen Licht/Motiv-Bedingungen begründet
Hier sieht man auch, dass man selbst nach dem Sonnenuntergang mit Blende F5.6/6.3 noch gute Fotos mit bildstabilisierten Teleobjektiven machen kann. Sollte man also vor der Wahl stehen, ob man lieber Lichtstärke oder Brennweite mit nach Afrika nimmt, so sollte man sich meiner Meinung nach immer für letzteres Entscheiden. Beides gleichzeitig (Lichtstärke oder Brennweite) ist natürlich nie verkehrt.

Vorsicht vor großen Entfernungen!
Mit der Hauptgrund, warum sich viele bei einer Reise nach Afrika für die möglichst größte Brennweite entscheiden, ist die Annahme, dass man damit weit Entfernte Wildtiere größer Fotografieren kann. In der Praxis aber sieht es, wie ich selbst erfahren musste, dann aber leider nicht immer ganz so gut aus. Afrika ist ja bekannt für viel Sonnenschein und warme Temperaturen. Beides Dinge, welche man als Tourist in seinem Urlaub natürlich nicht missen möchte. Zumindest würde ich nicht unbedingt zur Regenzeit eine Safari machen wollen. Sonnenschein und warme Temperaturen sind aber auch optimale Bedigungen für ein anständiges Hitzeflimmern in der Luft, welche sich besonders auf größere Entfernung bemerkbar macht, wie man auch an folgendem Foto erkennen kann.

Hitzeflimmern_28C_80m_450_8.0.JPG

(APS-C 18 MPix 100% Ausschnitt, ISO 400, F8.0, 1/1000 sec, 450mm, Entfernung ca. 80m, Aussentemperatur ca. 28°C)

Da eine genaue Aussage von der genauen Sichtlinie und noch einigen anderen Faktoren (Intensität der Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, etc.) abhängt, kann man pauschal keinen genauen Richtwert für eine maximale Entfernung vorgeben. So grob geschätzt aber würde ich sagen, war auf meiner Reise Ende April bei 25-30°C tagsüber so ab ca. 40m und der vollen 500mm Brennweite einfach Schluss mit scharfen Fotos.


Hab ich was vermisst?
Was ich bei meiner nächsten Afrika-Safari auf jeden Fall mit einplanen werde, ist ein Laptop mit größerer Festplatte. Natürlich wieder in Verbindung mit einer externen Festplatte als Backup. Im Gegensatz zu "Ef von Iks" habe ich auch überhaupt keine Bedenken normale HDDs zu verwenden. Solange man den Laptop nicht während der Fahrt über die teils holprigen Pads verwendet, sehe ich da auch kein Problem darin.

Nicht wirklich vermisst, aber sicherlich ganz praktisch, wäre natürlich eine zweite DSLR-Kamera (z.B. eine kleine 1000D) gewesen, um das Teleobjektiv nicht immer mit dem UWW tauschen zu müssen. Der Staub war so kurz nach der Regenzeit dabei nicht das Problem, sondern eher die Bequemlichkeit. Eine zweite Kamera hat man einfach schneller in der Hand, als ein anderes Objektiv auf der Kamera.


Was hätte ich Zuhause lassen können?
Was ich auf meiner Reise wirklich nie verwendet habe, war der externe Blitz (Canon Speedlite 320EX). Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich keine Nachtsafari gemacht habe, wo ich ihn am ehesten noch hätte einsetzen können. Ansonsten war der interne Blitz für das eine Foto, welches ich mit Blitz gemacht habe, auch völlig ausreichend.
Das Sigma 70-200 2.8 OS HSM hätte ich, wenn ich mir die Fotos ansehe welche ich damit gemacht habe, auch Zuhause lassen können. Angedacht war ursprünglich die Verwendung in der Abenddämmerung und an den beleuchteten Wasserlöchern in Etosha. Da das Licht aber gerde bei letzteren so schwach ist, dass selbst eine Blende F2.8 nicht ohne Stativ einsetzbar ist, habe ich dann doch recht schnell auf mein Sigma 30 1.4 HSM gewechselt. Da man allerdings auf so einer doch nicht alltäglichen Reise für alles gewappnet sein möchte, wird mein Sigma 70-200 2.8 OS HSM vermutlich auch auf meiner nächsten Reise wieder mitkommen.


Locations
Neben den oben genannten, eher allgemeinen Tipps, möchte ich dann auch noch ein paar konkrete Locations vorstellen, welche ich auf meiner Namibia-Reise Ende April besucht habe.
 
Wie ich Eingangs schon geschrieben habe, lag mein Schwerpunkt auf der Tierfotografie (speziell Raubkatzen). Dementsprechend habe ich meine Reiseziele auch so ausgewählt, dass ich möglichst viele Raubkatzen in Namibia zu sehen bekomme.

Düstenbrook

Namibia_Safari_SVGA+_0031.jpg

Ausblick von der Terasse auf Düstenbrook, 10mm

Die Düstenbrook Guest Farm liegt ca. 40km nördlich von Windhoek und ist, wenn man früh morgens mit AirNamibia auf dem Flughafen ankommt, auch noch nach der Wagenübernahme und einem Einkauf gut zu erreichen. Neben anderen Aktivitäten wie Wandern, Reiten oder geführte Game-Drives über das Farmgelände, lag mein größtes Interesse an der "Cats Unlimited"-Tour. Neben den üblichen Wildtieren wie Giraffen, Oryx, Antilopen und Wildschweine, werden in drei großen Gegehen (ca. 1-4ha) auch Geparde und ein Leopard auf der Farm gehalten. Besonders Leoparden sind in der freien Natur nur mit sehr viel Glück zu finden, weswegen ich zumindest hier eine gute Gelegenheit zum Fotografieren haben wollte.

Die Tour selbst dauert ca. 90 Minuten und beginnt damit, dass man in einem typischen offenen Touristen-Jeep (max. 10 Personen) in das Geparden-Gehege hineinfährt. Am Ende des Stichweges befindet sich dann ein kleiner Platz/Lichtung, wo die schon folgenden Geparden dann relativ kommentarlos mit kleinen Fleischstückchen gefüttert werden.
Positiv ist, dass man in der Mitte des Geheges durch den abfallenden Hang und die Buschsavannen-Vegetation keine Chance mehr hat einen Zaun zu sehen. Etwas negativ ist allerdings, dass man durch die doch recht hohe Sitzposition im Jeep die Geparde nur von oben und nicht auf Augenhöhe fotografieren kann. Zusätzlich kommen die Geparde auch direkt bis an den Wagen, was die Entfernung auch schon einmal unter 3m sinken lässt. Zeit zum Objektivwechseln bleibt kaum. Zum einen sitzt man auf dem offenen Touristen-Jeep recht eng, so dass man maximal noch einen Rucksack zwischen die Beine bekommt und mit großen Teleobjektiven auch schon etwas aufpassen muss seinem Nachbarn nicht zu verletzen. Zum anderen sind die Geparde recht flink und pendeln ständig zwischen Wagen (Futter abholen, ca. 3-5m) und Gebüsch (Futter verzehren ca. 8-15m) hin und her. Ein Zoomobjektiv ist daher schon von Vorteil.

Namibia_Safari_SVGA+_0014.jpg

Fütterungsstelle im Geparden-Gehege mit typischer Buschsavannen-Vegetation, 17mm

Namibia_Safari_SVGA+_0017.jpg

Geparden-Portrait von erhöhter Sitzposition, 140mm, F8.0

Motiventfernungen: 2-20m; Empfohlene Brennweiten: 18mm,70-200mm

Nach den Geparden, fährt man dann noch in das Gehege von dem Leoparden, welcher sich vermutlich immer ersteinmal irgendwo versteckt hält. Der Guide legt dann für die "Leopard im Baum"-Fotos Fleischstücke auf einen ca. 2.5 Meter hohen Ast (Achtung Gegenlicht durch den Himmel!) und lockt den Leoparden dann mit Rufen und Fleischstückchen an. Positiv auch hier ist, dass man auch wieder keinen Zaum im Hintergrund hat. Etwas negativ auch hier ist, dass das ganze schon fast wie eine Dressour abläuft, was man dann teilweise auch recht deutlich auf den Bildern sieht.

Namibia_Safari_SVGA+_0024.jpg

Leopard bei den Fleischstücken im Baum, 50mm, F8.0

Namibia_Safari_SVGA+_0026.jpg

Leopard von erhöhter Sitzposition, 55mm, F6.3

Namibia_Safari_SVGA+_0029.jpg

Leopard wartet auf das nächste Fleischstück, 200mm, F8.0

Motiventfernungen: 5-20m; Empfohlene Brennweiten: 18mm,50-200mm

Sollte man sich, so wie ich, auch dazu entschließen auf der Düstenbrook-Guestfarm einen normalen Game-Drive mitzumachen, so empfielt sich neben einem UWW für die Landschaft vorallem ein möglichst langes Teleobjektiv für die recht scheuen Wildtiere.

Namibia_Safari_SVGA+_0032.jpg

typische Buschsavannen-Landschaft, 21mm

Motiventfernungen: >40m; Empfohlene Brennweiten: UWW,>250mm
 
Etosha

Namibia_Safari_SVGA+_0472.jpg

Etosha-Nationalpark, Wasserstelle "Charitsaub" mit Blick zur Salzpfanne, 10mm

Ich denke fast jeder hier, der einmal nach Namibia reist, wir auch mindestens einmal den Etosha-Nationalpark im Norden des Landes besuchen wollen. Fast nirgendwo sonst in Namibia so viele Wildtiere in einer doch sehr sehr großen Wildnis erleben wie hier. Und gewiss könnte man hier jetzt Seitenweise wissenswertes über das staatliche Schutzgebiet schreiben, aber dazu möchte ich gerne auf andere Quellen verweisen.

Für einen (Hobby-)Tierfotografen aber sicherlich ganz interessant zu wissen ist, dass es im Etosha-Nationalpark aktuell zwei Luxus-Camps (Dolomite, Onkoshi) und drei ältere Camps (Okaukuejo, Halali, Namutoni) mit Zeltplätzen gibt (Stand 2014). Ich selbst konnte dabei auf meiner Reise in Dolomite, Okaukuejo, Halali und Onguma (ausserhalb des Parks nahe Namutoni) übernachten und so den Park in 5 Tagen von West nach Ost durchqueren.

Vegetation
Im Gegensatz zu dem Landschaftsbild oben, besteht der größte Teil des Etosha-Nationalparks aus einer Teils sehr dichten Busch-und Baum-Savanne. Besonders im Westteil (welcher seit 2014 auch ohne Reservierung in Dolomite befahren werden darf) gibt es nur gelegentlich lichtere Stellen, welche dann auch einmal eine Sichtweite von 100-300m erlauben. Ansonsten ist die Sichtweite durch das Gebüsch in der Regel auf 10-50m beschränkt.

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Giraffe in einer typischen Baum-Savannen-Vegatation im Westteil des Etosha-Nationalparks

Rund um die vegetationslose Etosha-Safzpfanne im Ostteil des Parkes, befinden sich aber auch Weite und offnene Gras-Savannen, welche nur gelegentlich durch einzelne Bäume oder Baumgruppen verziert sind.

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Typische Gras-Savannen-Vegatation bei Grunewald im Ostteil des Etosha-Nationalparks

Generell sind Tiersichtungen immer eine Glückssache, weswegen ich hier keine allgemeinen Aussagen geben kann. Was ich jedoch sagen kann ist, dass man in der relativ offenen Gegend um das Okaukuejo-Camp vermutlich die meisten Tiere in der kürzestens Zeit zu sehen bekommt, einfach weil man eine weitere Sicht hat und die Tiere sich auch schlechter verstecken können. Nichtdestotrotz lohnen sich natürlich auch die Wege durch die Busch-Savanne, um mit etwas Glück auch die etwas scheueren Wildtiere (z.B. Elands, Leoparden) vor die Kamera zu bekommen.

Tipps zum Game-Drive
Da man meines Wissens nach nur in den staatlichen Parks als Selbstfahrer auf die Foto-Pirsch darf, empfiehlt es sich dies auch im Etosha-Nationalpark zu tun. Zumindest empfand ich es als sehr angenehm, meine Pirschfahrten selbst zu planen und auch bei den Löwen einmal 3 Stunden stehen bleiben zu können. Zwar haben die Guides der geführten Touren den Vorteil, dass sie sich teilweise per Funk untereinander Sichtungen mitteilen können, aber auch der "Buschfunk" unter den Selbstfahrern kann ganz gut funktionieren, wenn man sich regelmäßig mit entgegenkommenden Touristen austauscht. Zumindest ich habe auf diese Weise mehr als einmal einen wertvollen Tipp bekommen, wo es gerade im Park etwas besonderes zu sehen gibt. Ansonsten gibt es bei den Rezeptionen in den Camps auch Tiersichtungsbücher, welche aber durch die Touristen nicht immer auf dem aktuellsten Stand sind. Der aber wohl offensichtlichste Hinweis, dass es irgendwo etwas besonders zu sehen gibt, sind am Wegrand haltene Autos. Besonders dann, wenn es gleich mehrere sind. ;)

Da im Etosha-Park aus gutem Grund das Aussteigen aus dem Wagen verboten, bzw. auch lebensgefährlich ist, sollte man aber auch seine Verpflegung und WC-Pausen mit planen. Neben den eingezäunten Camps, gibt es im Etosha-Park verteilt zwar auch neun eingezäunte Rastplätze mit Toiletten, welche man im schlimmsten Fall innerhalb von 30 Minuten erreichen kann.
Generell gibt es im Etosha-Nationalpark auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, mit welcher man daher maximal 1 km pro Minute zurücklegen kann. Die Hauptstrassen waren im April 2014 in einem sehr guten Zustand und konnten mit 60 km/h befahren werden. Nebenstrecken allerdings können unter Umständen allerdings viele Schlaglöcher und Mulden haben, so dass man dann streckenweise nur mit 15-40 km/h vorwärts kommt. Die Kilometerangaben findet man auf der Etosha-Karte, welche man in jedem Camp für 50 N$ erwerben kann. Neben einer Strassenkarte enthält das kleine A4-Heft auch noch eine Vegetationskarte, sowie Zeichnungen aller wichtigen Tiere zur Artbestimmung.

Etosha-West.jpg

Wegeplan des Etosha-Nationalparks, Westteil
Etosha-Ost.jpg

Wegeplan des Etosha-Nationalparks, Ostteil

Da es im Etosha-Nationalpark strengstens Verboten ist die Wege zu verlassen, sind Teleobjektiven mit großer Brennweite natürlich von Vorteil, um größere Entfernungen zu den Tieren zu überbrücken. Dabei sollte man sich aber auch bewusst sein, dass zu große Entfernungen, wegen dem Luftflimmern, sich sehr schnell sehr negativ auf die Bildqualität auswirken können (siehe oben).
Ein weiterer Vorteil von Teleobjektiven mit langer oder sehr langer Brennweite ist auch, dass man den Aufnahmeort und damit auch die Aufnahmeperspektive besser variieren kann. So war es z.B. einmal gut die Entfernung zum Motiv etwas zu vergrößern, um mehr auf Augenhöhe mit dem Tier zu kommen.

Generell reicht für den Etosha-Nationalpark, außerhalb der Regenzeiten, wenn die Straßen trocken sind, auch ein normaler Zweiradantrieb aus. Der Park selber und somit auch seine Wege sind recht eben. Theoretisch könnte man also auch alle Straßen im Park auch z.B. mit einem Smart befahren. Ich selbst habe z.B. bei meiner Reise im Park auch einen älteren VW-Bus gesehen. Jedoch eignen sich Geländewagen wegen der größeren Bodenfreiheit, dem größeren Radabstand und der besseren Federung auf den Nebenstrecken mit deren vielen tiefen Schlaglöchern wesentlich besser. Ein weiterer Vorteil eines großen Autos ist auch die höhere Sitzposition und die damit bessere Übersicht.

Tipps beim beleuchteten Wasserloch
Im Gegensatz zum Game-Drive, liegen alle beleuchteten Wasserlöcher direkt neben einem der Camps und sind daher in der Regel auch nur zu Fuß erreichbar. Als Besucher ist man vor der Wildnis entweder durch durch eine ca. 1 m hohe Mauer (mit scharfkantigen Glasscherben) oder natürliche Erhebungen (Felsen) in Verbindung einem Drahtzaun geschützt. Dieser Drahtzaun ist, wenn er nicht mindestens 2 m hoch ist, mindestens 3 m breit, um so alle größeren Tiere fern zu halten. Theoretisch könnte natürlich ein Leopard oder Löwe ein solches Hinderniss überwinden, aber mir ist bei meinen Recherchen noch kein Fall zu Ohren gekommen, wo soetwas tatsächlich passiert wäre. Und anders als im Zoo, steht man als Besucher in diesem Fall ja auch in dem Käfig ;)

Das das Licht trotz der Beleuchtung an den Wasserlöchern schlecht ist, habe ich ja im Eingangsbeitrag schon erwähnt. Sollte man also vorhaben am Wasserloch Nachts Fotos zu machen, so sollte man entweder ein Stativ, ein Beanbag oder eine andere Stützhilfe mit dabei haben. Darüber hinaus sollte man auch auf jeden Fall im RAW-Format fotografieren, um den Weißabgleich und damit die Farben später etwas anpassen zu können. Sofern in der Ausrüstung vorhanden, empfehlen sich natürlich lichtstarke Festbrennweiten, sowie Kameras mit sehr guten ISO-Eigenschaften. Generell würde ich auch eher kürzere aber lichtstärkere Festbrennweiten empfehlen (z.B. 50mm, F1.8), als die etwas lichtschächeren F2.8 Teleobjektive. Ebenfalls hinweisen möchte ich auch noch, dass es ab vermutlich 1/100 Sekunden (sollte man dies überhaupt erreichen) zu Problemen mit dem Licht kommen kann, da die Strahler ihr Licht vermutlich mit 100Hz abstrahlen (flackern).

Namibia_Safari_SVGA+_0507.jpg

Leuchtstahler am Moringa-Wasserloch bei Halali, ca. 25 Belichtungen pro Mücke bei 0.25 Sek.
 
Laramon Tour

Nach einem Besuch im Etosha-Nationalpark, ist ein weiteres beliebtes Ziel in Namibia eine Hafenrundfahrt in Walvis Bay. Generell gibt es für diese Tour einige Veranstalter vor Ort, welche sich vermutlich in der Hauptsache aber nur durch die Größe der Boote unterscheiden. Mir wurde damals Laramon Tours empfohlen, da diese einen "größeren" Katameran einsetzen, wo man sich als Fotograf durch die ruhigere Lage im Wasser besser an Board bewegen kann. Ein weiterer Grund für diesen Veranstalter war für mich auch die Möglichkeit gleich im Anschluss noch eine Wüstentour durch die Namib mitmachen zu können. Viele Veranstalter bieten auch einen Shuttle Service von Swakopmund aus an, was wegen der Sicherheit des eigenen Fahrzeugs auch empfehlenswert ist.

Von dem was ich vor Ort gehört habe, scheint es in Walvis Bay morgens so gut wie immer Nebel zu geben. Dieser verzieht sich, wenn man Glück hat, im Laufe des Vormittags, kann aber auch (so wie bei mir) den ganzen Tag über bestehen bleiben.

Die meisten Touren beginnen daher erst morgens um 9 Uhr in der Nähe des Jachthafens. Auf den Booten gibt es einen begrenzten Stauraum für Rucksäcke, Jacken und andere persönliche Dinge, an welche man jedoch nicht immer ungehindert herankommt. In meinem Fall war dieser Stauraum z.B. unter den Sitzbänken, weswegen ich andere Besucher um Platz bitten musste, um an meine Ausrüstung zu kommen. Von daher empfiehlt es sich mit möglichst nur einem Objektiv auszukommen.

Auf dem ersten Teil der Bootstour durch den Hafen ist der Wellengang in der Regel noch recht ruhig. An Tieren sieht man hier schon die ersten Robben, sowie Pelikante, Möven und andere Seevögel. Teilweise werden die Tiere auch durch Futter angelockt, weswegen man teilweise doch recht nah an die Tiere herankommt. So landen z.B. vereinzelt Möven auf dem Schiff. Da die Tiere und sogar man selbst auf dem Wasser immer in Bewegung ist, empfiehlt es sich im AF-Servo-Modus zu fotografieren, den Bildstabilisator auszuschalten und auf kurze Belichtungszeiten zu achten.
Namibia_Safari_SVGA+_0061.jpg

Angelockter Pelikan im Flug, AF-Servo, 50mm, F7.1, ISO 800, 1/2000 sec

Auf dem zweiten Teil der Tour geht es dann auf dem Atlantik die Küste entlang. Hier ist der Wellengang schon deutlich heftiger, weswegen man man nicht nur seine Kamera, sondern auch das Boot gut im Griff haben sollte. Ein Wechsel des Objektivs sollte man hier eher bleiben lassen, oder wirklich sehr sehr vorsichtig sein. Neben sehr schnell schwimmenden Delphinen im Wasser, fahren die Boote bis ca. 100m an den Strand heran, wo sich dann auch die Robbenkolonien befinden.
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Delphin beim Luftholen, AF-Servo, 93mm, F8.0, ISO 800, 1/800 sec

Namibia_Safari_SVGA+_0067.jpg

Robbenkolonie am Strand, AF-One-Shot, 500mm, F8.0, ISO 800, 1/1000 sec

Auf dem Weg zurück zur Anlegestelle (dritter Teil) kam dann auch sogar eine Robbe auf (!) das Boot und lies sich anfassen und streicheln.
Namibia_Safari_SVGA+_0070.jpg

Robbe auf dem Boot, AF-One-Shot, 17mm, F10.0, ISO 400, 1/500 sec

Motiventfernungen: 0.5m,2-20m,100-200m; Empfohlene Brennweiten: 18mm,50-200mm; AF-Servo; IS/OS/VC aus
 
Zuletzt bearbeitet:
Erindi, Old Traders Lodge

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Blick von der einem Hügel über das Erindi-Reservat, 10mm

Wohl mit einer der teuersten Lodges in Namibia ist die Erindi Old Traders Lodge. Die Lodge liegt ca. 160 km nördlich von Windhoek und ist mit dem Auto in gut 3 Stunden erreichbar. Alleine schon die 20km lange Anfahrt ab der D2328 von Norden her ist schon ein kleiner Game-Drive durch eine schöne, aber leider auch recht buschige, Berglandschaft. Da man in dem privaten Tierreservat von Erindi nicht mit dem eigenen Auto herumfahren darf (entspricht einfach nicht dem Klientel der Gäste), ist dies auch die einzige Möglichkeit auf Sichtungen in eigener Regie.

Neben der Tatsache, dass man in Namibia (abgesehen vom Caprivi-Streifen im Nord-Osten) nur auf Erindi Wildhunde und Krokodile sehen kann, fiel meine Wahl auf diese Lodge auch deswegen, weil man hier schon fast eine Garantie für gewisse Tiersichtungen hat. Dies liegt im wesentlichen darin begründet, dass viele Tiere mit Sendehalsbändern ausgestattet sind und so die Guides die Möglichkeit einer Ortung haben.

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Guide bei der Ortung eines Löwen

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist auch, dass die Guides mit ihren Fahrzeugen die Wege verlassen dürfen und teilweise recht abenteuerlich (aber nicht gefährlich) durch den Busch fahren. Dadruch kommt man auch sehr nah an die Tiere heran, weswegen man auch immer ein Objektiv mit kurzer Brennweite mit dabei haben sollte (ich habe z.B. von einem Elefanten gehört, welcher seinen Rüssel in das Fahrzeug streckt). Da das Gebiet von Erindi größtenteil eine Buschsavanne ist (ähnlich wie der Westteil des Etoshaparks) sind die Sichtweiten eher kurz und das Verlassen der Wege daher nötig um überhaupt gewisse Tiere finden zu können.

Die stehts geführten Touren finden immer Morgens und Abends statt und werden eigentlich immer mit dem typischen offenen 10-Sitzer-Landrover durchgeführt. Neben vielen anderen Aktiviäten möchte ich hier nur kurz die von mir auch gebuchten Touren kurz beschreiben.

Beim "Cheetah Walk" werden die Geparden (zwei Männchen) zunächst vom Fahrzeug aus geortet. Hat man die Geparden entdeckt, oder ist ihnen mit der Ortung schon sehr nahe gekommen, wird das Fahrzeug im Busch geparkt. Danach geht es dann zu Fuß, durch eine großenteils unberührt wirkende Landschaft, weiter. Da die beiden Geparden kleine Menschengruppen (max. 4 Personen) gewöhnt sind, kann man sich ihnen bis auf ca. 6 m nähern (der Guide gibt entsprechende Anweisungen). Da Geparde in den Morgenstunden noch relativ aktiv sind folgt man den Geparden auf ihrem Streifzug durch den Busch, bis diese die nächste Pause einlegen. Mit etwas Glück soll es sogar möglich sein die Geparde bei der Jagd zu beobachten.

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Gepard, 500mm, F8.0, ISO 800, 1/1600 sec

Motiventfernungen: 6-40m; Empfohlene Brennweiten: >150mm, UWW

Die "Private Photographic Safari" ist eigentlich nichts anderes als ein geführter Game-Drive mit maximal 4 Personen. Je nach dem was man vor die Kamera bekommen möchte, äußert man hier seine Wünsche und der Guide versucht sein möglichstes diese zu erfüllen (in meinem Fall waren dies Löwen). Dafür spricht er sich z.B. mit anderen Guides per Funk ab, oder nutzt wieder die Telemetrie-Ortung wenn eines der Tiere ein Sendehalsband hat. Darüber hinaus fährt er wenn nötig auch in den Busch hinein und folgt den Tieren soweit dies das Gelände zulässt. Sind die Tiere gefunden, dann fährt er nach Wunsch auch bestimmte Positionen an, um z.B. verschiedene Blickwinkel zu ermöglichen. Wie man an dem folgenden Beispielfoto erahnen kann, kommt an auch hier (im offenen Landrover!) sehr nah an die Raubkatzen heran.

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Löwin, 170mm, F8.0, ISO 800, 1/250 sec

Motiventfernungen: 4-30m; Empfohlene Brennweiten(*): 50-250mm, UWW
(*)Je nach Wunsch, kann dies natürlich bei besonders großen oder kleinen Tierarten variieren. Entspricht auch der Empfehlung für einen normalen Game-Drive.

Bei den abendlichen Game-Drives empfiehlt sich auch ein lichtstarkes Teleobjektiv, sowie eine noch lichtstärkere Festbrennweite, da bis weit nach Sonnenuntergang durch den Busch gefahren wird.

Ein weiterer Pluspunkt der Old Traders Lodge sind gewiss auch die Wasserlöcher beim Restaurant. So weit ich dies beurteilen kann, leben in dem großen See dauerhaft mehrere Flusspferde und Krokodile. Darüber hinaus habe ich auch die Vermutung das tote Tiere absichtlich dort abgelegt werden, um Raubtiere für die Gäste anzulocken. Das Wasserloch ist auch bis in die Nacht beleuchtet, so dass man beim Abendessen nicht nur seinem Nachbarn, sondern auch Wildhunden und Hyänen beim Fressen zusehen kann.

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Blick von der Terrasse des Restaurants der Old Traders Lodge, 75mm

Motiventfernungen: 20-200m; Empfohlene Brennweiten: >250mm

Neben der Old Traders Lodge gibt es auf Erindi auch noch das günstigere Camp Elephant direkt an der D2328 (also 20 km von der Lodge entfernt!)
 
Danke für die tolle Zusammenfassung. Meine Familie nimmt mich wohl im Juni mit auf Safari in Namibia, da sind die Tipps hier sehr hilfreich (y)
 
Danke für den umfangreichen Beitrag. Meine eigenen Erfahrungen stimmen weitgehend damit überein. Wichtig ist sicher noch die Erwähnung von Staub. Dieser ist ein ernstzunehmendes Problem, daher halte ich es für wichtig Objektivwechsel unbedingt zu vermeiden, d.h. 2 Gehäuse sind absolut empfehlenswert, dazu Reinigungsutensilien. Wichtig ist auch der Speicher! Bei uns waren es 16000 Bilder von 3 Personen in 3 Wochen, da kommen schon ein paar Daten zusammen. Beim Preis einer solchen Reise darf man ruhig auch noch ein paar Euro für Equipment ausgeben :D
Ganz erstaunlich: Manchmal habe ich neidisch auf meine Begleiter mit ihren Bridge-Kameras geschaut, der durchgängige Zoombereich hat manchmal Vorteile! Ich hatte zwar mit meinen zwei Gehäusen zusammen auch 24-600 mm (KB) abgedeckt, aber als Fahrer mit 2 großen Kameras vorm Bauch war das manchmal stressig. Und bei gutem Licht sind die Ergebnisse einer guten Bridge oft erstaunlich!

Viele Grüße
Michael
 
Vielen Dank für das Feedback!
Zwei Locations habe ich noch, welche ich hier noch einstellen wollte, wenn ich wieder etwas Zeit habe.

Wichtig ist sicher noch die Erwähnung von Staub. Dieser ist ein ernstzunehmendes Problem, daher halte ich es für wichtig Objektivwechsel unbedingt zu vermeiden, d.h. 2 Gehäuse sind absolut empfehlenswert, dazu Reinigungsutensilien.
Ich denke das mit dem Staub kommt ganz auf die Jahreszeit und das Wetter an. Vor meiner ersten Reise nach Namibia hatte ich auch viel über Staub und dessen Problemmatik gelesen und mich auch dementsprechend darauf vorbereitet. Als ich dann aber gute 1-2 Wochen nach dem letzten Regen in Namibia war, empfand ich das Staub-Problem ungefähr genauso problemmatisch wie hier in Deutschland (nämlich fast gar nicht). Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es am während der Trockenzeit (ca. Juli - Oktober) ganz anders aussehen kann.
Da ich allerdings schon von Horrorgeschichten gehört habe, wo gleich ganze Kameras oder Objektive ausgefallen sind, kann eine gewisse Vorsicht und Vorbereitung gewiss nicht schaden.

Wichtig ist auch der Speicher! Bei uns waren es 16000 Bilder von 3 Personen in 3 Wochen, da kommen schon ein paar Daten zusammen.
Bei mir waren es ca. 8000 Bilder in 2 Wochen.

Ganz erstaunlich: Manchmal habe ich neidisch auf meine Begleiter mit ihren Bridge-Kameras geschaut, der durchgängige Zoombereich hat manchmal Vorteile! Ich hatte zwar mit meinen zwei Gehäusen zusammen auch 24-600 mm (KB) abgedeckt, aber als Fahrer mit 2 großen Kameras vorm Bauch war das manchmal stressig. Und bei gutem Licht sind die Ergebnisse einer guten Bridge oft erstaunlich!
Ich denke dem kann ich dir zustimmen. Ich habe in Naimibia auch einige Touristen mit Superzoom-Objektiven oder Bridge-Kameras gesehen und glaube nicht, dass deren Bilder deswegen viel schlechter geworden sind. Allerdings mag ich es bei meinen Bildern sehr, wenn ich durch den geringen Schärfebereich meine Motive freistellen kann. Und das geht nunmal nur mit einem großen Sensor und entsprechenden Objektiven richtig gut.
 
Brandberg, White Lady

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Blick von Westen auf das Brandbergmassiv und das Tsisab-Tal, 17mm

Etwas unbekannter als der Etosha-Nationalpark, die Dünen bei Sossusvlei oder die Felszeichnungen in Twyfelfontein, ist das Brandbergmassiv zwischen Swakopmund und Khorixas. Das Bergmassiv ist ähnlich wie der Kaiserstuhl im Ober-Rheintal vulkanischen Ursprungs und sticht in der flacheren Umgebung deutlich hervor.
Von Uis aus kommend, befindet sich am Ende der D2359 ein überdachter Besucherparkplatz, sowie ein NWR-Office. Von hier beginnt dann auch die kleine Wandertour (ca. 90 Minuten) zu den Felszeichnungen rund um die "White Lady".

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White Lady, 90mm

Für mich als Hobby-Naturfotograf waren die Felszeichnungen jetzt nicht ganz so spektakulär, wie der Weg der dort hinführte. Von einem NWR-Guide begleitet startet man vom Parkplatz aus in das recht enge Tsisab-Tal. Begleitet von einem Bach, führt der Pfad dabei durch eine wunderschöne Natur mit viel Flora und etwas Fauna. Da der Weg des öfteren vom Bach gekreuzt wird, sind kurze Hosen und Sandalen zu empfehlen, wenn man nicht unbedingt von Stein zu Stein über den Bach hüpfen möchte.

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Bach im Tsisab-Tal, 50mm

Neben den Klippschliefer und Reptilien, haben es mir besonders einige bunte Insekten und Blüten angetan. Neben dem standardmäßigen Weitwinkel, ist hier als ein leichtes Tele mit guten Macroeigenschaften zu empfehlen.

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Siedleragame, 240mm, Entfernung ca. 3 m

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Schlange, 380mm, Entfernung ca. 3 m

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Libelle, 500mm, Entfernung ca. 2 m

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Blüte, 170mm, Entfernung ca. 0.5 m

Motiventfernungen: 2-20m; Empfohlene Brennweiten: WW, >100mm, 1:3 Tele-Macro
 
Danke für deine hilfreichen Beiträge! Wenn ich die Bilder aus der Heimat sehe, werde ich immer ganz wehmütig (y)
 
Otjitotongwe Cheetah Farm

Da ich selbst eine gewisse Faszination für Raubkatzen habe, war mein Besuch auf der Cheetah Farm für mich ein kleines Highlight auf meiner Reise. Die Otjitotongwe Cheetah Farm liegt südlich des Etosha-Nationalparks, ca. 15 km östlich von Kamanjab und 7 km nördlich von der geteerten C40 entfernt. Und wie der Name der Farm schon vermuten lässt, geht es hier in erster Linie um Geparde. :D

Im Gegensatz vielen zu anderen Farmen, wo die Geparden in Gehegen untergebracht sind, oder der freien Wildbahn, werden auf der Otjitotongwe Cheetah Farm auch 3 Geparde quasi wie etwas zu groß geratene Hauskatzen gehalten. Dies bietet, den nötigen Mut und erfahrenen Umgang mit Katzen vorausgesetzt, eine sprichwörtlich "hautnahe" Begegnung mit den flinken Jägern.

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Gepardin "Sue", 10mm, Entfernung ca. 0.3 m

Die Geparden-Tour startet für gewöhnlich um 15 Uhr und führt zunächst zu den zahmen Geparden im eingezäunten Garten des Farmhauses. Wie nah man dort den Tieren kommen möchte, ist jedem selbst überlassen. Und natürlich ist auch immer einer der Hausherren anwesend, um die Geparden vor allzu aufdringlichen oder wagemutigen Touristen zu schützen. Hunde, und ich meine auch Kinder, sind nicht erlaubt.

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"Fang den Hut", 13mm, Entfernung ca. 1 m

Kleinere Gegenstände werden gerne mal entwendet, weswegen auch vor der Tour darauf hingewiesen wird, Jacken und Rucksäcke vor dem Tor zu lassen.

Motiventfernungen: 0-5m; Empfohlene Brennweiten: WW/UWW <30mm, evtl. Macro

Nach der Fütterung geht es dann noch mit dem Pick-Up zu den etwas wilderen Geparden in die weitläufigen Gehegen, welche ebenfalls durch die Fütterung angelockt werden. Hier ist man dann auch viel am wechseln der Brennweite, da die Geparde sich ihr Fütter recht nah am Pick-Up abholen und dann mit ihrer Beute ersteinmal das Weite suchen, um etwas ungestörter fressen zu können. Je nach den eigenen Motivwünschen, kann sich in diesen schnell wechselnden Situationen eventuell auch Superzoom rentieren.

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Gepard, 25mm, Entfernung ca. 3 m

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Gepard, 250mm, Entfernung ca. 10 m

Auch wenn man sich die Ladefläche des Pick-Ups mit ca. 7 anderen Personen teilt, ist man doch um einiges Flexibler als in den anderen "standard" Tourwagen. Nur die doch recht erhöhte Position stört etwas bei der Bildgestaltung.
Die gesamte Tour dauert etwas länger als 60 Minuten.

Motiventfernungen: 3-20m; Empfohlene Brennweiten: 50-250mm, evtl. WW oder Superzoom
 
Ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ein super hilfreicher Bericht - vielen Dank dafür (y)
 
Klasse Thread, sehr informativ!

Wie teuer ist diese Geparden-Farm? Für uns käme vermutlich nur ein Tagesbesuch in Frage.

Aber anyway, kannst du dich daran erinnern was eine Nacht auf dem Geparden-Campingplatz kostet (wir werden mit Dachzelt unterwegs sein) und vor allem ein Tagesbesuch bei den Geparden?
Oh man ich liebe Geparden :eek:


edit: wie lange hat diese Siederagame still gehalten, dass du sie so schön fotografieren konntest?
 
Wie teuer ist diese Geparden-Farm? Für uns käme vermutlich nur ein Tagesbesuch in Frage.

Aber anyway, kannst du dich daran erinnern was eine Nacht auf dem Geparden-Campingplatz kostet (wir werden mit Dachzelt unterwegs sein) und vor allem ein Tagesbesuch bei den Geparden?
Oh man ich liebe Geparden :eek:
Ja, ich mag Raubkatzen generell auch seeehr gerne =^.^=
Was die Geparden-Farm (Otjitotongwe) angeht, so meine ich mich daran zu erinnern, dass die Geparden-Tour für Tagesausflügler teurer war, als für Besucher auf dem Campingplatz. Frag mich nicht warum, aber das war so. Den Campingplatz auf Otjitotongwe fand ich übrigens den schönsten auf meiner Reise. Sehr abgeschieden, schöner großer Pool und Aussichtsturm. Und teuer war es dort auch nicht (ca. 400 ND für 2 Personen, Stand 2014)

edit: wie lange hat diese Siederagame still gehalten, dass du sie so schön fotografieren konntest?
Viel mehr als ein paar Sekunden werden das wohl nicht gewesen sein. Aber zum Glück musste ich für dieses Foto mit meinem Sigma 50-500 OS auch nicht so nah ran, so dass ich die Fluchtdistanz der Siedleragame nicht unterschritten habe.
 
Vielen Dank für den Report! Wirklich nützlich zur Vorbereitung.

Glaube ich werde fast alles zuhause im Schrank lassen, und mit 16-35 f4 + 100-400 II an der 7D2 diesen Sommer nach Afrika reisen.

Um den Hals noch A7II mit 35mm für Reportage.
 
Danke für die Infos in deinen Beiträgen. Das hat mir gut geholfen!

Vielen Dank für den Report! Wirklich nützlich zur Vorbereitung.

Glaube ich werde fast alles zuhause im Schrank lassen, und mit 16-35 f4 + 100-400 II an der 7D2 diesen Sommer nach Afrika reisen.

Um den Hals noch A7II mit 35mm für Reportage.

Zwei Jahre später kopiere ich deinen Plan, ich werde es ähnlich machen:
100-400II an 80d
16-35 f4 an 6D MK II
und die kleine 6300 kommt mit Samyang 12mm, Sony 35 mm und 16-50mm mit.

Das Canon 70-200 2.8 bleibt daheim. Sonst schleppe ich zu viel Geraffel mit...
 
Schön zu lesen, dass mein Beitrag auch nach über 5 Jahren noch hilfreich ist :)

Und jetzt habe ich endlich mit Hilfe auch die Bilder-Links wieder gerichtet bekommen.
 
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